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0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

Titel: 0306 - Die Erde spie den Schrecken aus
Autoren: Rolf Michael
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hatten sie sich zum Rat versammelt. Die Gläser mit kostbarem Rotwein standen fast unberührt vor ihnen. Der »Brainstorming-Room« in Château Montagne schien von unsichtbarer geistiger Entladung zu knistern. Hundert Ideen hatte jeder der Teilnehmer an dieser Besprechung. Doch niemand wußte genau, ob die Maßnahmen Erfolg zeigten. Es war alles ein Experiment.
    »Erst müssen wir wissen, wo wir unseren unheimlichen Gegner packen können!« sagte Professor Zamorra. »Vorher mußt du dich im Hintergrund halten, Ted. Denn sonst ziehen wir unseren größten Trumpf viel zu früh aus dem Ärmel!«
    »Aber der Mann, der mich hynotisiert hat, weiß von Ted und kennt jetzt seinen Namen!« warf Pater Aurelian ein. Der hochgewachsene Mann mit dem durchgeistigten Gesicht, der als Hochmeister dem Orden der »Väter der Reinen Gewalt« Vorstand, zog in gewissen Intervallen um die Welt und folgte seinem Stern, wie er es ausdrückte. Sonst hatte er die Oberaufsicht über die geheimen Bibliotheken des Vatikan und kannte alle Bücher des Geheimwissens, die fast zweitausend Jahre lange Bücherverbrennungen aus fanatischen religiösen Motiven überstanden hatten. Sogar einige uralte Pergamente, die man aus der brennenden Bibliothek von Alexandria gerettet hatte, waren hier erhalten. Schriften, die niemals veröffentlicht werden durften. Doch Pater Aurelian wußte das Wissen, das er sich angelesen hatte, zum Segen und zum Wohl der Menschheit zu nutzen. Professor Zamorra und er kannten sich seit ihrer Studienzeit. In den letzten Wochen und Monaten war ihr Kampf gegen die Mächte des Chaos immer enger geworden.
    Pater Aurelian verfügte über geheime Kunde, die selbst für den Meister des Übersinnlichen fast unbegreiflich war. Und in seiner Miene war zu erkennen, daß er einen Anhaltspunkt zur Lösung des Problems im Kopf hatte.
    »Was sagte Merlin damals über die Felsen von Ash-Naduur?« fragte er Professor Zamorra. Die Gedanken des Parapsychologen schweiften zurück zu dem Tag, als Asmodis das dämonische Siebengestirn erschuf und Professor Zamorra mit dieser Todesschwadron bekämpfen wollte. Eine unbekannte Kraft hatte ihn und Asmodis zu jenem weltenartigen Gebilde irgendwo jenseits von Raum und Zeit geschafft, die man die Felsen von Ash-Naduur nannte. Hier verlor Asmodis seinen rechten Arm, den ihm Professor Zamorra mit dem Schwert Gwaiyur abschlug. Schwarzes Blut des Dämonenfürsten tränkte die verfluchte Erde von Ash-Naduur.
    »Ihr hättet überall kämpfen dürfen. Nur nicht hier in diesen Felsen!« sagte Professor Zamorra und dachte in diesem Augenblick daran, wie Merlin aufgetaucht war, gerade als er Asmodis mit dem Schwert der Gewalten endgültig töten und den Kampf beenden wollte. »Hier habt ihr etwas geweckt. - So ähnlich hat er sich ausgedrückt, Aurelian. Und was bei einem späteren Abenteuer in Ash-Naduur geschah, habe ich eben schon ausführlich berichtet!«
    »Die beiden Turbanträger!« sinnierte Pater Aurelian. »Ich wette eine der besten Flaschen Wein aus den privaten Kellern des Papstes gegen eine Pulle mit österreichischem Frostschutz, daß die beiden Herrschaften Abgesandte der Dynastie waren. Sie haben nur beobachtet. Und sie waren so verwundbar, wie ihr alle EWIGEN als verwundbar geschildert habt!«
    »Ja, sie lassen sich unglaublich leicht vernichten!« nickte Professor Zamorra. »Das paßt eigentlich nicht zu der Macht, über die sie verfügen. Wenn sie tödlich getroffen sind, dann zerfallen sie in Sekundenschnelle. Und hinter den Masken mit der Galaxisspirale und dem Ewigkeitssymbol ist nichts - ein totales Nichts!«
    »Die Felsen von Ash-Naduur. Hier wird sich die Entscheidung anbahnen!« sagte Pater Aurelian und erhob sich. »Ich muß fort, Freunde. Kannst du mich nach Rom bringen, Gryf? Je eher ich mich in das Studium diverser Bücher vertiefe, um so schneller erkenne ich das Geheimnis von Ash-Naduur.«
    Gryf, der hochgewachsene, achttausendjährige Druide, der über die Zeiten hin jung geblieben war, nickte leicht. Er war in einen ausgebleichten Jeansanzug gekleidet und das lange, zerzauste Blondhaar schien niemals Kamm oder Bürste gesehen zu haben. Er war einer der stärksten Kämpfer, über die Merlin verfügte. An Zamorras Seite hatte er schon oft dem Bösen Schach geboten.
    »Ich denke, daß dazu die Zeit noch reicht!« sagte er. »Denn ich habe eben eine Botschaft Merlins erhalten. Er ruft mich sofort zurück nach Caermarddhyn, seine Burg in Wales, die normalen Menschen unsichtbar
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