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0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt
Autoren: Jason Dark
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Thema.
    »Hast du denn etwas erfahren können?«
    »Ja. Mysteriös ist der Tod dieses Mannes wohl schon.«
    »Wieso?«
    »Man sprach von Zwergen und vom Sand, vom Strand und wieder von Zwergen, vom Sand…«
    Suko tippte mich an und unterbrach somit meinen Redestrom.
    »Sand, Zwerge und noch mehr? Was soll das?«
    »Mehr konnte ich nicht erfahren.«
    »Wir haben es also hier mit Zwergen zu tun?«
    »Weiß ich nicht. Die Leute haben wenigstens so getan. Was daran stimmt, kann ich dir beim besten Willen nicht sagen.«
    »Wie ist er denn gestorben?« wollte Suko wissen.
    »Das kann er dir wohl nur selbst sagen. Leider ist das nicht mehr möglich.«
    »John, hör auf, mich hier auf den Arm zu nehmen.«
    »Das mache ich gar nicht. Aber es stimmt. Niemand weiß etwas Genaues. Man vermutet nur.«
    »Und wenn wir uns an die zuständigen Leute wenden?«
    »Noch besteht kein Grund.«
    Wie standen vor der Leichenhalle. Die Bäume waren kahl. Ihre Äste und Zweige erinnerten mich an gekrümmte, magere Arme, deren Spitzen in einen bleigrauen Himmel stachen.
    Suko schaute auf die Uhr. »Wie lange nehmen die sich nur Zeit?« murmelte er.
    Der Inspektor hatte das Wort kaum ausgesprochen, als die Tür geöffnet wurde. Das Orgelspiel wurde lauter. Menschen verließen die Trauerhalle. Ich erkannte einen evangelischen Priester und sah die nahen Verwandten. Sie weinten.
    Eine Beerdigung ist immer etwas Trauriges. Niemand kann den Schmerz der engsten Familienmitglieder genau nachfühlen.
    Die Trauerhalle mußte wirklich bis in den letzten Winkel besetzt gewesen sein. Fast alle Einwohner der Stadt Westerland schienen sich dort versammelt zu haben.
    Der Trauerzug formierte sich.
    »Sollen wir uns anschließen?« fragte Suko.
    Ich war dafür, etwas im Hintergrund zu bleiben, und mein Freund gab mir recht.
    Es dauerte seine Zeit, bis sich der Zug in Bewegung setzen konnte.
    Wir bewegten uns als letzte.
    Der Wind blies über den kahlen Friedhof. Weit dehnte sich der Himmel.
    Nur die Schritte waren zu hören. Am Firmament tanzten gewaltige Wolkenberge wie graue Klumpen.
    Der Friedhof war ebenso sauber und gepflegt wie der gesamte Ort. Die Grabreihen wurden von schmalen Wegen durchkreuzt. An den Köpfen der Gräber stachen die grauen Steine in die Höhe. Manchmal sahen wir auch kleine Hecken.
    Die Menschen sprachen nicht. Hin und wieder war ein Schluchzen zu hören.
    Suko und ich kamen uns beide ein wenig deplaziert vor. Ich fragte mich, was wir eigentlich hier sollten. Wir gingen ja gewissermaßen nur auf Verdacht mit, weil dieser Tote angeblich auf seltsame Weise gestorben war. Gesehen hatten wir ihn nicht, und wir wußten auch nicht, wie er gelebt hatte.
    Der Weg führte uns zu dem neueren Teil des Friedhofs. Hinter der Ostgrenze des Friedhofs lag der Flughafen. Dort standen einige Maschinen und mehrere Hangars. Ich erkannte die Dinge, als ich über die Köpfe der Menschen hinwegschaute.
    Eine graugrüne Fläche, die leicht wogte und dem Strand entgegenlief.
    Der Trauerzug war ins Stocken geraten. Für uns ein Zeichen, daß die ersten das Grab erreicht hatten.
    Auch wir gingen nicht mehr weiter und schauten zu, wie die Menschen einen großen Halbkreis bildeten.
    Suko und ich hielten uns zurück. Allerdings näherten wir uns dem Grab, und wir schlugen dabei einen Bogen. Mit großen Schritten sprangen wir über Gräber hinweg und hörten auch die Stimme des Pfarrers, der mit seiner Trauerrede begonnen hatte.
    Hinter den Rücken der Menschen gingen wir entlang. Einige drehten sich um, als sie uns bemerkten, runzelten die Stirnen und überlegten, wo sie uns hin stecken sollten.
    Auch zwei Bekannte sahen wir.
    Die Frau vom Hotelempfang und den Jungen, dem der schwarze Anzug nicht so recht passte. Er hatte seine Hände in die Hosentaschen gesteckt und schaute uns überrascht an, als er uns sah.
    Ich wollte schon weiterlaufen, als mir eine Idee kam und ich stehen blieb.
    Auch Suko verhielt seihen Schritt. Da hatte ich dem Jungen bereits zugewinkt.
    Zögernd löste er sich. Die Frau bemerkte es nicht, da sie auf den Zehenspitzen stand, um nach vorn sehen zu können.
    Wir zogen uns ein wenig zurück.
    »Wie kommen Sie hierher?« fragte uns der Junge.
    »Wie du, zu Fuß.«
    »Kannten Sie denn den Toten?«
    Ich wich der direkten Frage aus und antwortete mit einer Gegenfrage:
    »Sag mal, woran ist dieser Mann überhaupt gestorben?«
    Der Junge hob die Schultern. »Das weiß keiner.«
    »Herzschlag?«
    »Nein, kann ich mir nicht vorstellen,
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