Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
dachte ich früher einmal, aber dann habe ich etwas wirklich Schreckliches getan - und es stellte sich heraus, dass das nicht der Fall ist. Logan hat mich gezwungen, mich der Wahrheit zu stellen, dem zu stellen, was ich getan habe.“
    „Er war es, der dich gewandelt hat, stimmt's?“
    Er nickte. „Damals, vor meiner Wandlung, habe ich mir meinen Lebensunterhalt als Räuber verdient. Züge vor allem. Dabei habe ich aber niemals jemanden verletzt. Ich nahm einfach nur das Geld und bin verschwunden. Aber dann kam da dieser eine Job.“ Er machte ein paar Schritte von mir fort, und sein Blick verlor sich in der Ferne. „Es sollte eigentlich nur eine kleine Mannschaft auf dem Zug sein, keine Passagiere.
    Aber als ich an Bord kletterte, war da ein ganzer Waggon voll von denen.
    Verängstigt. Schreiend. Ein paar der Männer versuchten mich zu vertreiben -
    und so schoss ich. Einen traf ich ins Knie. Einen anderen in die Schulter.
    Nichts Tödliches. Aber dann war da diese Frau ...“ Er schloss die Augen. „Sie kam mit voller Kraft auf mich zugestürmt, kreischend und brüllend, als ob sie mir den Kopf abreißen wollte. Ich wollte eigentlich gar nicht schießen. Ich versuchte, sie von mir fernzuhalten, aber dann ging die Waffe los und es war passiert. Die Kugel traf sie in die Brust, und sie war auf der Stelle tot. Ich war von oben bis unten mit ihrem Blut bedeckt.“ Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Da richtete ich die Waffe auf mich - und feuerte.“
    „Du hast dich selbst umgebracht?“

    „Ich hab's zumindest versucht. Ich fühlte mich so schuldig. Ich konnte mir nicht vorstellen, den Rest meines Lebens mit diesem Gefühl zu verbringen, also beendete ich es. Logan fand mich dort, als ich nur noch wenige Sekunden zu leben hatte. Er sah, was ich getan hatte, und entschied, der Tod sei zu gut für mich. Ich hatte die Frau getötet, die er liebte, die Frau, die er wandeln und mit der er den Rest der Ewigkeit verbringen wollte. Er wusste, dass es mir leidtat. Das konnte er in meinen Augen sehen, und er beschloss, der beste Weg, mich zu bestrafen, wäre nicht, mir die Kehle rauszureißen, sondern mich zu wandeln, mich zu zwingen, für alle Zeit mit meiner Schuld zu leben. Und genau das tat er. Immer wenn ich ein kleines bisschen Zufriedenheit finden und zu vergessen beginne, erinnert er mich.
    Darum ging es in den letzten Wochen. Es ging mir ganz gut, ich lebte also mit meiner Reue, fühlte mich die meiste Zeit nicht besonders gut. Dann aber traf ich dich. Du hast mich tatsächlich dazu gebracht, all das für eine kleine Weile zu vergessen. Du hast mich zum Lachen gebracht.“
    „Und darum war er wieder hinter dir her.“
    Er nickte. „Darum können du und ich ...“ Er wandte sich zu mir um, und unsere Blick verschlangen sich. „Wir können nicht zusammen sein.“
    Ein weiteres Kapitel in dem ohnehin schon übervollen Buch mit dem Titel Wieso für Lil Marchette und Ty Bonner auch nicht die allergeringste Chance besteht.
    „Ich verstehe, was du meinst.“
    „Wir beide, das ist ... das ist eine schlechte Idee.“
    Ich nickte. „So richtig schlecht.“
    Seine Augen verdüsterten sich, und sein Blick senkte sich auf meinen Mund.
    „Die allerschlechteste.“
    Meine Lippen prickelten. „Die bei weitem allerschlechteste.“
    „Das Letzte, was ich mir erlauben kann, ist, mich auf jemandem einzulassen.“
    „Geht mir ganz genauso. Ich bin im Moment vollkommen auf meine Firma fixiert, und da kann ich absolut keine Ablenkungen gebrauchen.“
    „Sogar ganz bedeutungsloser Sex, aus der Hitze des Moments geboren, ist eine schlechte Idee.“
    Eine Erinnerung keimte in mir auf, meine Brustwarzen wurden hart. Ich nickte wieder. „Sehr schlecht.“
    „Wir dürfen uns nicht wiedersehen. Logan beobachtet mich. Ich darf nicht riskieren, dass er dir wehtut. Ich werde es nicht riskieren.“
    „Da stimme ich dir zu. Mir wehtun? Nicht gerade meine Vorstellung von Spaß.“ Ich leckte mir über die Lippen. „Auf der anderen Seite bin ich ein gebürtiger Vampir. Ein ebenbürtiger Gegner für diesen Logan, wie sich ja bereits erwiesen hat.“ Ich bewegte mich auf unsicherem Terrain, aber meine Und-sie-lebte-bis-in-alle-Ewigkeit-glücklich-mit-Ty-Fantasien waren ja sowieso schon alle geplatzt. Da würde ich nicht auch noch freiwillig auf die von lebensbejahendem Sex verzichten. Und wenn Ty auch endlos über diese ganze Sache von wegen ,er stehe bis in alle Ewigkeit in Logans Schuld'
    schwadronierte, wusste ich doch,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher