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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster
Autoren: Kimberly Raye
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nach einer Knoblauchattacke komatös auf dem Bett zu fläzen, und ich hatte alle Hände voll damit zu tun, uns beide zu retten.“ Meine Augen wurden schmal. „Wer sind Sie?“

    „Ash“, sagte er. Er ging auf die Fensterfront zu, die vom Boden bis zur Decke reichte und die gesamte Wand einnahm, und blickte hinaus, als warte er auf jemanden. Oder etwas. „Ash Prince.“
    Okay, aber das war noch längst nicht alles, was ich wissen wollte. „Was sind Sie?“
    Seine Augen glitzerten, als er mir seinen Blick zuwandte. „Detective beim Morddezernat des New York Police Department.“
    „Das habe ich nicht gemeint, und das wissen Sie.“
    Seine Augen leuchteten auf, verwandelten sich in flüssiges Gold, bevor sie wieder verblassten. „Das könnte ich Ihnen schon sagen, aber dann müsste ich Sie umbringen.“
    „Ich bin ein Vampir. Von mir aus können Sie's gerne versuchen, aber viel Erfolg werden Sie nicht haben.“
    Er zwinkerte mir zu. „Oh, bitte nicht so voreilig. Das könnte durchaus passieren, und zwar schneller, als Sie meinen.“
    „Na dann mal los.“ Ich streckte meine Hände aus. „Versuchen Sie doch, mich zu pfählen. Ich kann mich schneller in ein Eis am Stiel verwandeln, als Sie Kirsche oder Erdbeere sagen können.“
    „Ich muss Sie gar nicht pfählen. Ich habe andere Methoden.“
    Weil er kein gewöhnlicher Anderer war. Zumindest keiner, dem ich je begegnet wäre. Was aber eigentlich gar nichts zu bedeuten hatte, da ich nicht gerade der weltgewandteste aller Vampire bin.
    Sicher, ich bin fünfhundert Jahre alt, aber vor der Gründung von Dead End Dating hatte ich ein ziemlich behütetes Leben nach dem Tode geführt.
    Seither hatte ich dann allerdings nähere Bekanntschaft mit diversen Werwölfinnen (achtundzwanzig, um genau zu sein), mit jeder Menge gewandelter Vampire und sogar mit einem Wer-Chihuahua namens Rachel gemacht. Ich hatte meinen Horizont also definitiv erweitert.
    Doch als ich jetzt Ash anstarrte, begann mir zu dämmern, dass es damit vielleicht doch noch nicht so weit her war. Also beschloss ich, meine Strategie zu ändern, bevor ich noch eine exklusive Demonstration seiner anderen Methoden erhielt. „Wo ist Ty?“
    Wieder trafen sich unsere Blicke. „Ich wollte Sie gerade dasselbe fragen.“
    „Ich weiß es nicht. Darum bin ich ja hier. Ich bin auf der Suche nach ihm.“
    „Genau wie ich“, sagte er. Ein weiterer Blick aus dem Fenster, dann drehte er sich um und inspizierte den Raum. „Woher kennen Sie ihn?“
    „Er hilft mir gelegentlich bei einem Fall aus, und ich helfe dann wiederum ihm.“ Er musterte das Chaos und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Wir waren gestern verabredet. Er ist nicht aufgetaucht. Als er auch nicht anrief, dachte ich, ich komme mal vorbei und seh nach, was ihn aufgehalten haben mag.“ Sein Blick blieb an den klebrigen Pfützen aus Blut hängen. „Hier ist irgendwas Schlimmes passiert.“
    „Ach, meinen Sie?“ Er warf mir einen raschen Blick zu, aber das ließ mich kalt.
    Er ging zur Küche hinüber und kniete sich hin, um die Glasscherben zu untersuchen. Dann tauchte er kurz einen Finger in einen der Blutspritzer und roch daran. Womit über jeden Zweifel hinaus (wenn denn noch Zweifel bestanden hätten) erwiesen war, dass er kein gewandelter Vampir war. Sonst hätte er dran geleckt und nicht gerochen.
    Ich fühlte, wie sich Hunger in mir regte - und verdrängte das Gefühl so gut wie möglich.
    „Das hier sieht verdammt frisch aus. Ist noch nicht geronnen. Was bedeutet, dass wer auch immer diese Schweinerei angerichtet hat, noch bis vor kurzem hier war.“
    Was doch bedeutete, dass Ty in den vergangenen Monaten durchaus in der Lage gewesen war, sieh ein Telefon zu schnappen und mich anzurufen. Er hatte es einfach nicht gewollt. So viel zur Steigerung meines Selbstwertgefühls.
    „Ty war allerdings schon seit einer ganzen Weile nicht mehr hier.“ Er kniete sich direkt neben einen der dunklen Flecke, berührte ihn mit der Fingerspitze und schnupperte kurz daran. „Das liier riecht nach ihm, und es ist eindeutig geronnen.“
    Ich hasse es zuzugeben, dass mir diese Neuigkeit meinen ansonsten ziemlich düsteren Tag erhellte, aber diese Neuigkeit erhellte meinen ansonsten ziemlich düsteren Tag tatsächlich. „Meinen Sie?“
    „So was gehört zu meinem Beruf.“ Er untersuchte den Fleck. „Ich weiß es.“
    „Aber vielleicht sind Sie ja der Grund, weswegen er verschwunden ist.“ Mein Gehirn begann die einzelnen Puzzleteile
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