Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
standen Marmormänner und hielten ihn fest. Einer war ein versteinerter Tunesier, der andere sah aus, als gehörte er zu Bills Truppe.
    Zamorra hatte keine Chance, sich aus dem Griff seiner beiden Aufpasser zu winden. Sie waren besser als jede andere Fessel.
    Von ihnen abgesehen, war der Raum leer. Zamorra sah Steintüren, die die ganze Vorderfront des Saales nach außen hin freigeben konnten, aber nur eine Türplatte war geöffnet. Was sich dahinter im Freien abspielte, konnte Zamorra nicht erkennen, weil er zu ungünstig saß.
    Er fragte sich, warum man ihn ausgerechnet hier plaziert hatte. Hatte das eine bestimmte Bedeutung? Und wenn ja, welche?
    Er erinnerte sich an den Überfall. Mit Nicoles Hilfe konnte er nicht rechnen. Selbst wenn sie überlebt hatte, würde sie mit dem Wagen nicht weiterkommen. Und zu Fuß… Zamorra war sicher, daß weitere Fallen warteten.
    Er konnte nur auf Bill und Tendyke hoffen.
    Er verwünschte sein Amulett. Mit einem Überfall ausgerechnet aus dieser Richtung hatte er nicht gerechnet. Am liebsten hätte er sich die Silberscheibe vom Hals gerissen und fortgeworfen, doch er konnte sich nicht bewegen.
    Sein Dhyarra-Kristall…
    Er mußte ihn verloren haben. Aber selbst wenn nicht, kam er jetzt auch nicht daran. Er war seinen Gegnern so hilflos ausgeliefert wie selten zuvor.
    Aber warum zeigte Euryale sich nicht? Bereitete sie einen besonders theatralischen Auftritt vor?
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er fragte sich, was Euryale mit ihm anfangen Wollte. Versteinern konnte sie ihn nicht. Der autosuggestive Block, der schon einmal bei Stheno funktioniert hatte, würde auch diesmal wirken. Da war Zamorra sicher. Der Gorgone blieb praktisch nur die Möglichkeit, Zamorra das Genick umzudrehen. Sie würde eine Überraschung erleben.
    Wann würde sie auftauchen?
    Der Meister des Übersinnlichen wartete weiter ab…
    ***
    Tendyke sah, wie der Mercedes unbeirrbar weiter auf den Tempel zurollte. Hatte Nicole die Gorgone auch gesehen und war trotz der Hypnose versteinert? Bremste sie deshalb nicht ab?
    »Was hast du?« keuchte Bill.
    »Nicht hinaufsehen. Vorsichtshalber«, warnte Tendyke. Er zog seinen Revolver und spannte den Hahn, »Wir haben noch Blätterklumpen«, erinnerte Bill. Er hatte inzwischen begriffen, was Tendyke mit den Feuerkugeln bewirkt hatte. Marmor brannte zwar nicht, aber das Feuer löschte die Magie aus, die den Versteinerten es ermöglichte, sich zu bewegen. Erlosch diese Magie durch die Flammen, erstarrten die Marmorleute. Wurden ungefährlich.
    Aber Rob Tendyke bezweifelte, daß er Euryale ebenfalls auf diese primitive Art und Weise ausschalten konnte. Ihre Magie war mit Sicherheit stärker. Außerdem würden die Feuerkugeln nicht so hoch fliegen, wie die Gorgone oben auf der Plattform des hohen Tempelbauwerkes stand.
    Tendyke zielte. Durch die spiegelnde Sonnenbrille sah er Euryale deutlich vor sich. Die spiegelnde Oberfläche schützte ihn vor der Versteinerung des Anblicks, reflektierte die magischen Energien.
    Er schoß.
    Die Kugel jagte zu Euryale hinauf. Sofort trat die Gorgone zurück und verschwand von def Plattform.
    Tendyke grinste mißmutig.
    »Verfehlt«, murmelte er. »Mit diesen verdammten Revolvern triffst du auf dreißig Schritte kein Scheunentor mehr. Wie die das im Wilden Westen mit den Duellen gemacht haben, ist mir ein Rätsel. Die müssen ganze Frömmeln aufeinander abgefeuert haben in der Hoffnung, einen Zufalls-Ireffer zu landen.«
    Bill grinste. »Wußtest du das nicht?«
    Tendyke winkte ab. »Immerhin ist uns jetzt klar, daß Euryale verwundbar ist. Sonst wäre sie nicht vor den Kugeln geflohen.«
    »Was ist mit Nicole? Warum hält sie nicht an? Hat es sie erwischt?«
    Der 350 SE war jetzt dicht vor den Steinstufen, die zum Tempel hinaufführten, und hielt immer noch nicht an.
    »Hinterher«, keuchte Bill.
    »Nein. Das ist eine Falle. Wir warten ab.«
    »Aber Nicole…«
    »Nicole wird in die Falle gehen, wenn sie nicht schon versteinert ist. Und in dem Moment, wo Euryale glaubt, daß sie sie sicher hat, schlagen wir zu. Los, du rechts, ich links. Nimm die Schleuder. Hoffentlich kannst du damit umgehen.« Er drückte Bill die Primitivwaffe und die Benzinflasche in die Hand und lief los.
    Bill Fleming murmelte eine Verwünschung. Dann setzte auch er sich in Bewegung. Er wartete darauf, daß Steinmänner angriffen. Aber anscheinend verfügte Euryale doch nicht über so viele Sklaven. Immerhin war ihre Wachtruppe schon erheblich dezimiert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher