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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verbrennen. Die Reptile fürchten das Feuer«, sagte er.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Nicht die Schlangen, Bill. Die Steinleute.«
    »Du bist verrückt! Marmor, Stein und Eisen bricht, brennt aber niemals! hat dir die Hitze das Erbsengehirn aufgeweicht?«
    »Schnauze«, murmelte Tendyke. »Nimm dein Feuerzeug. Es muß gleich alles schnell gehen.«
    In der Ferne erklang das Summen eines Motors, das schnell näher kam.
    »Zamorra kommt«, stieß Bill hervor.
    »Nicole kommt. Zamorra ist schon im Tempel«, sagte Tendyke gelassen. »Feuer, Bill.«
    Er hielt die Schleuder mit dem benzingetränkten Kügelchen gespannt. Bill ließ die Flamme aufschnappen und hielt sie an die Kugel. Die flammte auf. Im gleichen Moment ließ Tendyke los. Die Feuerkugel wurde quer über die Lichtung katapultiert. Tendyke hatte sich zuerst das entfernteste Ziel ausgesucht, den genau gegenüber stehenden Steinmann. Er wurde im gleichen Moment getroffen, als der verstaubte und verbeulte Mercedes auf die Lichtung vorstieß. Das bereits in der Luft fast verbrannte Blätterwerk traf sein Ziel, der Steinmann riß beide Arme hoch - und erstarrte zur Säule.
    »Der nächste. Bevor sie merken, woher das Feuer kommt«, sagte Tendyke und »lud« seine Schleuder nach. Die Prozedur wiederholte sich. Ein zweiter Steinwächter erstarrte. Die beiden anderen stürmten auf den Mercedes los, der auf die Zelte zuhielt.
    »Sie ist verrückt«, murmelte Tendyke. »Das nützt doch nichts. Sie muß zum Tempel durchbrechen.«
    Er lud wieder und zielte. Aber diesmal verfehlte er sein Opfer, das sich zu schnell bewegte. Die beiden Steinmänner erreichten den Wagen. Der erste warf sich dem Mercedes in den Weg. Es knallte dumpf. Der Marmormann zersplitterte in viele einzelne Bruch stücke. Der Mercedes schleuderte mit dem Heck herum, rasierte ein Zelt nieder und kam zum Stehen. Der vierte Wächter riß die Wagentür auf und fast ab. Er griff nach Nicole.
    Da schoß Tendyke die nächste Feuerkugel ab. Er traf den Rücken des Steinernen, der nach zwei Sekunden erstarrte und umkippte.
    »Im Wagen bleiben!« schrie Tendyke laut. »Schlangen! Fahr zum Tempel!«
    Nicole, die gerade aussteigen wollte, um sich zu wundern, zog den Fuß zurück. Gerade noch rechtzeitig, um einem Schlangenbiß zu entgehen. Sie knallte die Wagentür zu. Die, bereits zweimal unsachgemäß und höchst brutal aufgerissen, verkraftete das nicht mehr.
    Die Scharniere brachen, das Schloß packte nicht mehr, und die Tür kippte weg. Filmreif. Nicole legte den Rückwärtsgang ein und riß den Wagen in eine Kurve. Dann zielte sie auf den Durchgang zum Tempel.
    Tendyke und Bill rannten bereits über die Lichtung darauf zu. Nicole steuerte den Mercedes zielbewußt in die Engstelle und verschwand aus dem Blickfeld der beiden Männer.
    Sie hörten ein dumpfes Krachen. Aber das Motorengeräusch blieb. Tendyke erinnerte sich plötzlich an etwas, fischte Bills spiegelnde Brille aus der Hemdtasche und setzte sie während des Laufens auf. Die beiden Männer folgten dem Wagen, stolperten fast aber einen weiteren zertrümmerten Steinmann und erreichten den großen Vorplatz des Tempels. Nicole ließ den Wagen auf das Bauwerk zurollen. Die Motorhaube war eingedrückt und stand halb hoch. Auf dem Wagendach rutschte ein steinerner Kopf hin und her.
    »Verdammt, wenn ich wüßte, wo Zamorra steckt«, keuchte Tendyke.
    »Ich kann ihn nur ahnen. Wenn er diese verdammte Gedankensperre nicht hätte…«
    Er blieb stehen und sah zum Tempeldach hinauf. Kurz unter dem Dach, auf einer Art vorspringendem Balkon, stand eine Gestalt. Eine Frau mit Schlangenhaaren, die die Arme weit ausstreckte.
    Rob Tendyke erstarrte.
    ***
    Zamorra erwachte in sitzender Stellung. Er brauchte ein paar Sekunden, um einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Als er wieder richtig sehen konnte, die letzten Reste der Benommenheit abgeschüttelt hatte, schaute er sich um.
    Er befand sich in einem großen Altarraum. Das mußte der Tempel sein, den Bill mit seinen Wissenschaftlern untersuchte. Der große Raum war leer bis auf einen billardtischgroßen Steinaltar in der Mitte und eine Art Thronsessel genau Zamorra gegenüber jenseits des Steinaltars…
    Ein Thronsessel, der leer war. Und da bemerkte Zamorra, daß er in einem ebensolchen Sitzmöbel erwacht war. Der Thron war aus Stein, hart und unbequem. Zamorra versuchte sich zu erheben, aber im gleichen Moment spürte er den verstärkten Druck steinerner Fäuste.
    Rechts und links neben seinem Thronsessel
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