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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zutage, knotete es an die beiden freien Enden der Gabel und spannte die Schleuder probeweise ein paarmal. Er nickte züfrieden.
    »Wie weit bist du, Bill? Muß man alles allein machen?«
    »Bei Gelegenheit könntest du auch mal verraten, was du mit dieser vorsintflutlichen Artillerie vorhast. Willst du die Steinmänner mit dem Blätterteig totschmeißen?«
    »So ähnlich«, sagte Tendyke und begann selbst Blätter abzurupfen und zusammenzupressen. Natürlich hielt das Gewölbe nicht sonderlich gut, aber das störte ihn nicht weiter. »Nehmen wir den Vorrat also so lose mit«, sagte er. »Und dann versuchen wir, eine möglichst günstige Ausgangsposition zu finden.«
    »Bin gespannt, ob Zamorra und Nicole schon auf uns warten«, sagte Bill.
    Tendyke schüttelte den Kopf.
    »Zamorra ist in der Nähe, aber Nicole nicht«, sagte er nach einem kurzen Moment geistiger Abwesenheit. »Und Zamorra dürfte kaum in der Lage sein, etwas zu tun. Da ist was verdammt schiefgelaufen.« Er gab einen Fluch von sich.
    »Woher willst du das wissen, Mann?«
    »Ich weiß es eben. Los, Bill. Die ganze Arbeit bleibt wieder mal an uns hängen.«
    Und er bahnte sich wieder seinen Weg durch das Unterholz. Ganz nebenbei pflückte er eine Schlange von einem Ast, brach ihr das Rückgrat und warf sie fort.
    »Wang hätte seine Freude dran«, murmelte er verbissen.
    ***
    Wang klappte einfach die Augenlider zu und lauschte in sich hinein. Aber er spürte nichts von einer beginnenden Versteinerung, Da wandte er sich zur Seite, von der Gorgone fort, und begann mit immer noch geschlossenen Augen zu laufen. Er schrie Manuela eine Warnung zu.
    Natürlich kam er mit seinem Blindflug nicht weit. Hinter einem Mauervorsprung trat Cheryl Sanderson hervor, beste Maßarbeit aus filigranem Marmor. Nichtsdestoweniger entwickelte sie schier unmenschliche Kräfte und hielt Wang fest.
    Manuela lief unterdessen ebenfalls. Sie hatte sich gemerkt, wo die Tür durch die äußere Umfassungsmauer war, und stürmte blindlings darauf zu. Sie hatte sie noch nicht ganz erreicht, als sie das böse Zischen hörte.
    Schlangen!
    Sie stoppte mitten im Lauf. Als sie die Augen öffnete, sah sie mindestens ein halbes Dutzend Schlangen vor sich, die sie böse anzüngelten. Sie senkte die Arme.
    Hinter ihr erklangen schwere Schritte. Steinerne Fäuste packten zu. Manuela gab auf. Sie war am Ende ihrer Widerstandskraft. Von einem Moment zum anderen war ihr fast alles egal.
    Etwas leichtere Schritte erklangen, und dann vernahm sie eine Stimme. Vorsichtshalber schloß sie die Augen, um die Schlangenhaarige nicht sehen zu müssen.
    Euryale lachte leise.
    »Es wäre mir ein Leichtes, dich zum Öffnen deiner Augen zu zwingen«, sagte sie. »Aber das wäre zu einfach. Ich hebe dich mir für eine besondere Vorführung auf.«
    Manuela hörte ein Fingerschnipsen. Sie fühlte sich herumgerissen und wurde davongezerrt.
    Vorführung , dachte sie entsetzt. Für wen? Man brachte sie in den offenen Tempelraum zurück…
    ***
    Nicole wischte Tränen der Wut aus den Augenwinkeln. Den Steinmann holte sie nicht mehr ein, das war klar. Der war zu schnell. Außerdem wußte sie nicht, was sie ihm anhaben konnte. Das einzige, was möglich war - ihn mit dem Mercedes rammen. Aber erstens mußte sie den wieder flottbekommen, und zweitens konnte sie damit nicht quer durch den Wald fahren. Oder…
    Sie betrachtete die Umgebung ringsum. Sie konnte in der Schneise weder vorwärts noch räckwürts fahren. Es war illusorisch, die gefällten Bäume auf die Schnelle wegzuräumen. Dazu brauchte sie wenigstens ein starkes Seil, das auch noch genügend lang war, und möglicherweise eine Seilwinde, nicht aber mit der Limousine. Einen Baum wegzuräumen, dazu war nicht einmal das Abschleppseil geeignet.
    Sofern derlei Dinge hier in Tunesien zur Grundausstattung eines Mietwagens gehörten.
    Nicole prüfte nach. Sie gehörten nicht. Weder Abschleppseil noch Verbandskasten, Warndreieck oder minimales Bordwerkzeug war vorhanden. Die hiesigen Autofahrer schienen blind auf Allah und Mohammed zu vertrauen. Aber Nicole zweifelte daran, daß die beiden Genannten auch ihr ihre Hilfe gewährten, war sie doch eine Giauri, eine Ungläubige.
    Sie mußte es anders versuchen.
    Sie prüfte den Boden neben der Waldschneise. Da gab es Unterholz, aber auf der linken Seite stand es weniger dicht. Wenn sie es schaffte, da durchzukommen…
    Mehr als sich festfahren konnte sie nicht, und dann war sie auch nicht übler dran als jetzt. Sie klemmte
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