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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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gar nicht zwischen all das bunte Laub passen wollte.
    Will blieb stehen.
    Er befand sich nur wenige Meter entfernt, mußte eine kleinen Hang hinunterrutschen und stand neben dem, was er als Fleck angesehen hatte.
    Ein Irrtum.
    Sogar ein furchtbarer Irrtum, denn der Kommissar starrte auf eine Leiche.
    Damit hatte Will nicht gerechnet. Selbst der abgebrühte Kommissar, der in seiner Laufbahn schon viel erlebt und gesehen hatte, war von diesem Anblick erschüttert.
    Der Mann war nicht auf eine normale Weise umgekommen. Er war auch nicht erschossen oder erstochen worden.
    Das Laub am Kopf des Toten klebte durch das verlorene Blut zusammen. Will überwand und bückte sich, um die Wunde, die zum Tod geführt hatte, genau zu untersuchen.
    Eine Bestie hatte den Hals aufgerissen und die Kehle gleich mit.
    Will kam wieder hoch und dachte sofort an das Heulen, das er vernommen hatte. Er war kein Arzt und auch kein Zoologe, aber diese Bisse sahen ihm doch danach aus, als würden sie von einem Wolf stammen.
    Oder einem tollwütigen Hund.
    Letzteres war wahrscheinlicher. Tollwut hätte man bemerkt und entsprechende Warnschilder aufgestellt. Da dies nicht der Fall war, konnte die Tollwut vielleicht gerade begonnen haben.
    Will Mallmann sah auch den Blindenstock. Bisher hatte er von dem Toten nur den Rücken gesehen. Als er nun den Stock entdeckte, wurde ihm mit Schrecken klar, daß es höchstwahrscheinlich jemand aus dem Hotel gewesen war, den der Hund getötet hatte.
    Will Mallmann wollte es genau wissen. Er drehte den Kopf ein wenig zur Seite, sah das blutbefleckte Gesicht und wußte Bescheid.
    Ja, das war ein Gast aus dem Hotel.
    Der Kommissar erinnerte sieh auch wieder an den Namen, denn ein Otto Maier war leicht zu merken. Und jetzt fiel ihm auch ein, daß die Blinden nie ohne ihre Führerhunde das Hotel verließen. Von dem Hund des Toten sah er keine Spur, und Will Mallmann kam ein schrecklicher Gedanke. War es vielleicht möglich, daß der Hund den Mann umgebracht hatte?
    Bei dieser Schlußfolgerung zog sich der Magen des Kommissars zusammen. Das war so grauenhaft und auch unvorstellbar, daß er kaum näher darüber nachdenken wollte.
    Aber er mußte sich mit diesem Gedanken befassen.
    Will suchte nach Spuren. Das Licht war nicht mehr günstig. Er mußte schon sehr genau schauen, um etwas erkennen zu können.
    Aufgewühltes Laub stach ihm ins Auge, ein paar abgeknickte oder abgerissene Zweige, das war alles.
    Der Kommissar schluckte. Am Rand der Straße blieb er stehen und holte tief Luft. Auf seiner Haut lag der Schweiß. Nicht allein das Joggen zeigte sich dafür verantwortlich, auch die letzten Minuten hatten ihn geschafft. Die Urlaubsidylle war jäh und brutal durch diesen grauenhaften Tod zerstört worden.
    Will fühlte auch den Schweiß auf seinen Händen, und ihm war längst klar, daß er die Kollegen von der Mordkommission alarmieren mußte, auch wenn wohl kein zweibeiniger Täter dafür verantwortlich war.
    Noch stand er still. Und Stille umgab ihn ebenfalls, so daß er das Rascheln in seinem Rücken sehr deutlich hörte und sofort herumfuhr.
    Zuerst sah er nichts. Es war zwischen den Bäumen einfach zu dunkel geworden, und auch der Nebel sorgte dafür, daß eine klare Sicht nicht mehr möglich war.
    Bis er die Bewegung wahrnahm. Es konnte eigentlich nur ein Tier sein.
    Der Hund schob sich vor. Will Mallmann sah seinen Kopf, sogar die Augen und auch das weit aufgerissene, blutverschmierte Maul.
    Blut klebte auch an den Zähnen, und Will wußte plötzlich, daß es sich dabei um Menschenblut handelte. Um das Blut des toten Otto Maier.
    Also hatte der Hund ihn umgebracht.
    Für Will Mallmann war dies unfaßbar. Er konnte nicht verstehen, daß ein Tier, das so an seinen Herrn gewohnt war, diesen einfach tötete. Da mußte es einen Grund geben.
    Während der Kommissar auf das Killertier schaute, dachte er wieder an das schaurige Heulen, das er vernommen hatte.
    So heulte kein Hund!
    War es doch ein Wolf gewesen?
    Ein Knurren unterbrach seinen Gedankenstrom. Gefährlich hörte es sich an, drang tief aus dem Rachen der Bestie und schwang ihm unheilvoll entgegen.
    Will bekam eine Gänsehaut. Angst überflutete ihn. Er war unbewaffnet, und ohne Abwehrmittel gegen einen tollwütigen Hund zu kämpfen, war schon lebensgefährlich.
    Würde er angreifen?
    Will duckte sich ein wenig. Er schaute zur Seite, entdeckte den hellen Blindenstock und nahm ihn an sich.
    Jetzt konnte er sich wenigstens ein wenig verteidigen.
    Harro scharrte
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