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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Panoramaschirm zeigte die undurchdringliche, lichtlose Schwärze des intergalaktischen Leerraums voraus.
    Innerhalb von vierzig Minuten kam der Schwere Kreuzer relativ zu dem fremden Objekt zum Stillstand. Das geheimnisvolle Etwas, das aus dem grünen Lichtstreifen entstanden war, befand sich rund zehntausend Kilometer entfernt. Es hatte seine ursprüngliche Geschwindigkeit beibehalten und bewegte sich nach wie vor auf geradlinigem Kurs. Mit achtzehntausend Kilometern pro Sekunde würde es den Anziehungsbereich der Doppelsonne in wenigen Stunden verlassen haben und von da an bis in alle Ewigkeit durch den unendlichen Abgrund zwischen den Milchstraßen schweben.
    Der Taster hatte inzwischen ausmachen können, daß das Objekt unregelmäßige Formen besaß und in der Linie der größten Ausdehnung knapp fünf Kilometer maß. Das, fand Timo, war ziemlich eindeutig. Es konnte sich nicht um ein Raumschiff handeln. Raumfahrzeuge waren, mit Ausnahme der Posbi-Schiffe, regelmäßig gebaut, und selbst ein Posbi-Fahrzeug war leicht von einem kosmischen Felsbrocken zu unterscheiden. Es mußte sich also um ein natürliches Objekt handeln, wahrscheinlich einen kleinen Asteroiden, der irgendwie in den Wirkungsbereich des Transmitters geraten und wieder ausgespieen worden war. Die Experten würden nicht allzu lange brauchen, bis sie erklären konnten, woher die grüne Leuchterscheinung kam.
    Timo hielt das Rätsel für gelöst und begann, sich von neuem zu langweilen. Da hörte er plötzlich die Stimme eines der Offiziere der Energietastung. Der Interkom war inzwischen auf Rundspruch geschaltet worden. Der Mann sagte: „Das fremde Objekt gibt intermittierende Streustrahlung ab. Die Struktur der Strahlung ist eindeutig. Sie rührt von einem Fusionsmeiler her."
     
    *
     
    Tsin Muno versuchte, den Fremden anzufunken. Er probierte alle Kodes, die für den Verkehr mit fremden Rassen von den Fachleuten ausgearbeitet worden waren. Aber er bekam keine Antwort. Der Empfänger blieb still. Nach einer Viertelstunde wurde der Versuch aufgegeben. Tsin Muno befahl, die HELIPON näher an das unbekannte Objekt heranzubringen.
    Ein paar Minuten lang hatte Timo alle Hände voll zu tun. Die Errechnung der ständig wechselnden Manöver erforderte seine ganze Aufmerksamkeit. Eine Zeitlang verschmolz er mit seiner Aufgabe und vergaß, was um ihn herum vorging. Dann gab Tsin Muno den Stopp-Befehl. Ein letztes Manöver, und die HELIPON glich Kurs und Geschwindigkeit denen des fremden Objekts an.
    Timo sah auf.
    In der Schwärze des Leerraums war ein rotglühender Schatten aufgetaucht. Seine Konturen verschwammen in der Finsternis, aber die Rundungen, Falten und Abgründe des riesigen Körpers stachen plastisch und unheildrohend daraus hervor wie die eines Ungeheuers, das einem im Traum erschien. Fasziniert starrte Timo das Gebilde an und spürte, wie Furcht in ihm aufstieg. Er versuchte sich einzureden, daß es keinen Grund zur Aufregung gäbe. Das rote Glühen war natürlich leicht zu erklären. Das fremde Objekt reflektierte das Licht der Doppelsonne, die jetzt mehr als hundert Millionen Kilometer weit entfernt war. Und ein kosmischer Felsbrocken, von unsicherem Licht bestrahlt, würde niemals einen anheimelnden Anblick bieten.
    Aber die Angst blieb. Das dort draußen war kein Felsbrocken. Die Kanten waren zu sanft, die Rundungen zu regelmäßig, obwohl sie wirr durcheinander liefen. Das Ganze sah einer abstrakten Skulptur viel ähnlicher als einem Stück natürlichen Fels.
    Tsin Munos Stimme riß ihn aus dem Brüten.
    „Leutnant Benz!"
    Timo sah Tsins Gesicht auf dem Interkom.
    „Hier, Sir", antwortete er verwirrt.
    „Sie sind neu und brauchen Erfahrung. Nehmen Sie sich zwei Mann aus Ihrer Gruppe und begeben Sie sich zur Hangarschleuse Ost. Erwarten Sie mich dort in zwanzig Minuten - aussteigbereit!"
    Timo bestätigte den Befehl. Er dachte eine Weile darüber nach, wen aus seinem Zug er mitnehmen sollte, und entschied sich für Warren Levier und Pulpo Rimak. Er führte diesen Zug seit knapp zwei Wochen, und von den meisten seiner Leute wußte er kaum mehr als Namen, Rang und Kennzahl. Mit Warren und Pulpo, zwei Sergeanten, war er enger zusammengekommen. Er rief sie an und gab Tsin Munos Befehl weiter.
    Dann schnallte er sich los und stand auf. Um das Ostschott zu erreichen, mußte er den Kommandostand durchqueren. Als er an dem Schaltpult des Kommandanten vorbeikam, warf ihm Tsin einen aufmunternden Blick zu. Timo salutierte sorgfältig. Vom Schott
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