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0288 - Das Sonneninferno

Titel: 0288 - Das Sonneninferno
Autoren: Unbekannt
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vernichtet zu werden. Möchtest du es darauf ankommen lassen?"
    Atlan bückte sich und nahm den Mausbiber auf den Arm.
    „Springen wir?"
    „Moment noch", bat Gucky. „Es steht doch fest, das die Sonnen von diesen Kugelwesen installiert worden sind. Könnte man sich nicht mit ihnen in Verbindung setzen und versuchen, sie über die wahren Sachverhältnisse zu informieren? Ich gehe jede Wette ein, daß diese harmlosen Burschen keine Ahnung haben, was sie mit der Aufhebung unserer Transportsperre eigentlich machen. Die werden doch von diesen, die wir Meister der Insel nennen, garantiert mißbraucht. Ich höre jetzt noch die jämmerlichen Klagerufe der Kugelwesen. Wir haben sie mit einer riesigen Flotte gehetzt, und ich habe mich geschämt. Kannst du das verstehen?"
    Atlan schaute prüfend in die großen, braunen Augen des Mausbibers. Ihnen hatte Gucky seinen Namen zu verdanken.
    „Kleiner, du solltest nicht zuviel grübeln. Wir werden diese scheuen Lebewesen niemals finden. Eine zielstrebige Suche ist undurchführbar. Selbst wenn wir wüßten, woher sie kommen und wie man sich mit ihnen in Verbindung setzen kann, wäre es auf alle Fälle zu spät. Der Andro-Großtransmitter funktioniert bereits!
    Ich halte meinerseits jede Wette, daß der Flottenaufmarsch schon im Gange ist. Ich möchte nicht hunderttausend tefrodische Schlachtschiffe mit Duplobesatzungen in der Milchstraße sehen.
    Dein Vorschlag kommt zu spät. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren."
    Gucky schwieg. Das war das einzige Argument, das er anerkennen mußte. Die Sonneningenieure von Andromeda waren tatsächlich zu spät gefunden worden, um mit ihrer Hilfe die militärische Großaktion vermeiden zu können.
    „Außerdem", fuhr Atlan nachdenklich fort, „außerdem frage ich mich wem die Zerstörung eines aus sechs Riesensonnen bestehenden Transmitters etwas schaden sollte. Er ist ein Triumph der Wissenschaft, zugegeben. Andererseits ist er eine Anomalie, deren Aufrechterhaltung strittig ist. Ich bin der Meinung, der Mensch sollte besser versuchen, den kosmischen Abgrund zwischen den Galaxien mit eigenen Kräften zu überwinden. Uns ist es bereits einmal gelungen. Ich kenne keinen Mann in der Solaren Flotte, der mit Begeisterung in das Transportfeld eines Sonnentransmitters hineingeflogen wäre. Ich hatte ebenfalls mit einer steten Unruhe zu kämpfen. Es kostete mich Überwindung, mich diesen unbekannten Hyperströmen anzuvertrauen. Nein, Kleiner - ich werde nicht gegen die Zerstörung eines physikalischen Monstrums protestieren."
    „Anomal, oder nicht, die Transmitter sind großartig. Ebenso könnte man behaupten, der lineare Überlichtflug sei eine Anomalie."
    „Lassen wir das. Bei einer Zergliederung beider Tatsachen kämen wir wohl doch zu einem unterschiedlichen Ergebnis.
    Springen wir nun? Oder bist du nicht gebeten worden, mich unauffällig abzuholen?"
    „Gebeten worden?" empörte sich Gucky „Das war ein Befehl.
    Diesem Kalup werde ich doch noch einmal die Zähne zeigen."
    „Den Zahn!" verbesserte Atlan.
    Gucky kicherte. Er fand seine gute Laune schnell wieder. Er legte die Ärmchen um Atlans Hals, konzentrierte sich auf einen bestimmten Raum der am anderen Platzende stehenden RAWANA und entmaterialisierte.
     
    *
     
    Solarmarschall Allan D. Mercant, Chef der Solaren Abwehr und des der Abwehr angegliederten Experimentalkommandos blickte nervös auf die Uhr. Er öffnete die Tür und schaute auf den Gang hinaus. Die beiden bewaffneten Posten rührten sich nicht.
    „Kann er sich versprungen haben?" erkundigte sich Mercant.
    „Haben Sie etwas gehört?"
    „Nein, Sir"
    „Passen Sie bitte auf, und lassen Sie niemand in diese Kabine hinein. Niemand, verstehen Sie!"
    Der kleine, unscheinbar wirkende Mann ging in den Raum zurück. Mercant hatte - wie üblich - einige Probleme, die nur im internsten Kreis besprochen werden konnten. Die Arbeit eines Abwehrchefs wurde in fast allen Fällen mißverstanden. Sie war diffizil, vom Normalfall grundsätzlich abweichend und daher negativen Beurteilungen ausgesetzt.
    Fünf Minuten später flimmerte die Luft. Die Umrisse eines schnell materialisierenden Körpers wurden erkennbar. Mercant sprang zurück und wartete, bis Atlan den Mausbiber absetzte.
    Der Arkonide sah sich argwöhnisch um. Als er Mercant erkannte, entspannte sich sein Gesicht.
    „Oh, der Schwarze Mann des Imperiums. Ich dachte, Gucky sollte mich in den Konferenzraum bringen?"
    „Da hast du verkehrt gedacht", nörgelte der Mausbiber. „Ich
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