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0285 - Parkweg des Grauens

0285 - Parkweg des Grauens

Titel: 0285 - Parkweg des Grauens
Autoren: Parkweg des Grauens
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hatte.
    ***
    Während ich mich mit dem Wirt unterhielt, hatte Phil, gemäß unserer Abmachung mit Lieutenant Anderson den V-Mann ausfindig zu machen, der uns den Tipp von Harpers bevorstehender Ermordung gegeben hatte, zum Jaguar begeben, und rief die Leitstelle an.
    »Decker«, sagte er, »ich muss mit dem Chef sprechen.«
    »Wir verbinden«, hieß es und gleich darauf meldete sich unser Distriktchef: »High.«
    »Hier ist Phil. Hallo, Chef. Ich spreche aus Jerrys Wagen. Wir sind in der 96th Street.« Phil berichtete. »Wir haben alle Räumlichkeiten, die zur Kneipe gehören, durchsucht. Dieser Eddy muss durch das Fenster vom Hof her in die Toilette eingedrungen sein. Und als er in der Toilette war, wurde er erschossen. Und zwar von jemandem, der sich außerhalb des Hauses befand.«
    »Der Schuss traf den Mann also durch das offene Fenster?«
    »Ja. Da dieser Mord geplant war, muss der Mörder gewusst haben, dass der Mann sich heute früh in der Bar auf die Toilette begeben würde. Und das kommt uns reichlich seltsam vor. Kann man vorher wissen, ob jemand in einem Lokal die Toilette auf suchen wird?«
    »Eigentlich wohl nicht«, erwiderte der Chef nachdenklich.
    »Lieutenant Anderson und ich, wir sind zu folgenden Erklärungen gekommen: Ob der Tote krank war und deshalb so häufig zur Toilette musste, werden wir nach der Obduktion wissen. Inzwischen wollen wir nachprüfen, ob er vielleicht aus einem anderen Grund die Toilette aufsuchen musste. Wir haben sie sehr gründlich durchsucht, aber nichts gefunden außer einer Morgenzeitung, die jemand dort liegen gelassen hat.«
    »Unser V-Mann vermutete doch, dass dieser Mord irgendwie mit Rauschgift Zusammenhängen soll. Vielleicht lockte man das Opfer damit auf die Toilette?«
    »Schon möglich«, gab Phil zu. »Aber dann ergibt sich noch immer die Frage, warum er nicht den normalen Weg nahm, nämlich durch das Lokal. Warum kletterte er durch das Fenster herein?«
    »Vielleicht wollte er von niemandem gesehen werden?«
    »Auch das ist eine Möglichkeit«, seufzte Phil. »Wir kommen nur weiter, wenn wir uns mit dem V-Mann unterhalten, der uns anrief. Können Sie feststellen, wer es war?«
    »Sicher kann ich das. Bleiben Sie in der Leitung, Phil. Ich werde mich sofort darum kümmern.«
    »Vielen Dank, Chef«, murmelte Phil und wartete. Er steckte sich eine Zigarette an und rauchte in langsamen Zügen, Es dauerte nicht lange, bis Mr. High sich wieder meldete.
    »Phil? Hören Sie zu. Der V-Mann war Tom Hopkins. Er ist ein alter Tramp. Als Hopkins jung verheiratet war, wurde sein Kind von Kidnappern entführt. Das FBI brachte es ihm zurück. Das hat er nicht vergessen. Wo auch gerade Hopkins herumstromert, wenn er etwas erfährt, was für das FBI von Nutzen sein könnte, ruft er die nächste Dienststelle an.«
    »Okay, ich werde ein paar Lagen Whisky für ihn ausgeben, wenn ich mit ihm spreche. Wo kann ich ihn erreichen?«
    »Das ist es ja, Phil: Hopkins ruft uns zwar an und erzählt uns, was er gehört hat, aber er verrät nie, wie er es erfahren hat, oder wo er sich aufhält.«
    »Okay, Chef, dann müssen wir eben sehen, wie wir weiterkommen.«
    Phil legte den Hörer zurück, stieg aus und schloss den Wagen ab. Er durchquerte das Lokal, ohne sich um mich und meine Unterhaltung zu kümmern, und marschierte hinaus auf den Hof zu Anderson.
    »Nichts«, sagte er. »Die Meldung stammt von einem Tramp, der uns zwar informiert, aber niemals seinen Aufenthaltsort preisgibt.«
    »Schöne Bescherung«, schimpfte der Lieutenant.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Phil.
    »Ich habe einen Mann aus der ballistischen Abteilung kommen lassen«, erwiderte der Leiter der Mordkommission. »Vielleicht kann er ausrechnen, von welchem Fenster aus der Schuss gefallen sein müsste.«
    »Das wäre ein sehr wertvoller Anhaltspunkt.«
    »Warten wir’s ab«, brummte Anderson pessimistisch.
    Der Experte aus der ballistischen Abteilung hatte in der Herrentoilette komplizierte Versuche angestellt. An einer Latte, die genau auf Bill Harpers Körpergröße zurechtgeschnitten worden war, markierte er die Stelle, wo bei dem Toten die Kugel in den Kopf eingedrungen war. Der Arzt von der Mordkommission versuchte inzwischen vorsichtig, mit einer Art Sonde den Schusskanal und seinen Winkel auszutasten. Der ermittelte Winkel wurde von dem Experten auf eine andere Seite der Latte aufgezeichnet. Mit optischen Geräten, ähnlich der Art, wie sie Vermessungsfachleute verwenden, peilte der Ballistiker nun über die
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