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0285 - Parkweg des Grauens

0285 - Parkweg des Grauens

Titel: 0285 - Parkweg des Grauens
Autoren: Parkweg des Grauens
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Toiletten.«
    »War dort jemand?«
    »Nein.«
    »Nur eine Zeitung lag auf dem Rand des Waschbeckens«, ergänzte Phil.
    »Die haben wir gefunden«, nickte Anderson. »Sonst gab es gar nichts?«
    »Ein Zigarettenstummel lag neben der Tür«, sagte ich. »Ich hob ihn auf, weil ich wissen wollte, ob es der Rest von einer Marihuana-Zigarette war. Aber es war eine harmlose Chesterfield. Ich ließ den Stummel fallen. Danach gingen wir ins Lokal zurück. Wir beschlossen, eine gewisse Zeit zu warten. Was hätten wir sonst tun sollen?«
    »Man hätte ja auch die Hintertür im Auge behalten können«, brummte Anderson ein bisschen vorwurfsvoll. »Oder?«
    »Die Hintertür war von innen abgeschlossen und zusätzlich verriegelt«, erwiderte Phil schnell. »Davon habe ich mich überzeugt, als Jerry in seiner Gründlichkeit die vier Kabinen noch einmal untersuchte.«
    »Das wissen Sie genau, Decker? Die Hintertür war abgeschlossen?«
    »Und abgeriegelt«, wiederholte mein Freund mit Nachdruck.
    »Merkwürdig«, brummte Anderson.
    »Wie sind Opfer und Mörder dann überhaupt hereingekommen? Es gibt nur zwei Zugänge: durch die Hintertür oder durch das Lokal.«
    »Durch das Lokal ist niemand gekommen, seit wir hier waren«, stellte ich fest.
    »Bleibt höchstens noch das Fenster«, murmelte Anderson. »Das ist wirklich merkwürdig. Eh - da fällt mir noch etwas ein, Cotton! Warum kamen Sie auf den Gedanken, es könnte der Stummel von einer Rauschgiftzigarette sein?«
    »Oh, ja, das haben wir noch gar nicht erwähnt«, gab ich zu. »Dieser Eddy sollte von den Mitgliedern einer Rauschgiftbande ermordet werden. Das stammt noch von unserem V-Mann, der das FBI benachrichtigt hatte.«
    »Aha, das ist immerhin ein wertvoller Hinweis. Also auf der Herrentoilette war niemand, als Sie beide nachschauten. Danach kehrten Sie in den Schankraum zurück. War das Mädchen noch da?«
    »Nein, sie muss in der Zwischenzeit gegangen sein.«
    Der Lieutenant sah uns aus halb geschlossenen Lidern an.
    »Muss sie das wirklich?«, fragte er gedehnt.
    »Was soll sie sonst getan haben?«, erkundigte ich mich achselzuckend. »In Luft wird sie sich nicht aufgelöst haben.«
    »Bestimmt nicht«, knurrte Anderson.
    »Aber sie könnte zur Damentoilette gegangen sein, während ihr die Herrentoilette durchsucht habt. Dann kamt ihr in die Gaststube zurück. .Das Mädchen kann den Mann sogar selbst zur Hintertür hereingelassen, ihn in der Herrentoilette niedergeschossen haben, und danach hat es die Flucht durch das Fenster der Herrentoilette ergriffen. Wäre das eine Möglichkeit?«
    Ich sah Anderson groß an.
    »Drehen Sie sich nicht um, Anderson«, sagte ich. »In der zweiten Etage des Hauses hinter Ihnen steht das Mädchen an einem Fenster und scheint uns zu beobachten…«
    Es war nicht besonders schwierig, die Wohnung zu finden, zu der das entsprechende Fenster gehören musste.
    An der Wohnung stand Stornes.
    Ich drückte auf den Klingelknopf.
    Es dauerte nicht lange, da hörten wir das schlurfende Geräusch von näherkommenden Schritten. Die Tür ging gerade weit genug auf, um den unfrisierten, grauhaarigen Kopf einer nicht mehr jungen Frau erkennen zu können.
    »Was ist los?«, bellte sie.
    »Guten Tag, Mrs. Stornes. Wir sind von der Polizei. In der Nähe dieses Hauses ist etwas passiert. Von den Fenstern Ihres Zimmers können wir einen besseren Überblick gewinnen. Dürfen wir mal nachschauen?«
    Ich hatte eine lange Rede gehalten in dem Glauben, dass die gute Frau keine Fragen stellen würde.
    »So, von der Polizei sind Sie?« Sie holte Luft. »Also, dass hier mal was passieren würde, habe ich immer gewusst. Kommen Sie ruhig herein, dann sehen Sie auch, in was für einer Dreckbude eine anständige Frau hausen muss.«
    »Was ist das für ein Zimmer?«, fragte Phil und zeigte auf die letzte Tür, die sich uns noch nicht geöffnet hatte.
    »Meine Untermieterin. Sie ist erst gestern eingezogen.«
    Unsere Gesichter blieben unbewegt, während die Frau mit der flachen Hand an die Tür klatschte.
    »Miss Realy! Machen Sie mal auf.«
    Ein leichtes Scharren wurde hinter der Tür laut. Dann schwang die Tür in den Raum hinein. Wir sahen den Umriss des Mädchens nur als Schattenriss, denn hinter ihr brach das Sonnenlicht durch die beiden Fenster.
    »Guten Morgen«, sagten Phil und ich gleichzeitig. »Wir sind von der Polizei. Dürfen wir uns einmal Ihr Zimmer ansehen. Wir müssen von Ihrem Fenster aus Ermittlungen anstellen.«
    »Bitte, selbstverständlich«,
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