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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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freien Weg mehr finden. Das ist alles.«
    Es klang endgültig. Merlins riesiges Gesicht verblaßte. Der Dhayarra-Kristall flammte stärker und formte sich zu einer Art Loch in der Welt.
    »Gehen wir«, verlangte Teri Rheken und machte den Anfang.
    Gryf folgte ihr. Asmodis fauchte und schritt hinter ihr her in die schwarze Öffnung. Zamorra nickte Nicole und Bob Coch zu und dachte an Blake Andrews, der hier gestorben war. Und plötzlich durchfuhr ihn ein Gedanke.
    Andrews - hatte seinen Teufelspakt damals anläßlich der Geister-Party unterzeichnet wie auch Stephan Möbius, der auf Zamorras Bericht warten würde. Und Asmodis war hier in greifbarer Nähe…
    Asmodis, der Zamorra noch einen Gefallen schuldete…
    Zamorra faßte Nicoles Hand, wartete, bis Coch den entscheidenden Schritt durch das künstliche Weltentor machte und zog Nicole dann hinter sich her. Ash’Naduurs Felsen blieben zurück.
    Die Erde nahm sie wieder auf.
    Hier graute der Morgen. Und hier packten Gryf und Teri, plötzlich wieder im Besitz ihrer Druiden-Kraft, blitzschnell zu und fielen über Asmodis her!
    »Verrat!« schrie der Fürst der Finsternis, wollte sich verwandeln, aber im gleichen Moment schloß sich hinter der kleinen Gruppe das Tor, wurde wieder zum Dhyarra-Kristall, und der flog Zamorra förmlich in die Hand.
    Zamorra nützte den Schwung und drückte Asmodis den Kristall in den Nacken. Der Fürst der Finsternis brach in die Knie.
    Gryf nahm ihm die Peitsche aus der Hand. Bei ihm verwandelte sie sich wieder in den Silberstab. Gryf bog Zamorras Hand mit dem Kristall zurück. »Er mag gehen - für diesmal«, sagte Gryf. »Das gehört zu unserem Handel über die Zusammenarbeit.«
    Asmodis richtete sich wieder auf. Nachdenklich sah er erst den Druiden, dann Zamorra an. »Ich weiß nicht«, sagte der Fürst der Finsternis, »weshalb ich dich nicht jetzt töte, wo Merlin dich nicht mehr schützt. Hier spüre ich nicht das Verlangen wie in den Felsen von Ash’Naduur.«
    »Vielleicht, weil du jetzt waffenlos bist«, sagte Nicole spöttisch.
    Asmodis hob die künstliche Hand. »Dies ist meine Waffe«, sagte er. »Aber - wir sehen uns wieder. Diesmal mußten wir Zusammenarbeiten, und das behagt mir gar nicht. Aber die Zeiten ändern sich. Wir bleiben Gegner.«
    Zamorra nickte. »Wir bleiben Gegner. Aber bevor du gehst - eines noch.«
    »Was?«
    »Du entsinnst dich daran, daß ich vor einiger Zeit dein Leben schonte? Du versprachst mir einen Gefallen.«
    Asmodis knurrte tief in der fcehle. Gryf und Teri sahen Zamorra erstaunt an. Der lächelte. »Eine Ghoul-Sippe versetzte mich in die Hölle zu Asmodis, und Nicole brachte das Kunststück fertig, mich dort zu finden und den Ju-Ju-Stab mitzubringen. So konnte ich Asmodis bedrängen.«
    Die anderen nickten. Jeder wußte, daß der Ju-Ju-Stab grundsätzlich und absolut tödlich gegen jeden Dämon wirkte, selbst wenn er so stark war wie Asmodis.
    »Warum hast du ihn nicht getötet?«
    »Vielleicht war es Vorsehung - immerhin brauchten wir ihn hier und jetzt. Vielleicht wollte ich auch nur einen günstigen Handel erzwingen. Und mir kommt da eine großartige Idee, aus aktuellem Anlaß.«
    »Welche Idee?«
    »Asmodis, du schuldest mir einen Gefallen. Du wirst Stephan Möbius aus dem Pakt entlassen.«
    Asmodis brüllte! »Schon eine Seele hast du mich gekostet, die mir zustand…«
    »Ich schenkte dir dein Leben, Asmodis«, beharrte Zamorra. »Nun steh zu deinem Wort.«
    Der Fürst der Finsternis spie Feuer. Er war drauf und dran, wieder anzugreifen. Dann aber straffte er sich.
    »Jeder Höllenfürst steht zu seinem Wort«, sagte er. »Ich gebe Stephan Möbius frei. Aber freu dich nicht zu früh, Zamorra. Ich werde Mittel und Wege finden, doch zu meinem Recht zu kommen. Und wir zwei - sind quitt! Diesmal trennen wir uns noch. Das nächste Treffen überlebt nur einer von uns.«
    »Es sei«, sagte Zamorra erleichtert lächelnd.
    Und Asmodis verschwand.
    Zamorra sah sich um. Sie waren irgendwo auf freiem Gelände herausgekommen. Es war ein kühler Morgen, und Reif lag auf den Gräsern. Aber die Landschaft war typisch südenglisch.
    »Ich bin sicher, daß wir nicht weit von unserem Ausgangspunkt entfernt sind«, sagte Nicole. »Ich werde mal von Baumeshöhe spähen, ob ich etwas wiedererkenne.« Sie lief auf einen knorrigen Baum mit starken Ästen zu, die leicht erreichbar waren, und begann ihn zu ersteigen.
    Zamorra sah Gryf und Teri an.
    »So weit, so gut«, sagte er. »Aber wenn ich jetzt nicht bald
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