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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Sieg!«
    Und Zamorra schmetterte den Dhyarra-Kristall gegen die Tür, die blitzschnell vor ihm aufflog und den Weg freigab…
    ***
    Blake Andrews Stimme war ein heiseres Flüstern. »Coch, glauben Sie, daß sie es schaffen?«
    »Wahrscheinlich, Sir«, murmelte Bob Coch. »Leute wie diese schaffen alles.«
    »Das müssen sie auch«, flüsterte Andrews. »Coch, dieser Teufel… er ist wirklich. Ich habe es immer für einen Scherz gehalten. Ein guter Gag… damals auf Stephan Möbius’ Party… als ich unterschrieb… ich habe gelacht… und nun ist es doch wahr. Aber ich will meine Seele nicht verlieren…«
    Coch schwieg. Was sollte er sagen? Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn, in seiner Kehle bildete sich ein riesiger Klumpen.
    »Coch, hören Sie«, murmelte Andrews.
    »Sir?«
    »Ich weiß, daß ich es nicht mehr schaffe. Ich bin so gut wie tot. Ich bin dem angebrochenen Genick nicht einmal mehr transportfähig. Selbst nicht mit diesen… Teleportationen, wie man es wohl nennt. Verdammt, ich darf nicht einmal sarkastisch lachen! Es ist furchtbar. Coch, hören Sie?«
    »Ja.«
    »Die beiden Mädchen, Coch… sie sind tot, nicht wahr?«
    »Ja, Mister Andrews.«
    »Das wollte ich nie«, stöhnte Andrews. »Ich wünschte, sie könnten noch leben. Und ich ahne, daß es für sie nicht einmal ein Begräbnis in unserer Welt geben wird. Bitte, Coch… wenn Sie es schaffen, wieder in unsere Welt zu kommen, dann sorgen Sie dafür, daß man sich um ihre Angehörigen kümmert. Und beschaffen Sie den beiden Mädchen wenigstens ein formelles Begräbnis, auch wenn die Leichname nicht dabei sein können… Man soll sich an die beiden erinnern. Tun Sie das, Coch? Bitte…«
    »Ja«, versprach der Pilot heiser.
    »Ich wollte immer nur Geld… und Macht… und ich habe beides ausgekostet«, keuchte Andrews. »Erst jetzt weiß ich, daß das falsch war. Eigensüchtig. Ich war zu eigensüchtig. Coch… können Sie etwas aufschreiben?«
    Coch nickte. Er hatte irgendwo in einer Tasche einen fast aufgebrauchten Notizblock und einen Kugelschreiber Und er schrieb, was Blake Andrews ihm leise diktierte.
    Er war fassungslos und fragte zweimal nach. »Sir, das ganze Vermögen? Das ganze Kapital? Alles? Können sie überhaupt darüber verfügen?«
    »Ich kann«, stöhnte Andrews.
    »Glauben Sie es mir, Coch. Ich kann. Das wäre noch schöner, wenn ich über meine eigenen Firmen und Millionen nicht auch selbst verfügen könnte… ich brauche niemanden zu fragen. Los, schreiben Sie’s endlich auf. Ich mache es nicht mehr lange. Ich bin doch jetzt schon fast tot…«
    Als Coch fertig war, hatte er nur noch Andrews den Block passend hinzulegen und ihm den Kugelschreiber zwischen die Finger zu klemmen.
    »Verdammt«, flüsterte Andrews. »Geld ist nichts… aber wenn ich mit diesem verfluchten zusammengerafften Geld ein wenig von der Not in der Welt lindern kann… dann will ich’s tun!«
    Und er unterschrieb sein Vermächtnis.
    Es war das letzte, was er in seinem Leben tat. Bei der heftigen Bewegung riß sein Lebensfaden endgültig.
    Blake Andrews starb.
    Und irgendwo jenseits von Leben und Tod beschloß die höchste Macht, ihm die Chance zu gewähren, die er sich erfleht hatte…!
    Vielleicht?
    Vielleicht im Rad der Wiedergeburten in einem neuen Leben?
    Niemand vermochte es zu sagen. Selbst der Teufel nicht, der vergebens nach dieser Seele haschte. Denn er bekam sie nicht mehr…
    ***
    Zamorra sah das Portal in zwei Hälften förmlich auffliegen. Und er sah im gleichen Moment zwei kämpfende Gestalten. Der Unterliegende war ein großer Mann in Turban und Lendenschurz…
    Gwaiyur zuckte in Zamorras linker Hand. Das Schwert schien sich befreien zu wollen, entwickelte ein Eigenleben. Krampfhaft hielt der Parapsychologe den Griff umklammert. Asmodis brüllte tierisch laut auf. Nicole preßte die Hände vor die Augen, wirbelte halb herum und wurde von Gryf und Teri aufgefangen. Zamorra schloß die Augen.
    Blendende Blitze und Lichtschauer, heller als die Sonne, wetterleuchteten durch den riesigen Saal, der starke Spuren eines heftigen Zweikampfes trug. Zamorra fühlte, wie das Amulett vor seiner Brust aufglühte. Instinktiv zog er die Silberkette über den Kopf und schleuderte Merlins Stern wie einen Diskus auf den MÄCHTIGEN zu, den er sofort als solchen erkannte.
    »Nein!« heulte Asmodis. »Nicht, du Narr!«
    Der Fürst der Finsternis schnellte sich ab und flog mit flammendem Schweif hinter dem Amulett her, um es aufzufangen. Aber er war
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