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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa
Autoren: Larry Brent
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und Menschen, die sich darin befanden!
    Die Schienen, die vom Haus
wegführten, waren dagegen riesengroß und strebten scherenförmig auseinander,
eine in die Unendlichkeit führende Straße, die links und rechts von mächtigen
Eisensträngen begrenzt war.
    Und jenseits der Stränge - eine
fremde, düstere Landschaft, getaucht in unwirkliches, geisterhaftes Licht…
    Die Landschaft war flach, eine
Ebene, unterbrochen von einigen kahlen, knorrigen Bäumen, die größer als das
Haus waren und doch weiter entfernt schienen.
    Am Fenster gegenüber, das
entgegengesetzt zum Ausgang lag, stand mit schreckgeweiteten Augen und wie
gelähmt die junge Dänin.
    Sie starrte nach draußen, sah die
dampfende Lok direkt auf sich zurasen, und war doch nicht fähig, sich zu
bewegen. Schreck verurteilte ihre Glieder zur Untätigkeit. Sie konnte nur
schreien.
    Alles spielte sich rasend schnell
ab, und doch war jede Einzelheit beinahe zeitlupenhaft genau zu verfolgen und
zu erkennen.
    Auch dies in sich ein Widerspruch,
ein magisches Ereignis im Dreieck der Dämonensonne, die ein Spiegelbild aus
jenen drei Bildern war, die Philip Hanton auf abenteuerliche und ungewöhnliche
Weise zusammengetragen hatte.
    Wie ein Ungetüm, fauchend und
qualmend, raste die Lok auf das Haus zu, als Iwan Kunaritschew förmlich auf
Grit zuflog, um sie vom Fenster wegzureißen und die Flucht durch den
Haupteingang fortzusetzen.
    X-RAY-7 wußte, daß er sein Leben
riskierte
     
    ●
     
    Alles war Chaos.
    Die Ereignisse und die Geräusche.
    Todesschreie hallten durch das
Haus. Das Stampfen und Donnern, die fahle, pulsierende Aura, das alles lockte
sie ans Fenster.
    Was sie sahen und hörten, ließ sie
an ihrem Verstand zweifeln.
    »Glendale!« stieß Lord Shannon
laut hervor. »Sie hat den Untergang des Hauses Shannon prophezeit… ich wollte
es nicht wahrhaben… das Grauen…. es ist Wirklichkeit!«
    »Weg hier!« Brent packte den
alten, zitternden Mann, der plötzlich jede Spannkraft verlor, am Arm und riß
ihn herum.
    Die Dämonensonne stand über dem
Haus! Sekundenlang konnte sie ihren bösen Einfluß wirksam werden lassen.
Einfluß auf Mensch und Materie, auf Organisches und Unorganisches.
    Larry wußte, daß er über den
Treppenaufgang nicht mehr die Freiheit erreichte. Er riß den Mann mit, den
Korridor entlang, zu einem der Seitenfenster, um dem direkten Zusammenstoß mit
der Lok zu entgehen.
    »Glendale!« schrie of Shannon wie
von Sinnen und riß sich los. Er stürzte zur Tür, die zur Wohnung seiner
jüngsten Tochter führte.
    Die Tür war nicht abgeschlossen.
    Vom Korridor aus war das
Ungeheuerliche zu sehen.
    Auf der anderen Seite des Zimmers
stand das Fenster zum Balkon weit offen. Wie eine Schlafwandlerin war Glendale of
Shannon auf den Balkon getreten. Das Fauchen und Stampfen drang durch die weit
geöffnete Tür. Glendale of Shannon sah dem Tod mit müdem, abwesendem Blick
entgegen. Sie breitete die Arme aus.
    Larry warf sich nach vorn, an dem
wie betrunken taumelnden Lord vorbei. Da beugte Glendale sich nach vorn und
ließ sich wie ein Stein nach unten fallen!
     
    ●
     
    Zu spät!
    X-RAY-3 perlte der Schweiß von der
Stirn, seine Haare waren zerzaust.
    Auf halbem Weg zum Fenster
wirbelte er herum. Kostbar war jede Sekunde! Der Lord war willenlos wie eine
Marionette. Schlaff ließ er Arme und Beine hängen, als wäre jegliches Leben aus
seinem Körper gewichen.
    Larry warf sich den Mann über die
Schultern und rannte los, dem entgegengesetzten Ende des Korridors entgegen,
der im Sickerlicht der Aura und der Scheinwerfer der Lokomotive lag. Im Haus
selbst herrschte immer noch kompletter Stromausfall.
    Das Stampfen und Donnern war nahe.
    Das Seitenfenster, das X-RAY-3 von
Panik und Todesangst erfüllt erreichen wollte, lag noch zwanzig Schritte von
ihm entfernt.
    Da wußte X-RAY-3, daß er es nicht
mehr schaffen würde!
     
    ●
     
    Auch für den Lokführer wurde diese
Nacht zum Alptraum.
    Der Mann stand am Seitenfenster,
während der Heizer Kohlen nachfüllte. Es war heiß, beinahe stickig im
Führerhaus der Lokomotive. Aus dem offenen Ofenloch zuckten die Flammen, und
der Widerschein spiegelte sich im Gesicht des schwitzenden Heizers, und an der
Wand hinter ihm.
    Die Lok war dampfumhüllt. Sie
raste mit voller Fahrt durch die Ebene unterhalb der Sidlaw Hills zwischen der
Küstenstadt Montrose und Perth.
    Das Ziel des Zuges war Montrose.
Die Stadt lag noch rund vierzig Meilen vom augenblicklichen Standort der
Lokomotive entfernt.
    Es war ein
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