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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not
Autoren: Unbekannt
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etwas zu sagen. Zögernd griff Omar Hawk zu - und zuckte zusammen.
    „Nun...?" fragte der Modul ironisch.
    Omar warf den Stein hoch und fing ihn wieder auf.
    „Federleicht. Das ist kein Naturstein, würde ich sagen."
    „Ich würde sagen: Es ist Plastik!"
    Omar schluckte hörbar.
    „Vielleicht der Rest eines Materialschuppens. Als die Zeitstation gebaut wurde, muß man das Material ja irgendwo gelagert haben."
    „Sie kennen die Bauweise der Tefroder ebensogut wie ich, Omar", entgegnete Lun heftig. „Solche Steine haben sie niemals verwendet."
    „Aber..." Omar drängte die aufsteigende Erregung zurück. „Aber es kann doch außer den Echsen und den Geisterwolken nicht noch andere intelligente Wesen auf Pigell geben! Dann müßte man in der Realzeit doch etwas davon gefunden haben!"
    Baar Lun schüttelte den Kopf.
    „Von den Tankan und den Geisterwolken hat man auch nichts gefunden - ganz einfach deshalb nicht weil niemand sich sonderlich für Pigell interessierte. Ich kenne mich da nicht so genau aus. Aber aus der Geschichte Terras weiß ich, wie oberflächlich man strategisch unwichtige Planeten behandelte. Die Forschung wurde zugunsten des Molochs Eroberung geopfert." Er räusperte sich. „Aber darüber will ich mich jetzt nicht auslassen. Ich möchte Ihnen nur beweisen wie wenig wir über Pigell eigentlich wissen.
    Außerdem haben die Tankan von intelligenten Wesen gesprochen, die es hier irgendwo noch geben soll..."
    „In solchen Ruinen?" fragte Omar Hawk spöttisch.
    „Das glaube ich allerdings auch nicht", gab der Modul zu. „Wahrscheinlich sind die Erbauer dieser Ruinen längst ausgestorben."
    „Nun, wir werden wenigstens einmal nachsehen", entschloß sich Hawk.
    Er gab seinem Okrill den Befehl, in das verfallene Bauwerk einzudringen. Danach sprang er selbst hinterher und half Lun hinab.
    Es ging nur etwa drei Meter in die Tiefe. Die Männer schalteten ihre Brustscheinwerfer ein. Sie erkannten, daß sie sich in einem halbverfallenen Stollen befanden. Pilzfäden wucherten aus den Mauerritzen und auf dem Boden. Außer ihren eigenen und Sherlocks Spuren waren keine zu entdecken.
    Schon nach etwa fünfzig Metern war der Stollen zu Ende. Er führte in eine tieferliegende, quadratische Kammer von ungefähr acht Metern Seitenlänge. Von oben drang schwaches Licht herein.
    In der Decke befand sich ein breiter Spalt. Schlingpflanzen wuchsen nach innen, Nässe tropfte herab.
    Eine Aufschüttung aus Erde und verwesenden Pflanzenteilen befand sich unter dem Spalt.
    Vorsichtig schlich der Okrill weiter. Mit einem Prankenhieb tötete er eine grauweiße, armdicke Schlange. Riesige Asseln huschten über den vermoderten Boden und knirschten unter Sherlocks Tritten.
    Es gab keinen zweiten Stollen, der weiterführte. Zwar hatte es deren drei gegeben, aber sie waren so zugeschüttet, daß niemand sie mehr passieren konnte.
    Ein wenig enttäuscht kehrten Lun und Hawk um. Sie wußten, wie gering die Aussicht war, noch einmal hierherzukommen und gründliche Untersuchungen anzustellen. Sobald wie möglich, wollte der Großadministrator wieder fort, wieder in die furchtbarste Auseinandersetzung aller Zeiten. Er würde niemals wegen einiger Ruinen länger bleiben.
    Diesmal machte Sherlock den Schluß, und Omar ging voran. Darum bemerkte er als erster das blutigrote Leuchten am Ende des Stollens. Die Farbe besagte bei Infrarotbeobachtung natürlich wenig, sie gab nur Auskunft über die Wärmeintensität. Aus diesem Grunde schob Omar die Infrabrille auf die Stirn.
    Das blutigrote Leuchten wurde zu einem blauroten Lichtschimmer, der von außen durch das Loch in der Stollendecke zu fallen schien.
    Etwas langsamer schritt Omar weiter. Das Licht kam ihm verdächtig vor; es deutete auf die Nähe intelligenter Wesen hin.
    Doch dann, als er schon dicht vor dem Loch stand, lachte er erleichtert auf. Zwischen fernen Donnerschlägen war deutlich das helle Summen von Insekten zu hören. Das war des Rätsels Losung: Leuchtinsekten!
    Er schnellte mit einem lässigen Sprung an die Oberfläche, zog sich hoch und musterte die auf und ab tanzende Wolke winzigster Insekten, von denen das blaurote Leuchten ausging.
    „Was ist das?" fragte Lun von unten.
    Omar klärte den Modul auf. Dann bat er ihn, die Füße auf den Schädel des Okrill zu stellen und gab dem Tier gleichzeitig einen entsprechenden Befehl. Kurz darauf tauchte Baar Lun auf, wie von einer Liftplatte gehoben. Omar half ihm, den letzten Meter zu überwinden. Danach sprang Sherlock
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