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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not
Autoren: Unbekannt
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etwas gefragt..."
    Der Modul wandte sich um und blickte durch die Infrarotsichtscheibe seines Helms dorthin, wo blutrote. Lichter durch den Nebel glühten: die Infrarotpositionsscheinwerfer der CREST III.
    „Gut, ich komme mit, Hawk. Aber nicht allzu weit. Ich möchte eigentlich nicht über den Funktionsbereich meines Helmtelekoms gehen."
    Hawk lachte rauh.
    „Von den 'Geisterwolken' haben wir nichts mehr zu befürchten."
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht. Es war noch nicht lange her, erst knapp sechs Stunden, seit zwischen jenen lockeren Zellverbänden, die man Geisterwolken nannte, und den Menschen Frieden geschlossen wurde. Vorher hatten diese Gebilde ihnen schwer zu schaffen gemacht und beinahe eine Katastrophe herbeigeführt. Die Wolken, zusammengesetzt aus jeweils durchschnittlich 5000 Milliarden „Neuroiden" - Nervenzellenähnlichen -, die einzeln wegen ihrer mikroskopischen Größe für menschliche Augen unsichtbar waren, besaßen Intelligenz und die Fähigkeit, wie Fiktivtransmitter zu wirken.
    Zusammen mit Perry Rhodan war Hawk von einer solchen Wolke „abgestrahlt" und zu einem fernen Inselkontinent teleportiert worden. Dort stießen sie mit den Tankan zusammen, einer Rasse halbintelligenter, telepathisch begabter Echsen. Die Tankan erwiesen sich als Sklaven ihrer telepathischen Fähigkeit; sie nahmen die Gedanken und Gefühle der Menschen auf und verstärkten sie unter Ausschaltung des eigenen Verstandes. Dachte ein Mensch aggressiv, wurden die Echsen von einem unüberwindbaren Aggressionszwang befallen und griffen an.
    Es hatte auf seiten der Tankan viele Tote gegeben, bevor der Irrtum erkannt worden war. Danach wurden Rhodan und Hawk von den Geisterwolken gefangengenommen und angeklagt. Die Supergehirne warfen den Menschen Brutalität, Vernichtungswut und Herrschsucht vor und die Menschen vermochten diesem Argument nichts entgegenzusetzen. Dennoch erhielten sie eine Chance, denn auch die Geisterwolken waren nicht unfehlbar. Im Gegensatz zu den Menschen sahen sie das ein und ließen ihre Gefangenen frei.
    Seitdem herrschte Ruhe auf Pigell, wie der sechste Wegaplanet hieß. Aber es war keine echte Ruhe.
    Während der letzten Geschehnisse waren die Menschen auf Hinweise gestoßen, die auf die Anwesenheit einer noch unbekannten Gefahr deuteten. Irgendwo in den Dschungeln, Sümpfen und Bergen verbarg sich ein Feind - und er würde angreifen, sobald er es für richtig hielt.
    „Außerdem", fügte Omar Hawk seiner Entgegnung hinzu, „soll ich selbst im Funkbereich bleiben. Ich gehöre zu den Leuten, die die Umgebung der Zeitstation abpatrouillieren müssen."
    „Oh...!" Lun gab seinen Worten einen sarkastischen Tonfall. „Und ich dachte, Sie trieben Freizeitgestaltung!"
    Omar lächelte, sagte aber nichts dazu. Sein Auftrag war tatsächlich etwas ungewöhnlich. Er hatte sich so zu geben wie ein Mann, der sich die freie Zeit vertreibt. Das sollte eventuelle feindliche Späher dazu verleiten, ihn zu überfallen und sich damit zu verraten. Sie würden kaum ahnen, awelches uf riskante Abenteuer sie sich damit einließen, denn Hawk sah äußerlich fast wie ein normaler Mensch aus, und auch sein Okrill machte keinen sonderlich gefährlichen Eindruck.
    Aber dieser Auftrag war geheim und als Offizier der Galaktischen Abwehr hatte Omar auch dem besten Freund gegenüber zu schweigen.
    „Also gehen wir endlich!" sagte Lun verärgert. „Wollen Sie Ihren 'Schoßhund' mitnehmen?"
    Omar Hawk nickte flüchtig und pfiff so gellend, daß das Flatteräffchen im Flug die Schwingen zusammenfaltete und in den Schutz des Blätterdaches huschte. Gleich darauf erschien es jedoch wieder und imitierte Hawks Pfiff so naturgetreu, daß Omar lachen mußte.
    „Vielleicht kann man ihn sogar richtige Worte nachsprechen lassen" bemerkte Baar Lun.
    Omar hob die Schultern.
    „Was hätte das schon für einen Sinn?"
    Er klopfte dem Okrill, der inzwischen herangekommen war, auf das breite Maul und kommandierte: „Voran, Sherlock! Hiih!"
    Sherlock brach wie ein Bulldozer durch das Unterholz. Seine Vorderpranken rissen sperrige Lianen und Zweige herab und schufen so eine schmale Gasse für die nachfolgenden Männer.
    Omar Hawk ließ den Modul vorausgehen. Auf dieser Welt brauchte ein physisch Normaler eine Rückendeckung, wenn er überleben wollte...
     
    *
     
    Herrschte schon im Freien ein ständiges Halbdunkel, so schlug blaugrün schimmernde Finsternis über den Männern zusammen, sobald sie einige Meter in den Urwald
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