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0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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dafür ist, daß man erst einmal durch den Riesentransmitter von Vario zurückversetzt wird. Die Kenntnisse über diese Station haben wir aus Frasburs Gedächtnisinhalt ermittelt. Sie waren wertvoll. Der sogenannte Zwischenzeit-Transmitter ist eine der Tatsachen, die Frasbur verschwieg."
    Ich war nicht sonderlich überrascht. Ich hatte sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen, daß die 'Meister der Insel', dieses nach wie vor unbekannte Volk, sich irgendwelche Fluchtwege erschaffen hatten.
    „Notausgänge!" korrigierte mein Extrahirn. Ich hörte ärgerlich über den Impuls hinweg.
    „Und die zweite Tatsache?" drängte Perry.
    Marshall lachte. Seine Augen zeigten plötzlich wieder etwas Glanz.
    „Wir sagten uns, Frasburs Täuschungsmanöver und seine verlockenden Hinweise auf den direkten Weg nach Andromeda könnten nur dann sinnvoll sein, wenn die Niederlassung auf Tanos VI die Möglichkeit besäße, die CREST zu vernichten. Frasbur denkt ständig daran, aber wir müssen noch einige Stunden oder Tage aufwenden, um ihm dieses Wissen auch noch zu entreißen, ohne daß er es bemerkt. Er hält sich für unüberwindbar. Fest steht bisher nur, daß auf der unbekannten Welt eine gewaltige kosmische Abwehrfestung existieren muß, die mit Sonnenenergie arbeitet. Frasbur will uns dorthin locken und unter Aufopferung seines Lebens die CREST ins Verderben lenken. Wenn dort mit jenen überlichtschnellen Zapfstrahlen gearbeitet wird, die auch die Zeittransmitter mit Energie versorgen, dürfte selbst unser HÜ-Schirm zusammenbrechen. Den Urgewalten einer Sonne sind die Kraftwerke der CREST nicht gewachsen. Frasbur weiß das. Ich habe die Absicht, ihn zu weiteren Aussagen zu verführen. Er ist bemüht, uns schnellstens in die Falle zu locken. Je mehr er spricht, und je weiter er seinen Block öffnet, um so leichter gewinnen wir die letzten Erkenntnisse.
    Das wäre an sich alles, Sir, was ich bisher ermitteln konnte. Augenblicklich sehe ich dafür aber noch keine praktische Nutzungsmöglichkeit."
    Er beendete seinen Vortrag und sah sich um. Perry schwieg verbissen und kaute auf seiner Unterlippe herum. Dann bemerkte er meinen Gesichtsausdruck.
    Der hochintelligente Terraner, der außerdem so reaktionsschnell war wie sonst nur noch umweltangepaßte Giganten vom Range eines Melbar Kasom, wurde jählings aufmerksam.
    Er betrachtete mich mit zusammengekniffenen Augen und zwang seine Finger, die nervös mit einem Schreibstift spielten, zur Ruhe.
    „Nun Admiral - wie denkst du über die praktische Nutzungsmöglichkeit, die unser Freund John Marshall so negativ beurteilt? Hat man etwa wieder ein Plänchen ausgetüftelt?"
    Ich lehnte mich in dem Sessel zurück und schaute intensiv auf den Bildschirm. Für Frasbur mußte es anstrengend sein, tagelang den halbbewußtlosen Mann zu schauspielern.
    Rhodan wartete. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, daß er mir eine Antwort nicht vorschnell entlocken konnte.
    Der Gigant von Halut saß wie eine schwarze, vierarmige Statue auf seinem Luftkissen. Da Icho Tolot dreieinhalb Meter groß war, konnte er trotzdem noch bequem über den Tisch hinwegsehen. „Ja, ich habe ein Plänchen ausgearbeitet", gestand ich schließlich.
    Perry zwang sich zu jenem unbeteiligten Gesichtsausdruck, den er immer zeigte, wenn er erregt war.
    Ich wunderte mich wieder einmal darüber, daß er nicht schon längst erkannt hatte, daß ihn jedermann gerade wegen dieser betont gleichmütigen Haltung durchschaute. Es gehörte zu seinen liebenswerten Schwächen.
    „Atlan...!" mahnte Perry. „Ich habe nicht umsonst darauf gedrängt, den Tefroder tagelang zu verhören. Der Erfolg wird erkennbar. Marshall - Sie sollten ganz offen danach fragen, wo der Planet Tanos VI zu finden ist. Frasbur dürfte bereitwillig antworten. Wenn mich nicht alles täuscht, ist dieses Sonnensystem nicht sehr weit von der Erde entfernt."
    Rhodan seufzte und blickte zu den Wissenschaftlern hinüber.
    „Unser arkonidischer Freund läßt sich wieder jedes Wort einzeln abringen. Meine Herren - ich frage mich, welchen Zweck die Eroberung oder die Vernichtung eines Zeitstützpunktes haben sollte. Wir hätten keinen Vorteil davon, sondern ausschließlich Nachteile. Meiner Auffassung nach werden wir bereits intensiv genug gejagt."
    Dr. Holfing hob mürrisch die Schultern.
    „Eine Eroberung könnte wissenschaftlich interessant sein. Wenn die Station jedoch in der Lage wäre, etwa fünfzigtausend Jahre zu überbrücken, würde ich sofort zu einem
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