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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske
Autoren: A. F. Mortimer
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Anziehungskraft aus. Viel stärker als auf alle anderen Museumsbesucher.
    Hatte das vielleicht etwas mit dem Fluch zu tun?
    Man muß ein Medium sein. Ein Geschöpf, das auf eine solche Ausstrahlung ganz besonders anspricht.
    Cilla wurde ungeduldig. Sie zupfte Jack leicht am Ärmel.
    »Jack! Jack!«
    Er hörte sie kaum. Ihre Stimme klang, als käme sie aus weiter Ferne.
    »Jack!« sagte Cilla Glass nun ein wenig lauter, eindringlicher.
    Hayes zwinkerte irritiert mit den Wimpern. Er löste den Blick von der Totenmaske. Seine Augen wanderten zum hübschen Gesicht seiner rothaarigen Freundin.
    »Ja?« fragte er verwirrt.
    »Wir müssen weitergehen, Jack! Die anderen sind alle schon nebenan.«
    »Ja, natürlich.«
    Cilla schüttelte angewidert den Kopf. »Ist es nicht schrecklich, was dieser Mann getan hat?«
    »Ja, schrecklich«, sagte Hayes geistesabwesend.
    »Ich finde es geschmacklos, daß man seine Totenmaske hier ausstellt. Was meinst du?«
    »Ja, geschmacklos.«
    »Hörst du mir denn überhaupt zu, Jack?« fragte Cilla ärgerlich.
    »Natürlich höre ich dir zu.«
    »Du gibst so komische Antworten.«
    »Du sagtest, es sei geschmacklos, daß man seine Totenmaske hier ausstellt. Ich bin deiner Meinung.«
    Ich muß sie haben! raunte es in Jack Hayes. Ich muß die Maske unbedingt haben!
    »He, Jack!« Cilla knuffte ihn ungeduldig. »Warum siehst du die Maske so lange an?«
    »Ich weiß nicht...?«
    »Sie gefällt dir doch nicht etwa?«
    »Natürlich nicht, Cilla. Natürlich nicht.«
    Ich muß sie haben! hämmerte es in Hayes’ Kopf. Immer wieder: Ich muß die Totenmaske haben!
    »Irgendwie fasziniert sie mich«, sagte er mit einem schwachen Lächeln.
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst«, sagte Cilla empört. »Mich stößt sie ab.«
    »Ich würde zu gern wissen, was es mit diesem Fluch auf sich hat.«
    Cilla erschauerte. »Sei nicht albern, Jack. Komm jetzt.«
    »Du hast doch nicht etwa Angst vor dieser Totenmaske?« grinste Hayes.
    »Wenn ich ehrlich sein soll — doch.«
    »Ist doch nichts dran an dem Ding. Ein bißchen Gips. Nichts weiter.«
    »Komm jetzt, Jack.«
    »Alles andere ist doch bloß Aberglaube.«
    »Ja. Meinetwegen ist es Aberglaube. Wir müssen jetzt gehen, Jack«, drängte das Mädchen.
    »Ich bin überzeugt, daß an dieser Maske überhaupt nichts dran ist.«
    »Ich hoffe, du hast nicht die Absicht, mir das irgendwann mal zu beweisen.«
    »Die machen das Ding mit ihren Schauermärchen doch nur interessant, weil sonst kein Mensch hier stehenbleiben würde«, grinste Jack.
    Cilla nickte aufgeregt. »Komm doch endlich. Laß uns zu den anderen gehen.«
    Hayes warf noch einen letzten Blick auf die Maske. Dann ließ er sich von Cilla fortziehen.
    Das Mädchen war heilfroh, als sie den für sie so unheimlichen Saal verlassen hatten.
    ***
    Der Wagen blieb nahe dem Museum stehen. Die Scheinwerfer erloschen. Die Nacht war still. Kein Mensch war um diese Zeit noch auf der Straße.
    London schlief.
    Es vergingen zehn Minuten. Dann erst öffnete sich die Wagentür.
    Ein schwarzgekleideter Mann schälte sich wie ein körperloser Schatten lautlos aus dem Fahrzeug.
    Die Tür schnappte leise zu.
    Der Mann huschte zur Museumsfassade hinüber.
    Er war groß, schlank, war jung und sehr gelenkig.
    Es war Jack Hayes.
    Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover, eine schwarze Windjacke, schwarze Hosen und schwarze Schuhe mit dicken Kreppsohlen, die er sich eigens für diese Nacht gekauft hatte.
    Die Schuhe paßten hervorragend, waren geschmeidig und verursachten nicht das geringste Geräusch. Mit ihnen konnte man sich vollkommen lautlos bewegen.
    Das war für Hayes ausschlaggebend.
    Er streifte schwarze Nappaleder-handschuhe über und blickte die Fassade hoch.
    Bis zum ersten Stock war es nicht sonderlich hoch. Er war sicher, daß er es mühelos schaffen würde.
    Bevor er zu klettern begann, schaute er sich noch einmal nach allen Seiten um.
    Die Luft war rein.
    Die breiten Mauerrippen an der Museumsfassade waren wie die Sprossen einer Leiter angeordnet.
    Jack Hayes kletterte behende hinauf.
    Binnen weniger Minuten hatte er das Fenstersims im ersten Stock erreicht.
    Er war am Ziel.
    Er holte einen glitzernden Gegenstand aus der weiten Windjacke hervor und widmete sich kurz dem Fenster.
    Ein leises Ächzen geisterte durch den weiten Saal, als der Fensterflügel aufschwang.
    Hayes huschte hinein.
    Mit schnellen Schritten näherte er sich dem Glaskasten, in dem Burt Silvas Totenmaske aufgestellt war.
    Da war wieder das
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