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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Peitschenschnur zu befreien, flog die zweite Schnur heran.
    Sie wickelte sich um Zamorras Hals.
    Asmodis ruckte am Peitschenstiel, und Zamorra fühlte sich vorwärtsgerissen. Er ließ Gwaiyur fallen und klemmte die Hände hinter die Peitschenschnur, um sie zu lockern. Asmodis packte ihn, versetzte ihm einen Fausthieb, der Zamorra auf die Knie zwang. Trotzdem gelang es ihm, die Peitsche zu lockern und von sich zu schleudern.
    Er sprang zurück, bückte sich und hob Gwaiyur wieder.
    »So schnell doch nicht«, keuchte er. »Noch lange nicht, Asmodis!«
    Dabei wußte er, daß er am Ende seiner Kräfte war. Er konnte höchstens noch ein paar Minuten durchhalten, dann war er erledigt. Wenn Nicole und Teri nicht bald kamen…
    Asmodis grinste, frisch wie eh und je. Er streckte beide Hände aus.
    »Du wirst dich wundern, Zamorra. Ich habe noch einiges für dich auf Lager…«
    In seinen Händen bildete sich etwas. Es verdichtete sich zu grünen Kugeln…
    Nein, das waren keine Kugeln. Das waren - Schädel! Kahle Schädel mit langen, scharfen Zähnen!
    Und Asmodis schleuderte sie auf Zamorra…
    Der Professor konnte nicht mehr ausweichen. Die Schädel packten zu und verbissen sich in seinen Handgelenken. Er schrie auf, ließ das Schwert fallen.
    Und er wußte, daß dies sein Ende war. Asmodis hatte den Kampf für sich entschieden…
    ***
    Beim dritten Versuch begriff Nicole, was das für ein Zauberspruch war, den Teri ihr unhörbar vorsagte. Sie erkannte ihn wieder, hatte ihn schon einmal von Zamorra gehört. Sie entsann sich der richtigen Lautfolge, der richtigen Betonung, und versuchte es noch ein viertes Mal.
    Plötzlich begann es über dem Häufchen staubfeiner Erde zum flimmern. Nicole fühlte einen Schwächeanfall, als etwas Kraft aus ihr zog. Der Zauber wirkte! Jetzt, da er richtig angewandt wurde, aktivierte er die Erde.
    Das war die »magische Kreide«, die Teri erwähnte!
    Nicole wußte es jetzt wieder. Damals hatte Zamorra mit diesem Zauberspruch normale Kreide mit Magie aufgeladen und damit wirksam gemacht. Hier gab es keine Kreide, aber die Erde mußte die gleiche Wirkung zeigen.
    Nicole taumelte. Jede Zauberei verlangte ihren Preis, und in ihrem Fall ganz besonders, weil sie keine Magierin im eigentlichen Sinne war, höchtens ein Zauberlehrling Zamorras.
    Aber es hatte geklappt. Während sie gegen die Schwäche ankämpfte, die ihr einsuggerierte, einfach die Augen zuzuklappen und einzuschlafen, sah sie Teri wieder fragend an.
    Die Druidin malte Zeichen in die Luft.
    Nicole erkannte sie. Sie nahm die Erde, ließ sie feinkrümelig durch die Finger rinnen und malte mit ihr das erste der Zeichen zwischen zwei Säulen auf die Steinplattform vor der unsichtbaren Barriere. Dann das zweite Zeichen zwischen zwei anderen Säulen… Sie arbeitete konzentriert und dennoch so schnell wie möglich, da sie wußte, wie sehr die Zeit drängte.
    Endlich, nach Minuten, die sich zu Ewigkeiten dehnten, war es soweit. Die magischen Symbole waren fertig.
    Nicole sah wieder Teri an, ob es eines besonderen neuerlichen Zauberspruches bedurfte, und sie fürchtete, daß ihre Kraft dazu nicht mehr reichen würde. Aber die Druidin schüttelte den Köpf. Gespannt sah sie von drinnen in die Runde.
    Plötzlich flimmerte die »magische Kreide«, Die Symbole wirkten in der Gesamtheit ihrer Kombination aus sich heraus. Der Zauber, von Nicole beschworen und noch immer in dieser Stauberde haftend, kämpfte gegen die Barriere an.
    Als das Flimmern wieder erlosch, lächelte Teri erleichtert. Sie ging auf die Säulen zu und - prallte gegen die unsichtbare Sperre, die immer noch unverändert bestand. Der Zauber hatte sie nicht zerstören können…
    ***
    Asmodis lachte wieder, diesmal nicht höhnisch, sondern triumphierend. Zamorra versuchte, die Schädel abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht. Sie verbissen sich in seinen Handgelenken und Unterarmen und machten ihn hilflos. Er taumelte zurück, bis er mit dem Rücken gegen eine Felskante stieß.
    »Gib auf«, verlangte Asmodis. »Ich will dir sogar noch eine Chance geben.«
    »Welche Chance?« preßte Zamorra hervor. »Was kannst du mir schon bieten, Asmodis?«
    Der Fürst der Finsternis sah ihn an. »Du bist ein gefährlicher Gegner, aber auch fair. Nur deshalb mache ich dir dieses Angebot. Wechsele die Seiten. Kämpfe an meiner Seite, und ich schone dein Leben und das deiner Freunde. Ich werde dich zu meinem Stellvertreter machen.«
    »Wie einst Pluton, ja«, keuchte Zamorra. »Oder wie Sanguinus,
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