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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aufenthaltsort nicht mehr erspähen können, seit er das Amulett verlor.«
    »Er hat es zurück«, knurrte Asmodis.
    »Doch, Herr, vergeßt Ihr nicht, daß es sich verändert hat? Auch jetzt vermag niemand Zamorra anzupeilen… vielleicht befindet er sich im Château Montagne und ist damit ohnehin unangreifbar… vielleicht ist er aber auch irgendwo in der Welt, und niemand findet ihn…«
    Das alles war Asmodis bekannt. Daß die Abgespalteten ihn daran erinnerten, zeigte ihm nur, daß sie bereits für sich dachten. Das verknüpfende geistige Band war nur sehr dünn. Und das war auch gut so. Denn so wurde verhindert, daß etwas oder jemand Asmodis angriff, indem es einen der Ableger verfolgte und attackierte…
    »Ich weiß«, fauchte Asmodis und spie Feuer. »Ich weiß aber auch, daß ihr denken könnt!«
    Er riß das Schwert hoch, das im Widerschein brennender Seelen aufglomm. »Im Zeichen dieses Schwertes werdet ihr kämpfen! Lockt Zamorra hervor, holt ihn zu euch! Laßt ihn in eure Fallen tappen! Tut Böses, und er wird kommen! Ihr könnt nicht dümmer sein als ich!«
    Zumindest nicht wesentlich dümmer, schränkte er in Gedanken ein. Zumindest ein Siebtel seiner Intelligenz besaß jedes dieser dämonischen Wesen.
    »Nun geht und handelt!« schrie er ihnen zu. »Vernichtet Zamorra! Ihr seid dazu auserwählt… ihr seid SATANS TODESSCHWADRON!«
    Er sah ihnen nach, wie sie raketengleich davonschossen, ihren Zielen entgegen. Sie würden an seiner Stelle gegen Zamorra kämpfen. Und so kämpfte er selbst und war doch in Sicherheit…
    Asmodis kicherte und rieb sich die Hände. So lief schließlich doch wieder alles zu seiner vollsten Zufriedenheit.
    ***
    Über Château Montagne schien die Sonne. Es war kühl, aber annehmbar. Der Winter hatte seine Krallen bisher noch nicht gezeigt, auch nicht hier im schönen Loire-Tal. So versuchte Raffael Bois, wieder gehen zu lernen.
    Langsam und vorsichtig nur, aber es ging-Bei der Rückeroberung des Château hatte sich der alte Diener bei seinem kämpferischen Einsatz beide Beine gebrochen. Bis jetzt hatten die Peters-Zwillinge ihn gepflegt, aber für sie wurde es auch langsam wieder Zeit, sich in ihrer Studentenwohnung blicken zu lassen. Um so erfreulicher war es, daß die Brüche hervorragend heilten. Raffael ging noch betont vorsichtig und steifbeinig, aber der Gips war bereits entfernt und somit kaum noch ein Grund zur Besorgnis vorhanden.
    Nicole Duval, die ihn begleitete und hin und wieder stützend zufaßte, war froh darüber. Raffael war der gute Geist es Hauses und nicht mehr wegzudenken. Das Château würde leer sein, wenn Raffael eines Tages nicht mehr lebte.
    Aber daran durfte man einfach nicht denken. Man genoß eher den Sonnenschein und das Leben.
    »Schauen Sie«, sagte Raffeal plötzlich. Seine auch im hohen Alter noch außerordentlich scharfen Augen hatten den schweren Mercedes erspäht, der gerade silbergrau blitzend über die heruntergelassene Zugbrücke der Wehrmauer schoß, eine haarsträubende Kurve drehte und vor dem Garagenbau stoppte, in dem noch einige andere Fahrzeuge standen und der in grauer Vorzeit Leonardo als Pferdestall gedient hatte. Château Montagne, am Hang gelegen, war eine Mischung aus verspieltem Schloß und wehrhafter Trutzburg. Immerhin umschloß die Mauer einen großen Park, in dem es sich lustwandeln ließ. Und hier stand Raffael jetzt und sah an den Mauern des Hauptgebäudes vorbei zum Innenhof, wo ein Mann im weißen Anzug aus dem Mercedes sprang, sich kurz umsah und dann auf sie zukam.
    »Professor Zamorra ist zurückgekehrt!« sagte Raffael. Der alte Mann lächelte. »Gehen Sie nur, Nicole. Sie wissen, daß ich allein fertigwerde!«
    Nicole sah ihn prüfend an, aber als er ihr beruhigend zuzwinkerte, lief sie los, Zamorra entgegen. Auf halbem Weg trafen sie sich und fielen sich in die Arme.
    Von ihrem letzten Abenteuer aus dem Dschungel Zentralafrikas waren sie getrennt zurückgekehrt, weil Zamorra noch dringend in England zu tun hatte. Nicole war schon direkt zum Château zurückgekehrt, um Zamorra zu erwarten. Es hatte immerhin einen Tag gedauert, aber jetzt war er wieder da.
    Er küßte sie. »Alles klar, Schatz«, verkündete er. »Jetzt haben wir endlich wieder mal ein paar Tage Ruhe… Raffael ist wieder fit? Als wir nach Afrika flogen, lag er doch noch in Gips.«
    »Wir sind ja auch längere Zeit weggewesen. Zwei Wochen waren’s doch mit Sicherheit«, erinnerte Nicole und erinnerte sich zugleich auch noch an etwas anderes.
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