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0264 - Nachts, wenn der Wahnsinn kommt

0264 - Nachts, wenn der Wahnsinn kommt

Titel: 0264 - Nachts, wenn der Wahnsinn kommt
Autoren: Jason Dark
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laut klapperten.
    Das unheimliche Gräberfeld zog sie magisch an. Sie konnte sich einfach nicht dagegen wehren, obwohl sie sich innerlich sträubte, doch die andere Kraft war stärker.
    Schritt für Schritt nahm sie die breite Treppe, erreichte die letzte Stufe und damit auch die ersten Kugelbäume, die noch vor dem Gräberfeld standen.
    Der normale Weg führte genau hinein.
    Franca ging ihn. Die Stille um sie herum empfand sie als bedrückend.
    Selbst der Wind schien sie zu fürchten und mied diesen großen Garten, der sich auf so schreckliche Art und Weise verändert hatte.
    Franca blieb in einiger Entfernung vor dem Kreuz stehen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden, allerdings nicht von vom, sondern von hinten, faßte sich ein Herz und drehte ruckartig den Kopf.
    Jetzt schaute sie auf das große Haus.
    Auf eine düstere, leere Fassade, denn hinter keinem der zahlreichen Fenster brannte Licht.
    Alles schlief. Das Haus lag in einer geisterhaften Ruhe, die auf Franca trügerisch wirkte.
    Sie konnte niemanden sehen, dennoch blieb bei ihr das Gefühl, von einem unheimlichen Wesen genau kontrolliert zu werden.
    Die Angst kehrte zurück. Franca suchte nach Schutz. Sie wäre gern zurück ins Haus gelaufen, aber sie hatte das Gefühl, daß ihr das Gebäude keine Sicherheit bieten würde.
    Es blieb nur der Weg nach vorn, zum Tor hin und damit auch zur Straße.
    Zwar mußte sie die Mauer überklettern, aber das sollte sie nicht daran hindern, dieses unheimliche Gelände zu verlassen. Sie sah den Friedhof und fühlte sich ihres Lebens nicht mehr sicher. Franca dachte auch nicht über die Gründe nach, sie wollte die Schule nur so rasch wie möglich hinter sich lassen.
    Wie stumme, drohende Denkmäler standen die unheimlichen Kreuze auf dem Weg. Ihre weiße Farbe wirkte kalt, gespenstisch und abweisend, und dieser unheimliche Eindruck nahm noch mehr zu, als das Mädchen das erste Kreuz erreichte.
    Franca hatte nicht nur das Gefühl, in eine andere Landschaft zu gehen, sondern in eine andere Atmosphäre einzutauchen. Die Luft schien dicker zu sein, sie war schwerer zu atmen. Franca glaubte, es zwischen den Kreuzen zittern zu sehen, als wären dort schlangengleiche Hände, die nach ihr greifen wollten.
    Bisher hatten die Kreuze immer nur etwas Gutes bedeutet, in diesem Fall allerdings war es ganz anders. Da strahlten sie eine schreckliche Bedrohung aus, die dem Mädchen ungemein zu schaffen machte. Es wollte den Friedhof so rasch wie möglich hinter sich lassen.
    Deshalb beschleunigte Franca ihre Schritte. Sie ruderte sogar mit den Armen, tastete ein paarmal nach den Enden der Kreuze und hatte das Gefühl, menschliche Haut berührt haben.
    Hastig zuckte die Hand zurück. Lebten die Kreuze?
    Franca bekam furchtbare Angst, und als sie hinter sich das krächzende Lachen hörte, fiel sie vor Schreck auf die Knie.
    Der ebenfalls warme, ein wenig weiche Boden nahm sie auf. Franca hatte das Gefühl, auf einem Teppich zu knien, vernahm das immer lauter werdende Gelächter, drehte sich um, sah, was da auf sie zukam, und spürte bereits den eisigen Hauch des Todes…
    ***
    Der See im Stein!
    Wir hatten davon in London gehört, als wir dem gläsernen Grauen begegnet waren.
    Vier Polizisten hatten uns auf die Spur einer unheimlichen Magie gebracht, die nicht in London ihren Anfang nahm, sondern in Sizilien, der Mafia-Insel Dort wollten wir weiterforschen, denn die Polizisten hatten uns nicht nur von dem gläsernen Grauen berichtet, sondern auch von einer Tatsache, die ich als weitaus schlimmer empfand.
    Von Gorgos, dem Kristallgötzen, einem der Großen Alten!
    Das war genau der Punkt.
    Von Kalifato wußten wir, aber von Gorgos hörten wir zum ersten Mal. Er mußte eine noch größere Kraft als das Spinnenmonstrum Kalifato besitzen. Die vier Polizisten hatten sich während ihres Urlaubs wirklich alle Mühe gegeben, um das Rätsel zu lüften, und sie konnten auch einen Erfolg verzeichnen. Es war ihnen gelungen, einen alten Hirten zu finden, der sie in ein unwegsames Gelände führte, wo sie den See im Stein fanden. Und den wollten wir ebenfalls finden.
    Es war kein normaler See, kein Wasser. Er bestand aus weißlichen Kristallen, die eigentlich recht harmlos aussahen. Niemand oder nur sehr wenige wußten, wie gefährlich diese Kristalle tatsächlich waren. Die Polizisten jedenfalls nahmen sie mit nach London, und damit begann das Grauen.
    Sie wußten aus den Erzählungen, daß Gorgos die Fähigkeit besaß, seine Kräfte
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