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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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nannte die Adresse. Ich bat sie, uns zu unterrichten, wenn sie New York zu verlassen gedächte. Sie versprach es, drückte uns die Hand und stampfte hinaus. Der Fußboden zitterte etwas unter ihren Schritten.
    »Das Geheimnis der offenen Vordertür ist immer noch ungeklärt«, sagte Phil.
    Ich nickte. »Wir werden es wahrscheinlich nicht klären können. Vielleicht hat Jesse Dow, der Lastwagenfahrer, Glück gehabt, dass er das Haus trotz der Tür nicht betrat. Vielleicht hat der Mörder gemerkt, dass Dow sich dem Haus näherte, und er öffnete die Tür, um ihn hereinzulassen… als zweites Opfer.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, sagte Phil. »Der Mann müsste Nerven wie Stahlseile haben.«
    »Vielleicht hat er gar keine Nerven«, antwortete ich.
    Das Telefon läutete. Donovan war am Apparat.
    »Mary Rashins Angaben über ihren Kinobesuch stimmen«, sagte er. »Sie geht immer in das gleiche Vorstadtkino hier in der Nähe. Einer meiner Leute sprach mit der Kassiererin und dem Fräulein, das die Plätze anweist. Sie kennen Mrs. Rashin genau. Ohne Zweifel war sie von 8 Uhr bis etwa 11 Uhr in dem Theater. Die Platzanweiserin sagte, sie kümmere sich immer ein wenig - auch während der Vorstellung - um Mary Rashin, weil sie leicht einschlafe und dann oft so laut schnarche, dass die Leute sich beschwerten.«
    Ich lachte. »Vielen Dank, Lieutenant. Welcher Film wurde gespielt?«
    »Leidenschaftliche Liebe!«
    »Himmel! Ich frage mich, was eine Frau wie Ethel Sherwoods Haushälterin treibt, sich so etwas anzusehen.«
    ***
    Vierundzwanzig Stunden nach dem Mord an Ethel Sherwood standen Phil und ich am Ende einer Sackgasse, die noch zum Bereich des Piers 38 des New Yorker Hafens gehörte. Die Gassen in dieser Gegend sind einer der finstersten und gefährlichsten Plätze New Yorks.
    Phil und ich warteten auf einen Mann, der sich Slim Meadock nannte. Wir kannten ihn nicht. Das Treffen war für uns durch einen Lieutenant der City-Polizei organisiert worden. Meadock gehörte zu jenen Typen, die mal für die Polizei, mal für die Unterwelt arbeiten.
    Ein dünner, nieselnder und kalter Regen fiel. Wir warteten schon eine halbe Stunde.
    »Der Knabe scheint uns zu versetzen«, knurrte Phil und warf ärgerlich die nass gewordene Zigarette weg.
    Plötzlich stand ein Mann vor uns. Er war aus der Dunkelheit aufgetaucht wie eine Ratte aus ihrem Loch. Soweit ich erkennen konnte, war er schmal und hielt sich krumm.
    »Ich bin Meadock«, flüsterte er. Seine Stimme klang hohl und pfeifend.
    »Lieutenant Cower nannte dich den richtigen Mann für jede Information.«
    Er knipste sein Feuerzeug an und entzündete eine Zigarette, aber es war nur ein Vor wand, um unsere Gesichter sehen zu können.
    »Was für Cops seid ihr?«
    »G-men!«
    Er stieß einen Pfiff aus.
    »Ihr seid immer nur hinter dicken Sachen her. Sich in einen von euren Fällen zu mengen, ist immer gefährlich. Weil eure Gegner gefährlich sind.« Er kicherte. »Gibt’s wenigstens eine Belohnung?«
    »Wir zahlen nicht mehr als die Uniformierten, aber der Gouverneur hat dreitausend Dollar ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen.«
    »Öffentliche Belobigung, was? Kommt für mich nicht infrage, G-man. Sie machen ein großes Zeitungstheater damit, und dann bin ich erledigt.«
    »Vielleicht können die Journalisten ausnahmsweise einmal außen vor bleiben.«
    »Klappt ja doch nie! Na, wollen mal sehen. Wen sucht ihr?«
    »Den Messermörder.«
    Er stieß einen verächtlichen Laut aus. »Ihr seid an der falschen Adresse. Der Messermörder ist kein Berufsgangster. Ich kann nur über Jungs was erfahren, die ihren Job ernst nehmen. Euer Halsabschneider ist ein Verrückter, und über Verrückte weiß ich nichts.«
    »Langsam, Meadock. Verrückt oder nicht verrückt, irgendwo muss der Mann zu Hause sein. Es gibt einige Hinweise, dass man ihn in bestimmten Kreisen finden kann. Kennst du den Namen Lewis Dinkins?«
    »Nie gehört. Wer ist das?«
    »Dinkins war ein Tramp und das erste Opfer des Messermörders. Sein vorläufig letztes Opfer war ein älteres Fräulein, das sich der Tramps und Vagabunden annahm.«
    »Sie hieß Ethel Sherwood, nicht wahr.«
    »Stimmt. Du hast den Namen in der Zeitung gelesen?«
    »Das auch, aber als ich ihn las, wusste ich, dass ich ihn vorher schon einmal gehört hatte. Es muss in irgendeiner Spelunke gewesen sein. Ein halbes Dutzend Tramps saßen in einer Ecke zusammen. Sie hatten Geld aufgetrieben, tranken und rissen ’ne Menge
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