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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
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die der Robot hereingekommen war.
    Rakal orientierte sich rasch. Draußen verlief ein breiter, schwach erleuchteter Gang, der sich nach beiden Richtungen weiter erstreckte, als der Blick reichte. Aufs Geratewohl entschied Rakal sich dafür, sich nach rechts zu wenden. Die Situation war nicht ganz so, wie er sie sich vorgestellt hatte. Das kräftige Licht in der Halle war ein annehmbares Transportmedium gewesen. In der Düsterkeit des Ganges dagegen waren sie auf ihre Beine angewiesen. Der Gegner konnte überall lauern. Es gab keine Möglichkeit, ihm auszuweichen oder sich zu verstecken.
    Tronar blieb plötzlich stehen. Rakal hielt ebenfalls an und wandte sich um. „Was?" fragte er knapp.
    Tronar deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    „Der Robot. Ich glaube nicht, daß er uns erkennen kann. Zwischen den Kisten könnten wir uns gut verstecken. Er wird uns schon irgendwohin bringen."
    Rakal zögerte eine Sekunde, dann war er einverstanden. Sie kehrten zu der Wandöffnung zurück. Eine halbe Minute später erschien der Transportrobot. Er bewegte sich ziemlich langsam. Rakal nahm einen Anlauf und sprang auf die Pritsche. Tronar folgte ihm einen Augenblick später. Das Fahrzeug war so vorzüglich stabilisiert, daß es keine Sekunde lang ins Schwanken geriet. Unbeeindruckt bog es nach rechts in den Gang. Rakal und Tronar rückten zwei der Kisten gerade weit genug auseinander, daß sie sich dazwischen verbergen konnten. Der Robot glitt inzwischen gemächlich den Gang entlang.
    Nach etwa hundert Metern ging es plötzlich steil aufwärts. Die Beleuchtung wurde besser. Über das Summen des Robotmotors hinweg hörte Rakal undeutliche Geräusche, die von oben kamen. Er wagte es, zwischen den Kisten hervorzukriechen und einen Blick nach vorne zu werfen. Er sah, daß der Gang sich weitete und fünfzig Meter weiter auf eine Art Rampe mündete, auf der sich mehrere Fahrzeuge bewegten.
    Tronar mußte sein Erschrecken gespürt haben.
    „Was gibt's?" zischte er aus dem Versteck hervor.
    Rakal winkte ungeduldig ab. Er riskierte es, den Kopf ein paar Sekunden oben zu behalten und die Rampe zu beobachten. Er sah kein einziges lebendes Wesen. Die Fahrzeuge waren selbstgesteuert - Roboter genau wie der, auf dem sie sich befanden. Vorläufig gingen sie kein besonderes Risiko ein, wenn sie blieben, wo sie waren.
    Er kroch wieder zurück und preßte sich neben Tronar an die Wand der Kiste. Der Robot beschrieb eine Kurve und bog auf die Rampe ein. Das Geräusch vieler Fahrzeuge war jetzt deutlich und ganz nah. Rakal konnte einige von ihnen sehen, wenn er den Kopf hob und zwischen den Kisten hinauslugte. Meistens handelte es sich um Pritschengleiter der gleichen Art wie ihr eigener. Aber dann und wann glitten andere Konstruktionen durch das schmale Blickfeld Rakal zahlte insgesamt dreizehn verschiedene Fahrzeugtypen. Er hielt diese Beobachtung für bedeutsam. Sie befanden sich im Innern einer feindlichen Niederlassung, ob es sich nun um einen militärischen Stützpunkt oder etwas anderes handelte. Die Vielfalt der Fahrzeuge wies darauf hin, daß die Anlage nicht unbedeutend war.
    Tronar hatte seinen Blaster aus dem Gürtel gezogen und hielt ihn schußbereit. Vorläufig allerdings schien es nichts zu geben, worauf sich zu schießen lohnte. Der gesamte Verkehr wurde von Robotern bestritten. Es war möglich, überlegte Rakal, daß es auf diesem Planeten überhaupt kein lebendes Wesen gab.
    Ihr Fahrzeug machte eine schärfe Schwenkung und bog in einen Seitengang ein, der von der Rampe wegführte. Fast augenblicklich erlosch das Rumoren und Tosen des Rampenverkehrs. Sie waren wieder allein. Irgendwo in der Nähe mußte sich der Ort befinden, an dem der Robot die Kisten abladen sollte. Die Wände des Seitenganges waren so grau und glatt wie alle anderen Wände, die Rakal seit ihrer Ankunft gesehen hatte. Nirgendwo auch nur die Andeutung einer Tür, obwohl es Dutzende davon geben mußte.
    Rakal dachte verwirrt darüber nach, von wieviel Mißtrauen eine Rasse erfüllt sein mußte, zu deren architektonischer Gewohnheit es geworden war, Türen so anzulegen, daß sie nicht gesehen werden konnten.
    Der Robot hielt plötzlich an. Rakal richtete sich auf. Er sah, wie sich zur rechten Hand ein Teil der Wand beiseite schob. Das Fahrzeug drehte auf der Stelle und glitt durch die Öffnung. Der Raum dahinter war finster. Zwar kam von irgendwoher zwielichtige, diffuse Helligkeit, aber Rakals Augen hatten sich an die grellen Lampen der Rampe gewöhnt und
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