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0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

Titel: 0260 - Ein Totenopfer für Clarissa
Autoren: Jason Dark
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dieser seltsamen Wesen befand.
    »Da siehst du es selbst«, erklärte Myxin.
    Ich nickte. »Und das ist so plötzlich gekommen?«
    Kara trat einen Schritt näher. »Ja, wir führten unsere Forschungen durch und wurden auf einmal von diesem Abdruck überrascht.«
    Nach ihren Worten war es still. Ich hörte das Plätschern des Bachs, der das kleine Tal zwischen den bewaldeten Hügeln durchschnitt, in dem die Steine standen.
    Sie befanden sich in England, das stand fest. Allerdings wußte ich nicht den genauen Standort, und Myxin hatte sich auch nicht verraten. Um die Steine mußten sich zahlreiche Legenden und Sagen ranken, deren Lösung ich nicht wußte. Weder von Myxin noch von Kara hatte ich Antworten bekommen, unter Umständen wußten sie selbst nicht alles über die Herkunft der Steine.
    Mit jeder Seite berührte das Kreuz einen Stein. Es füllte das Quadrat mit der Längsachse diagonal aus, und es schimmerte irgendwie rötlich. Auch flackerten die Umrisse, die blieben nie scharf und befanden sich in dauernder Bewegung.
    »Was hat dies mit den Makkabäern zu tun?« sagte ich zu mir selbst.
    »Das müssen wir herausfinden«, antwortete Myxin.
    »Und wie?«
    »Ich hätte da eine Idee«, meinte Kara und sah unsere gespannten Blicke auf sich gerichtet.
    »Welche?« fragte ich.
    »Du vermißt dein Kreuz, das steht fest. Und du willst es zurückhaben. Vielleicht kannst du es rufen.«
    Als sie meine Skepsis im Blick sah, begann sie zu lachen. »Ich meine es ernst. Das Kreuz gehört dir. Du bist der Sohn des Lichts, auch wenn andere sich so nennen, und dir allein hat man die Zeichen und das Rätsel des Kreuzes offenbart. Du kennst die Formel, deshalb, John Sinclair, rufe sie.«
    Das war in der Tat eine hervorragende Idee. Darauf hätte ich schon in London kommen müssen, aber ich war so überrascht und durcheinander gewesen, daß ich daran nicht dachte.
    »Nun?« fragte sie lächelnd.
    Ich nickte heftig. »Ja, der Vorschlag ist nicht schlecht. Aber ob sich etwas ändert…?«
    »Versuche es«, erwiderte Kara, und auch Myxin nickte mir aufmunternd zu.
    Ich hob die Schultern. »Mehr als Pech können wir nicht haben«, erklärte ich und öffnete schon den Mund, als Kara einen Einwand hatte.
    »Nein, John, nicht von der Stelle aus, wo du stehst. Tritt in das Quadrat der flaming stones. Ihre Magie wird deinen Ruf hoffentlich noch verstärken.«
    Da hatte Kara eine gute Idee gehabt. Ich betrat das Quadrat zwischen den Steinen und sah, als ich an mir herabschaute, auch den Schatten des Kreuzes auf meinem Körper.
    Dabei fühlte ich nichts. Nicht einmal ein seltsames Kribbeln auf der Haut, es war alles normal, dennoch mußte ich mich überwinden, um die magische Formel zu rufen.
    Ein beklemmendes Gefühl bekam ich schon, und etwas schien meine Brust zusammenzudrücken, so daß mein Herz Mühe hatte, normal zu schlagen.
    »Jetzt!« sagten Myxin und Kara wie aus einem Munde.
    Ich nickte und rief die Formel, die mich ein alter Mann gelehrt hatte. »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    Kraftvolle Worte, dabei angefüllt mit einer großen Magie, schallten aus meinem Mund, und ich wartete auf eine Reaktion.
    Sekunden vergingen.
    Ich stand wie angeleimt auf dem Fleck und hatte meinen Oberkörper leicht vorgebeugt. Dabei merkte ich, daß es über meinen Rücken rieselte. Eine kalte Hand schien die Wirbel hinabzugleiten und die Gänsehaut zu erzeugen.
    War es zu schaffen?
    Ich beobachtete nicht nur die Steine, sondern auch das Kreuz, dessen großer Abdruck sich deutlich auf dem Boden zeigte.
    Und dort zeigte sich in der Tat etwas. Meine Augen wurden groß, denn aus dem Nichts kroch ein weiterer Schatten heran.
    Er war gewaltig, sogar so groß, daß er das gesamte Quadrat ausfüllte. Aber es war nicht der Schatten eines Kreuzes, so wie ich vielleicht gedacht hatte.
    Nein, etwas anderes geisterte heran.
    Ein Tier.
    Der Kopf und der Hals eines Tieres. Im ersten Augenblick sah es aus wie ein Hund, bis ich genauer hinschaute und etwas anderes aus dem Schatten erkannte.
    Es war der Kopf eines Wolfs!
    ***
    Der Mann hatte seinen Wagen und auch den Fahrer dort warten lassen, wo die pistenähnliche Straße ihr Ende fand. Den Rest des Weges wollte er allein gehen.
    Dabei war er für diese Gegend nicht angezogen. Wer hier herumstromerte, mußte entsprechende Kleidung tragen, außerdem Schuhe, mit denen er wandern konnte.
    Das alles war bei dem Mann nicht vorhanden. Er hatte einen normalen Straßenanzug an und trug darüber einen hellen
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