Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens
Autoren: L. Ron Hubbard
Vom Netzwerk:
deine Karriere zu ändern, oder vielmehr sie zu fördern.“ Er lächelte Clay zu. „Das heißt natürlich, falls du in meine Dienste treten willst.“
    „Ich bin nicht sicher, ob ich Sie verstehe.“
    „Das ist ganz einfach. Du trittst in meine Dienste, und ich pfeife die Hunde zurück. Du erfüllst mir gegenüber deine Pflicht, und ich helfe dir. Eine Hand wäscht die andere. Es macht dir doch bestimmt keinen Spaß, zu hinken und Trübsal zu blasen?“
    „Natürlich nicht. Aber ich finde es doch reichlich sonderbar. Warum sollten Sie auf meine Dienste erpicht sein?“
    „Oh, das? Siehst du. Tausende, ja Hunderttausende von Menschen dienen mir. Sie sind direkt auf meiner Lohnliste, sozusagen, obwohl nur wenige überhaupt etwas von mir wissen. Du dagegen könntest mir von ganz besonderem Wert sein, darum gewähre ich dir auch dieses persönliche Interview. Man berichtete mir, dass du ein Mann bist, der sich durchzusetzen versteht.“
    Mit Schmeichelei konnte man bei Clay nichts erreichen. „Was immer auch diese Dienste sind, ich will nichts damit zu tun haben. Wenn ich nicht ohne Hilfe zurechtkomme, dann ziehe ich es vor, gar nicht zurechtzukommen. So, und nun, wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich, dass Ihr Bote mich zurückbringt.“
    Die Gestalt lachte leise und wechselte das polierte Bein von Hand zu Hand. Er beobachtete Clay und lehnte sich vor, so dass er sich in gleicher Höhe mit ihm befand, dann brach er den Knochen entzwei.
    „Alter Junge“, sagte er höhnisch, „glaubst du auch nur eine Sekunde, dass du eine Wahl hast? Wenn ich auf deine Dienste Wert lege, dann wirst du mir auch dienen.“ Er lehnte sich wieder zurück. „Sei vernünftig. Wenn du dich einverstanden erklärst, wird sich alles zu deinem Besten wenden!“
    „Aber ich bin nicht einverstanden“, rief Clay protestierend.
    Wieder lachte die Gestalt über des Menschen Widerstand. „So stell ich mir einen echten Mann vor. Ich muss zugeben, ich bewundere deinen Mut. Du musst jedoch einsehen, dass ich dich nicht am Leben lassen kann, nachdem ich dir eine Audienz gewährte.“
    „Schön, dann bringen Sie mich eben um“, entgegnete Clay mürrisch. „Es ist mir klar, dass ich mich völlig in Ihrer Hand befinde. Aber Ihnen dienen – nein!“
    „Wie melodramatisch“, sagte die Gestalt mir unverkennbar beißendem Spott. „Besser tot als ehrlos, nicht wahr?“
    „Spotten Sie nur“, meinte Clay kühl.
    Die Gestalt zupfte am Gewand herum und begann dann mit den Knochenhälften zu jonglieren. „Du hast dich da ja ganz schön hineingesteigert. Ich dachte, du wärst moralisch so am Ende, dass du für jegliche Hilfe dankbar wärst. Du lehnst also meinen Vorschlag strikt ab?“
    „Stimmt.“
    Die Gestalt zuckte die Schultern, scheinbar von der Unterhaltung gelangweilt. „Na schön, lassen wir es. Du warst schon dreimal an der Reihe, zu sterben, und ich habe dich verschont. Entweder du dienst mir oder ich kenne kein Erbarmen mehr.“
    Der Bote tippte Clay auf die Schulter, und Clay zog sich zurück.
    „Denk daran“, rief ihm die Gestalt nach und zeigte neues Interesse an ihm. „Entweder du dienst mir oder du stirbst!“ Er lächelte und begann ohne jegliches Zeichen der Anstrengung die Knochenhälften in den Händen zu zermalmen.
    Der Bote brachte Clay zum Portal und deutete hinaus ins Nichts. „Dort ist dein Zimmer. Ich habe noch eine Menge zu erledigen.“ Er stieß Clay über den Rand, und obwohl er verzweifelt bemüht war, sich am Tor festzuhalten, fiel er und fiel und fiel …
    Clay erwachte schweißgebadet, von der Lebendigkeit des Alptraums entsetzt. Aber er vermochte sich nur an Bruchstücke zu erinnern und dass er gefallen war, endlos gefallen. Er wusste, er war vor irgendetwas davongelaufen, und es ärgerte ihn, dass er sich nicht das ganze Bild ins Bewusstsein zurückzurufen vermochte. Wie ein Puzzlespiel versuchte er die einzelnen Teilchen zusammenzusetzen.
    Jagdflieger träumten immer vor ihrem Einsatz, zu stürzen, und diese Gewohnheit hatte er offenbar sogar ins Zivilleben mit übernommen.
    Wie würde er je wieder fliegen können!
    Es unterschied sich in nichts von jedem anderen Morgen auch. Die Erinnerung, nein die Gewissheit, traf ihn mit gleicher Wucht wie beim ersten Mal, als er es erfahren hatte. Er presste den Kopf ins Kissen und kniff die Augen zu. Nach einer Weile kehrte die Vernunft wieder und er schlug, wütend über sich selbst, die Decke zurück.
    War er ein altes Weib, das ewig dem Vergangenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher