Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
keinen Sinn, den Geist anzurufen, denn solche Wesen hörten in der Regel nicht auf menschliche Stimmen.
    Als er sich schließlich entschlossen hatte, es zu tun, war nichts mehr zu sehen.
    Ein leerer Gang lag vor ihm.
    Trotzdem war Will Mallmann fest davon überzeugt, sich nicht getäuscht zu haben.
    Und dieses Wesen, das er gesehen hatte, wies, falls ihn nicht alles täuschte, eine frappierende Ähnlichkeit mit dem auf, das er hinter dieser Fadenwolke entdeckte.
    Irgend etwas ging hier vor. Dieses Haus war nicht geheuer; darin lebte ein gefährlicher Geist, ein unheimliches Wesen, das nicht zu fassen war.
    Will ging wieder zurück. Er wollte neben der Leiche warten. Die Spannung war abgeklungen, seine Nerven hatten sich wieder beruhigen können, und plötzlich spürte er auch das Brennen auf seiner Haut. Sofort erinnerte er sich wieder an die Berührungen der Fäden, und er wollte nachsehen, was es gegeben hatte.
    Aus der Tasche holte Will einen kleinen Spiegel hervor. Er hielt ihn so vor sein Gesicht, daß der meiste Teil zu sehen war.
    Der Kommissar erschrak.
    Die Haut hatte sich verändert. An den Stellen, wo ihn die Fäden berührt hatten, war sie gerötet. Kleine, schmale Striche innerhalb der Haut, als wäre jemand mit einer Rasierklinge leicht darüber hinweggeglitten, ohne Blut zu hinterlassen.
    Mit den Fingerkuppen tastete Will die winzigen Wunden ab. Er fühlte nichts, keinerlei Vertiefungen, so daß der Begriff Wunde eigentlich nicht zutraf.
    Nur gut, daß er diesem Horror rechtzeitig hatte entfliehen können, aber er nahm sich vor, das Phänomen aufzuklären. Zusammen mit John Sinclair, vielleicht auch mit dem chinesischen Inspektor Suko, falls John ihn mitbrachte.
    Wie immer kam die Mordkommission mit großem Trara. Ein Streifenwagen fuhr mit. Er hatte seine Sirene eingestellt, und das Heulen schwang durch die enge Straße, wobei es an den Hauswänden noch gebrochen wurde und schließlich als wimmerndes Echo verklang, als die Sirene abgestellt wurde.
    Will verließ das Zimmer und erwartete die Kollegen am Beginn der Treppe. Den Chef der MK kannte er. Der Mann war Oberkommissar Brock, ein gemütlich aussehender Typ, der es faustdick hinter den Ohren hatte.
    Jetzt grinste er, als er Mallmann erkannte. »Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen, als ich hörte, wer da anrief. Was treibt dich altes Schlachtroß denn in die Kaiserstadt Trier? Willst du im Richard-Wagner-Jahr den Nibelungenschatz suchen?«
    »Liegt der nicht bei Worms?«
    Brock hob die Schultern. »Keine Ahnung. Hätte ich ihn gefunden, wäre ich nicht mehr in diesem Job. So aber muß ich mich um Leichen kümmern. Wo liegt denn der Tote?«
    »Komm mit!«
    Will Mallmann hatte bewußt nichts gesagt. Er wollte Brock ebenfalls die Überraschung gönnen.
    Und die gelang ihm, denn der Oberkommissar blieb stehen, als hätte ihm jemand einen Schlag vor die Brust versetzt.
    »Ist er das?«
    »Ja.«
    Kopfschüttelnd schaute Oberkommissar Martin Brock auf die Leiche.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte er. »Wie hat man den Knaben denn umgebracht?«
    »Er ist erstickt.«
    »Und was sind das für Fäden?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen, obwohl ich mit ihnen Bekanntschaft gemacht habe.«
    »Wie, wann?«
    »Ist noch nicht lange her. Kurz vor meinem Anruf. Das war vielleicht ein Hammer.«
    Brock zog ein Gesicht, als hätte er den Unglauben literweise in sich hineingeschüttet. »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Will. »Am besten ist, ihr stellt die Todesursache fest, sucht nach Spuren und haltet euch ansonsten vornehm zurück.«
    »Demnach wird das nicht unser Fall.«
    »Nein.«
    Brock hatte keine Einwände. Als seine Leute allerdings fertig waren und auch Proben von den Fäden genommen waren, stellte er präzisere Fragen.
    Will gab nur ausweichende Antworten, so daß Brock ärgerlich wurde.
    »Sag mal, mischen da wieder irgendwelche Geheimdienste mit, oder was ist los?«
    »So ähnlich.«
    Martin Brock winkte ab. »Dann weiß ich genug, das Spiel habe ich schon öfter mitgemacht.«
    »Ich möchte dich trotzdem um etwas bitten, Martin.«
    Brock lächelte mokant. »Aha, jetzt kommen die Friedensangebote.«
    »So ähnlich.«
    »Sag schon, Will, ich weiß selbst, daß man dich ebenfalls ziemlich kurz hält.«
    »Danke, daß du Verständnis hast! Könntest du dafür Sorge tragen, daß dieses Mordmaterial so schnell wie möglich untersucht wird?«
    »Klar.«
    »Kann ich darauf warten?«
    »Da mußt du den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher