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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß
Autoren: Jason Dark
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zuständigen Chemiker fragen.«
    »Mach du das für mich!«
    »Okay, aus alter Freundschaft.«
    »Wenn die Sache hier vorbei ist, gehen wir einen Schluck trinken. Einen richtig süffigen Moselwein.«
    »Auf mich kannst du zählen, Will.«
    »Ich danke dir.«
    Will Mallmann mußte ungefähr noch eine halbe Stunde warten, bis die Männer ihre Arbeit beendet hatten. Bevor sie abzogen, wurde die Tür notdürftig verriegelt und mit einem Siegel geschlossen.
    »Das wär's«, sagte der Oberkommissar und schlug seinem Kollegen vom BKA auf die Schulter. »Nun müssen wir noch die Untersuchung abwarten. Vielleicht hast du Glück.«
    »Wieso?«
    »Möglicherweise findest du eine Spur.«
    »Wäre wirklich sehr schön.«
    Der Tote war bereits abtransportiert worden. Der Weg bis zum Polizeipräsidium war nicht weit. Will Mallmann fuhr mit seinem Opel hinter der Kolonne her. In letzter Zeit war der Wagen öfter in der Werkstatt gewesen, der Kommissar war nicht mehr mit ihm zufrieden. Er spekulierte auf einen neuen Audi, aber das war noch nicht spruchreif.
    Wenn Mallmann »zuschlug«, dann erst im Herbst.
    Im Präsidium veranlaßte Oberkommissar Brock sofort alles, um Wills Wunsch in die Tat umzusetzen. Die Wartezeit verbrachten die beiden Männer in Brocks Büro.
    Eine Kanne Kaffee stand zur Verfügung. Sie erzählten von alten Fällen, und Brock kam auch auf ein Thema zu sprechen, das Will überhaupt nicht angenehm war.
    »Hör mal zu, Will, da wir gerade unter uns sind, was ist eigentlich an den Gerüchten dran?«
    Mallmann zeigte sich überrascht. »An welchen Gerüchten?«
    »Daß du als ›Spukjäger‹ arbeitest und nur mit Sonderaufgaben betraut bist.«
    »Gar nichts ist dran, wirklich!«
    »Du lügst schlecht. Hat man dir wirklich eine Sonderaufgabe beim BKA zugeteilt?«
    »Nein, nicht so direkt. Aber es gibt manche Fälle, die sind ungemein verzwickt. Nicht rational zu lösen, weißt du?«
    »Nein.«
    »Ich kümmere mich eben um Dinge, die aus dem Rahmen des üblichen fallen.«
    »Wie der letzte Mord?«
    »Zum Beispiel.«
    »Wenn ich jetzt nachhake, wirst du mir kaum eine Antwort geben —oder?«
    »Richtig.«
    Brock hob die Schultern und legte seine Füße auf die abgewetzte Schreibtischplatte. »Na ja, dann trinke ich lieber noch einen Kaffee. Ich will dich nicht in Gewissenskonflikte bringen.«
    »Das tust du nicht.«
    Fast eine Stunde verging. Es blieb ruhig im Zimmer. Als schließlich das Telefon klingelte, schraken beide zusammen. Brock nahm die Beine vom Schreibtisch, hob den Hörer ab und meldete sich. Augenblicklich nahm er eine gespannte Haltung ein. »Ja, Doktor, wir warten noch«, sagte er.
    »Sollen wir zu Ihnen kommen?« Er lauschte, schielte dabei zur Decke und nickte. »Alles klar, wir kommen dann.« Brock legte auf und vollführte mit seinem Arm eine schaufelnde Bewegung. »Hoch mit dir, Will, es geht wieder rund.«
    Der Kommissar sprang auf. »Hat alles geklappt?«
    »Werden wir gleich wissen.«
    Mit einem Paternoster fuhren sie in die Tiefe, wo auch die Labors lagen.
    Der zuständige Chemiker erwartete die beiden Männer in seinem Büro.
    »Gute Nachrichten?« fragte Brock.
    Der Mann im weißen Kittel wiegte den Kopf. »Seltsame, aber normale, möchte ich sagen. Ich habe sogar noch einen Kollegen zu Rate gezogen, und er stimmt mir zu.«
    »Rücken Sie schon raus!«
    »Nun ja, auch ich dachte zuerst an Spinnenfäden, als ich die Proben bekam. Sehr schnell stellte sich heraus, daß ich mich geirrt hatte. Es waren keine Spinnenfäden, sondern völlig normales Haar lag unter unserem Mikroskop.«
    »Das gibt es doch nicht«, platzte Will hervor und rieb sich vor Aufregung seine Römernase.
    »Kein Zweifel. Es sind Haare.«
    »Ohne Einschränkungen?« fragte Brock.
    Da wiegte der Chemiker den Kopf. »So ganz kann ich das nicht unterschreiben. Genauere Untersuchungen ergaben, daß dieses Haar sehr alt sein muß.«
    »Können Sie da genaue Zahlen geben, Doktor?«
    »Nein, ich…«
    Will stieß den Chemiker an. »Wir brauchen es ja nicht aufs Jahr genau. Sie sollen sich wirklich nicht festlegen.«
    Der Chemiker wand sich. »Nun ja, es ist schwierig. Aber wenn Sie es nicht so genau nehmen, dann würde ich sagen, das Haar ist zwischen 150 und 200 Jahre alt.«
    »Was?« Dieses eine Wort brachte der Kommissar hervor, und er schaute den Chemiker dabei kopfschüttelnd an. »Haben Sie sich nicht vertan, Doktor?«
    »Wie gesagt, ich…«
    »Ich meine generell mit dem Alter.«
    »Nein, auf keinen Fall.« Demonstrativ
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