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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß
Autoren: Jason Dark
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schüttelte der Chemiker den Kopf.
    »Auf mindestens 150 Jahre würde ich das Alter dieser Haare wirklich schätzen. Dafür verbürge ich mich, meine Herren.«
    Martin Brock lachte. »Will, das ist nun dein Problem. Ich halte mich da raus.«
    Der Kommissar nickte mit unbewegtem Gesicht. Er hatte seine Überraschung noch immer nicht verdaut. »Scheint so, als hätte ich da eine harte Nuß zu knacken.« Er schüttelte den Kopf. Himmel, wie lief das nun alles zusammen? Da wurde jemand umgebracht. Und zwar mit einer Waffe, die an sich schon sehr ungewöhnlich war. Wer tötete schon mit Haaren? Und diese Mord-Waffe war zudem noch mindestens 150 Jahre alt.
    Jetzt gab es keine Zweifel mehr. Dieser Fall lief nicht in normalen Bahnen. Es wurde Zeit, daß John Sinclair eintraf…
    ***
    Katja Maybach wußte selbst nicht, ob sie nun wach war oder träumte.
    Auf jeden Fall lag sie in ihrem kleinen Zimmer, durch dessen schräges Dachfenster der Ausschnitt eines sternenklaren Himmels zu sehen War.
    Die Gestirne verteilten sich auf das Firmament wie kostbare Diamantsplitter.
    Die 20jährige lag so, daß sie gegen das Dachfenster schauen konnte, und sie hatte auf einmal das Gefühl, im Bett festgenagelt zu sein.
    Zwar bekam sie alles mit, sie sah ihre Umwelt, das Fenster, den Raum mit den schrägen Wänden, die Regale, die wie dunkle Schatten wirkten, und auch die Poster, die gegenüber im Dämmer verschwanden als sich allmählich auflösende Geistwesen.
    Das alles nahm sie wahr, doch im Bett lag sie steif wie eine Puppe. Nicht einmal den kleinen Finger konnte sie rühren, und auch die Gedanken ließen sich nicht so lenken wie sonst. Katja Maybach hatte das Gefühl, ihr Kopf müsse verlaufen und sich wie eine glitschige Masse auf dem Kissen ausbreiten.
    Der Umschwung war urplötzlich gekommen. Fast von einer Sekunde zur anderen. Ein Riß war in ihrer Welt entstanden, der fremde Einfluß war schleichend wie Gift in das Zimmer gedrungen und hielt das junge Mädchen umfangen.
    Eine andere Welt, ein seltsamer Ort, obwohl sie sich in ihrem Zimmer befand.
    Aber es war etwas da. Es lauerte. Eine Gefahr stellte sich ihr, eine nicht zu fassende, schreckliche Gefahr, und zum erstenmal spürte Katja wieder ein Gefühl, denn es rieselte kalt über ihren Rücken herab.
    Sollte dies etwas mit ihrem Job zu tun haben?
    Als sie sich diese Frage stellte, durchzuckte es sie wie ein Schlag. Auf einmal konnte sie wieder klar denken und alles wahrnehmen, denn dieser Gedanke war wie ein Impuls gewesen, der urplötzlich aufstrahlte und alles andere überlagerte.
    Der Job, ihr kleiner Verdienst, um die schmale Studentenkasse ein wenig aufzubessern. Zusammen mit einigen Freunden wollte sie den alten Turm restaurieren. Die Stadt und das Land hatten bescheidene Mittel zur Verfügung gestellt, der Turm sollte wieder so werden, wie er früher einmal gewesen war.
    Aber da waren die Warnungen des alten Küsters gewesen, den Turm in Ruhe zu lassen. Ein schreckliches Geheimnis umgab das Gemäuer.
    Was es genau war, davon wollte der Küster nicht sprechen, auf jeden Fall existierte es, und er hatte auch die anderen aus der Gruppe gewarnt, in dem Wohnmobil nahe des Turms zu übernachten, aber sie hatten nicht auf ihn gehört. Nur Katja war jeden Abend nach der Beendigung der Arbeit in das elterliche Haus zurückgekehrt. Ähnliches galt auch für ihren Kollegen Dirk Behrens. Er hatte sich irgendwo in der Stadt eine Bude gesucht, wie er selbst sagte. Niemand kannte den genauen Ort. Zudem war Dirk ein seltsamer Typ. Ziemlich verschlossen, und er sprach auch nur, wenn er gefragt wurde. Selbst dann überlegte er noch, ob er eine Antwort geben sollte.
    Einen Moment später übermannte Katja wieder dieses schrecklich dumpfe Gefühl. Sie selbst konnte ihre Gedanken nicht mehr steuern, denn sie bewegten sich in eine Richtung, gleichzeitig mit ihrem Blick.
    Katja Maybach starrte das Fenster an.
    Dieses schräge Viereck im Dach, hinter dem in unmeßbarer Ferne der Sternenhimmel lag.
    Lauerte dort die Gefahr?
    Katjas Augenlider bewegten sich mit einemmal wie im Zeitlupentempo.
    Ihr Blick war starr auf das Fenster gerichtet.
    Unten im Haus klappte eine Tür. Wahrscheinlich der Vater, der immer in der Nacht noch einmal zur Toilette ging. Daran konnte Katja noch denken, und sie wünschte sich auch, daß er kommen und sie aus diesem Alptraum befreien würde.
    Der Wunsch blieb Vater des Gedankens.
    Und da bewegte sich die Scheibe.
    Zuerst glaubte das Mädchen an eine Täuschung, sie
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