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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho
Autoren: Jason Dark
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er fühlte sich völlig ungestört und sicher.
    »Wie läuft’s?« fragte Peter flüsternd.
    »Nicht gut.«
    »Wieso?«
    Slicky lachte leise. »Ich wollte eigentlich meinen Rekord einstellen, das gelingt mir nicht.«
    »Hauptsache, du kriegst die Kiste auf.«
    »Das will ich doch hoffen.«
    Noch eine Minute mußten sich beide in Geduld fassen. Dann war es soweit, und Slicky pfiff durch die Zähne. Es war ein besonderer Pfiff. Das Siegeszeichen.
    »Alles klar«, meldete er.
    Peter erschien wie ein Schatten. Neben Slicky blieb er stehen, der dabei war, sich zu erheben und das Besteck wieder in das Tuch rollte, damit er es wegpacken konnte.
    »Sie können einsteigen, Sir!« sagte er zu seinem Freund.
    »Danke.« Peter verbeugte sich. »Wollen Sie nicht die Tür öffnen, Charles?« erkundigte er sich im nasalen Tonfall eines hochherrschaftlichen Lords.
    »Das machen Eure Majestät mal lieber selbst.«
    »Kein Benehmen mehr, das Personal heute.« Peter streckte den Arm aus und faßte an den Griff. Kühl fühlte er sich auf seiner Haut an. Er probierte ein wenig, und dann zog er die Tür auf.
    Kein Laut entstand. Sie war gut geölt, eben rollsmäßig. Ledergeruch und der Duft von edlen Hölzern strömten dem sich bückenden Peter entgegen.
    Aber da war noch etwas anderes.
    Peter zögerte und zog die Nase hoch. Er war schon in mehrere Rolls eingestiegen, den Geruch empfand er als erotisierend, wie er mal gesagt hatte, aber hier störte ihn etwas.
    Da war noch was…
    »He, was ist?« fragte Slicky. »Willst du auf einmal nicht mehr?«
    »Doch, doch – nur…«
    »Sag schon. Du machst mich nervös.«
    Peter blieb in seiner geduckten Haltung. Er drehte nur den Kopf, als er seinen Freund anschaute. »Riechst du nichts?«
    »Nein.«
    »Dann beug mal deinen Schädel in den Wagen, da wirst du es schon merken.«
    Die beiden lösten sich ab. Slicky hatte das Besteck weggesteckt, seine Hände waren frei. Er stützte sich auf die seitliche Sitzkante, streckte seinen Kopf vor, schnüffelte, drehte auch das Gesicht, schaute in den Fond und sah die Bewegung.
    Für die Dauer von einer Sekunde schien er regelrecht einzufrieren.
    Ein Mensch war es nicht, der im Fond lauerte, der sah anders aus und hatte auch nicht solche Augen.
    Es gab nur eine Möglichkeit.
    Ein Hund!
    Schon hörte er das Knurren, in das sich zusätzlich ein heiseres Fauchen mischte.
    Und dann wuchtete sich der Körper vor, wurde übergroß vor Slickys Augen, der rasende Angst bekam und einen Schrei des Entsetzens ausstieß…
    ***
    Als die Frau das Lokal betrat – den Mantel hatte sie an der Garderobe abgegeben –, bekamen einige der anwesenden Männer Stielaugen. Die Blonde war eine Wucht.
    Und wie sie sich bewegte.
    Das war schon fast künstlerisch zu nennen. Dieser Gang, dieses Schreiten, so manches Mannequin konnte sich davon eine Scheibe abschneiden. Die hochgereckten Schultern, die ihre Bewegungen ausglichen, das Lächeln auf dem Gesicht und die seltsamen Augen, die eine grüngelbe Farbe besaßen und deshalb besonders auffielen.
    Da hielten wirklich einige den Atem an.
    Und auch Lester del Roy, denn ihm allein galt der Besuch dieser Frau. Er hatte sich mit ihr verabredet und einen Tisch in einer kleinen Nische reservieren lassen.
    Kaum hatte er seine neueste Eroberung entdeckt, als er den Stuhl zurückschob, das Jackett seines dunkelblauen Blazers glattstrich und sich erhob.
    Lupina lächelte. Und sie lächelte nur ihn an, den dunkelhaarigen Mann mit dem Oberlippenbart und den breiten Schultern. Dieses Lächeln, das nur Lester del Roy galt, machte ihn sehr stolz. Sogar eine gewisse Röte schoß in seine Wangen, und er atmete tief durch.
    Der 33jährige Mann fühlte sich plötzlich wie ein Primaner bei seinem ersten offiziellen Rendezvous in der Tanzschule.
    »Lavinia, ich freue mich, daß du gekommen bist«, begrüßte er sie und streckte seine Arme aus, um mit seinen Händen die ihren zu umfassen.
    Lupina hatte natürlich nicht ihren richtigen Namen verraten. Lester del Roy kannte sie nur unter Lavinia. Mehr nicht. Keinen Zunamen.
    Er hatte ihr einen Stuhl zurechtgerückt, und Lupina nahm lächelnd Platz. »Haben Sie lange warten müssen, Lester?« erkundigte sie sich.
    »Nein, nein, bei diesem Nebel freut es mich sowieso, daß Sie überhaupt gekommen sind.«
    »Ich halte meine Versprechen eben«, erwiderte die Königin der Wölfe lächelnd. »Immer«, fügte sie hinzu und schaute dem Mann tief in die Augen, der abermals von dem Blick gebannt wurde.
    Lester
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