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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho
Autoren: Jason Dark
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16 Uhr sollten wir wieder im Büro sein. Ein sehr dringender Fall lag an.
    Worum es ging, das hatte uns der Alte nicht verraten.
    Wir waren pünktlich. Über das Shanghai-Abenteuer sollte ich so schnell wie möglich einen Bericht verfassen, ansonsten konnte ich es vergessen. Der nächste Weg führte uns in den Keller des Yard Buildings. Dort liegen auch die Zellen für Untersuchungshäftlinge, und in einer Zelle wartete ein Mann namens Mario Ireland.
    Er gehörte zu den Typen, die ich nicht mochte. Seine magere Gestalt steckte in einem viel zu weiten braunen Anzug, das Gesicht zeigte einen verschlagenen Ausdruck und die Augen konnten nie still sein. Sie wieselten hin und her.
    Dieser Kerl hätte seiner Großmutter den letzten Cent ihrer Rente weggenommen, um sich dann zu verkrümeln.
    Zudem stank er nach Pomade und einem widerlichen Rasierwasser. Bei einer Razzia war Mario Ireland aufgegriffen worden.
    Drei Tütchen Heroin fand man in seinen Jackentaschen. Genug, um ihn erst einmal einzulochen.
    Und davor hatte er Angst. In den Knast wollte er aufgrund seiner schlechten Erfahrungen mit Gefängnissen auf keinen Fall, und so bot er Informationen an.
    Informationen über einen Mann, bei dem Polizisten aufhorchten und glänzende Augen bekamen.
    Logan Costello!
    Jahrelang hatte die Polizei versucht, diesen Kerl zu erwischen, doch ihm war nie etwas zu beweisen gewesen. Er hatte es immer verstanden, sich geschickt im Hintergrund zu halten. Bei den normalen Yard-Beamten war auch bekannt, daß sich gerade Sir James Powell um Costello kümmern wollte, denn der Mafiaboß stand mit den Mächten in Verbindung, die Powells kleine Abteilung bekämpfte.
    So war es kein Wunder, daß sich Sir James den Knaben selbst vorknöpfte. Dessen Aussagen waren sehr interessant. Unser Chef schaltete sofort und alarmierte uns, damit wir uns noch einmal anhörten, was der Knabe zu sagen hatte.
    Es ging nur in zweiter Linie um Costello. Etwas anderes war viel wichtiger.
    Costello besaß mehrere Wagen, unter anderem auch einen exklusiven Rolls Royce. Und den hatte er verliehen. Und zwar an eine Frau.
    Mario hatte sie nie gesehen, aber ihren Namen gehört.
    Lupina!
    Er war ihm seltsam vorgekommen, und er hatte ihn gut behalten.
    Noch am gleichen Abend war er gefaßt worden und konnte nun seinen Trumpf ausspielen.
    Auch uns elektrisierte der Name!
    Lupina gehörte zu unseren Todfeinden. Sie hatte dem Sensenmann ein Schnippchen geschlagen. Wie sie das genau geschafft hatte, wußten wir nicht, uns war nur bekannt, daß sie und ihr Sohn Luparo existierten und das reichte.
    Stellte sich die Frage, was Lupina vorhatte. Manchmal ist es von großer Bedeutung, wenn man eine gut funktionierende Organisation im Rücken weiß.
    Uns genügte ein Anruf bei einer bestimmten Stelle, und so erfuhren wir das Kennzeichen des Rolls.
    Eine stille Fahndung lief an. Alle verfügbaren Streifenwagenbesatzungen waren angewiesen worden, auf das Kennzeichen zu achten. Dann aber kam der Nebel.
    Deshalb fluchte ich so auf das Wetter.
    Das Gespräch mit Mario Ireland lag längst hinter uns. Suko und ich hockten im Bentley und gondelten durch London, denn wir waren von einer Nachricht aufgeschreckt worden.
    Man hatte den silbergrauen Rolls in Soho gesehen!
    Von der Victoria Street bis nach Soho ist es nur ein Katzensprung.
    Normalerweise. Aber nicht bei dieser verdammten Nebelsuppe, die in mehrschichtigen Schwaden alles bedeckte und den Verkehr fast lahmlegte.
    Wir befanden uns nördlich des Piccadilly Circus, aber noch nicht an der Oxford Street. Trotzdem steckten wir mitten im Trubel. Das heißt dort, wo Soho am urwüchsigsten ist. Nur sahen wir davon nicht viel, weil wir über die Straße schlichen und ich als Fahrer mich nur an den Heckleuchten der vor mir rollenden Wagen orientierte.
    Lupina lag mir wie ein Klotz im Magen. Ich kannte ihre Raffinesse und Brutalität. Sie ging im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, wenn es ihre Pläne erforderten.
    Und Leichen blieben immer zurück.
    Allerdings fragte ich mich, welch einen Plan sie nun wieder ausgeklügelt hatte. Ich hoffte nur, daß wir ihn rechtzeitig genug vereiteln konnten.
    Der Wagen war in Soho gesehen worden. Man hatte auch versucht, ihn zu verfolgen, und wir erwarteten praktisch jede Minute eine neue Meldung. Falls den Beamten das Fahrzeug im dichten Nebel nicht entwischt war. Das wäre fatal gewesen.
    Suko, der links neben mir saß, schaute nur auf das Telefon. Er schien es hypnotisieren zu wollen, und ich
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