Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten

Titel: 0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
andere ausgeprägte parapsychische Fähigkeiten. Ihre ESP-Macht ist auf ihrem Gesang begründet, den sie immer wieder anstimmen."
    Bradon grinste. „Verzeihen Sie, Sir! Das verstehe ich nicht."
    „Die Ausstrahlungen der Gleamors sind sehr schwach, aber sie genügten, um unsere beiden Kampfroboter verrückt werden zu lassen. Das menschliche Gehirn ist nicht so empfindsam wie eine Positronik, was hyperdimensionale Impulse angeht. Aber der Gesang der Gleamors ist mit parapsychischer Kraft verbunden."
    angenommen, Sie hätten recht, Captain, wie soll uns dieser Gesang gefährlich werden?"
    Euphorie", sagte Redhorse. „Wir werden uns bald wie im siebten Himmel fühlen und unfähig sein, eine Gefahr rechtzeitig zu bemerken. Die Gleamors wiegen uns in Sicherheit. Ob sie das unfreiwillig oder mit Absicht tun, kann ich nicht sagen."
    Bradon machte ein par Schritte auf den Offizier zu. „Aber ich bin doch Herr meiner eigenen Sinne", protestierte er. „Ich kann immer noch frei entscheiden."
    Auf Redhorses kantigem Gesicht erschien ein schwaches Lächeln.
    „Sind Sie glücklich, Chard?" fragte er.
    Verwirrt breitete Bradon die Arme aus. „Ja", sagte er. „Sehr glücklich?"
    „Ich weiß nicht, was das bedeuten soll, Sir", brachte Bradon hervor. Er versuchte, Redhorses scharfem Blick auszuweichen. Schließlich gab er zögernd zu: „Also gut, Captain!
    Ich bin sehr glücklich! Ist das ein Fehler?"
    Ohne sichtbare Kraftanstrengung stand Redhorse auf; ein großer, hagerer Mann mit kantigem Gesicht und blauschwarzen Haaren. Obwohl seine Bewegungen träge wirkten, erkannte man die Leichtigkeit, mit der er sie ausführte.
    Vor Bradon machte Redhorse halt. „Dieses Glücksgefühl wird sich noch steigern, Chard", sagte er. „Sie und die drei anderen werden vor Wohlbefinden zu träumen beginnen. Auch ich bin dagegen nicht gefeit. Die Gleamors schläfern uns ein. Sie wenden die unglaublichste Methode gegen ihre Feinde an, von der ich bisher gehört habe: Sie sind zum Erbrechen freundlich und hilfsbereit."
    Bradon spürte den verhaltenen Zorn in Redhorses Stimme.
    „Ist es ein Verbrechen, freundlich zu sein?" knurrte er.
    „Sie unterwerfen sich", sagte Redhorse. „Sie machen sich zu Sklaven, bereit, jede noch so erniedrigende Arbeit auszuführen.
    Und dabei lachen und singen sie, als würde ihnen die ganze Sache Spaß machen. Wahrscheinlich warten sie nur darauf, bis wir satt, müde und glücklich unsere Waffen wegwerfen und voller Erwartung zu ihnen kommen. Dann, Bradon, dann wird das bittere Erwachen für uns kommen."
    „Ihr Mißtrauen kann ich nicht teilen, Sir", beharrte Bradon auf seiner Meinung.
    „Sie sind bereits soweit, daß Sie die Sumpflandschaft dort draußen für ein Paradies halten", sagte Redhorse. „Käme jetzt eine Riesenschlange aus dem Morast, wären Sie bereit, sie für einen harmlosen Regenwurm zu halten. Das hat die unwahrscheinliche Nächstenliebe der Gleamors fertiggebracht."
    Redhorse sah erschrocken, daß seine Worte bei Bradon keine Resonanz fanden, es war, als spräche er gegen eine Wand. In seinem Leben war Redhorse unzähligen Menschen begegnet, und er besaß einen sicheren Instinkt für ihre Gefühle. Bradon, das spürte der Captain, fühlte nichts als verständnislosen Zorn, wie ein Kind, dem man ein Spielzeug abnehmen will, das man ihm kurz zuvor geschenkt hat.
    Schließlich sagte Bradon mit verkniffenem Gesicht: „Warum starten wir nicht, wenn Sie diesen Planeten für so gefährlich halten, Sir?"
    „Wir sind gelandet, um den Hypersender der Meister der Insel zu finden", sagte Redhorse. „Die Station befindet sich irgendwo im Tri-System. Gleam ist unsere einzige Chance, Anhaltspunkte zu finden."
    „Was wollen Sie jetzt unternehmen, Captain?"
    „Ich werde die Mannschaft hier in der Jet zusammenrufen", kündigte Redhorse entschlossen an. „Ich muß Ihnen allen verbieten, sich noch länger mit den Eingeborenen zu beschäftigen."
    „Wenn die Gleamors der Schlüssel zu diesem Sesam-öffne-dich sind, ist das keine kluge Entscheidung, Sir."
    Das, dachte Redhorse mehr erstaunt als ärgerlich, war eine offene Kritik. Er mußte jetzt handeln, bevor es unmöglich wurde, die vier Männer von den Eingeborenen zu trennen.
    „Folgen Sie mir!" befahl er Bradon. „Wir gehen zum Lager hinüber." Gemeinsam verließen sie die Space-Jet. Es war später Nachmittag. Am Horizont zogen Regenwolken auf. Drückende Schwüle lag über dem Land. Einige Eingeborene sangen.
    Inzwischen war auch Surfat ins Lager
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher