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0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten

Titel: 0242 - Das Rätsel des Sumpfplaneten
Autoren: Unbekannt
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Haustiere gehalten. Auch das sprach für die Intelligenz der Eingeborenen. Neben Mister Jefferson lag Bradons Horror-Ei, das der Offiziersanwärter irgendwo auf der Hohlwelt gefunden hatte und seither mit sich herumschleppte. Chard Bradon hoffte, daß sich das Ei noch ausbrüten ließ. Nachdem seine Versuche mit einer Tausend-Watt-Lampe gescheitert waren, wollte er jetzt mit Mister Jefferson als Brüter sein Glück versuchen.
    Redhorse kraulte den Nacken des Tieres. „Dir scheint es bei uns besser zu gefallen als bei den Gleamors", sagte Redhorse leise. „Ist das nur Neugier oder eine kluge Entscheidung?"
    Mister Jefferson schnurrte entzückt und drückte seinen Kopf gegen Redhorses Hand. Vor allem mit Korporal Brazos Surfat hatte das Tier Freundschaft geschlossen. Doch jetzt ließ Brazos Surfat sich auf den Schultern der Eingeborenen im Freien herumtragen und mit zarten Pilzen füttern.
    Ein Geräusch an der Schleuse ließ Redhorse hochfahren. Er griff nach dem Karabiner und verließ die Kanzel. Mister Jefferson sprang aus der Kiste und watschelte hinter ihm her.
    Vor der Schleuse stand Chard Bradon. Die beiden Eingeborenen, die ihn getragen hatten, warteten hinter ihm.
    Redhorse versuchte, seinen Ärger zu unterdrücken.
    Bradon, der junge Offiziersanwärter, schien von der Mißbilligung seines Vorgesetzten nichts zu spüren.
    „Ich weiß jetzt, warum die Gleamors so eigenartige Reifröcke tragen, Sir", sagte er.
    Redhorse blickte an Bradon vorbei. In der Nähe des Waldrandes konnte er einige Gleamors beobachten, die damit beschäftigt waren, Korporal Surfat die Schuhe zu polieren. Gilliam und Doutreval hielten sich im Lager der Gleamors auf. Da sie von Eingeborenen umringt waren, konnte Redhorse nicht viel von dem erkennen, was sich dort abspielte. Wahrscheinlich wurden die beiden Männer mit schmackhaften Pilzen gefüttert.
    „Sir", sagte Bradon beleidigt, „ich dachte, Sie seien an meiner Entdeckung interessiert."
    „Schießen Sie los, Chard", forderte Redhorse den jungen Mann auf.
    „Mit diesen Reifröcken können die Gleamors sich weit in die Sümpfe hinauswagen", berichtete Bradon. „Sobald sie bis an die Hüften einsinken, falten sich die Röcke auf und verhindern, daß ihre Träger im Morast untergehen. Die Gleamors ernten auf diese Art ihre gesamte Nahrung." .
    „Was werden Sie jetzt tun, Chard?" wollte Redhorse wissen.
    Bradon wurde unsicher. Er bemerkte, daß Redhorses Freundlichkeit, die er seinen Begleitern bisher entgegengebracht hatte, erloschen war.
    „Ich weiß nicht, Captain", sagte Bradon gedehnt. „Eigentlich hatte ich vor, mich von den beiden Burschen, die mich begleiten, ins Lager der Gleamors bringen zu lassen. Dort gibt es immer eine schmackhafte Mahlzeit."
    „Das mag schon sein", sagte Redhorse. „Zunächst sollten Sie mir jedoch in die Kommandokanzel folgen, ich möchte Ihnen etwas zeigen."
    Chard Bradon stützte beide Arme auf den unteren Schleusenrand.
    „Sir, ich halte Ihr Mißtrauen gegenüber den Gleamors für übertrieben. Sie sind ehrlich um uns bemüht. Sie lesen uns jeden Wunsch förmlich von den Augen ab. In drei Tagen kam es nicht zu einem einzigen Zwischenfall."
    „Und die Roboter?" erinnerte Redhorse.
    „Dafür sind die Eingeborenen bestimmt nicht verantwortlich zu machen."
    „Folgen Sie mir in die Kanzel", sagte Redhorse. Als Bradon zögerte, sagte er mit Nachdruck: „Das ist ein Befehl!"
    Die beiden Gleamors wollten Bradon folgen, doch Redhorse stieß sie zurück und schloß die äußere Schleusenwand. Im Innern des Diskusschiffes nahm Redhorse auf dem Pilotensitz Platz.
    Bradon blieb mit hängenden Schultern in der Nähe des Computers stehen; ein mürrischer junger Mann, der sich an seinem Vorhaben gehindert sah. Redhorse beobachtete ihn voller Groll, aber auch mit einem gewissen Verständnis. Er durfte Bradon keinen Vorwurf machen, wenn selbst so erfahrene Männer wie Gilliam, Surfat und Doutreval dem Übermaß an gleamorischer Freundlichkeit erlagen.
    „Während Sie dort draußen Ihre kindischen Späße trieben, habe ich über unser Problem nachgedacht", begann Redhorse. „Ich glaube, daß ich einige Antworten auf die Fragen, die uns beschäftigen, gefunden habe."
    „Da bin ich gespannt, Sir", sagte Bradon. Redhorse hörte den schwachen Spott aus der Antwort des Offiziersanwärters heraus, doch er ignorierte ihn.
    „Die Eingeborenen verfügen über eine schwache paranormale Begabung", sagte Redhorse. „Sie sind weder Telepathen, noch besitzen sie
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