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0241 - Fünf von der CREST

Titel: 0241 - Fünf von der CREST
Autoren: Unbekannt
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einem Sonderauftrag abberufen..."
    „Ich, zum Beispiel", eröffnete Redhorse und schob den Sergeant zur Seite. Bevor der verblüffte Mann etwas unternehmen konnte, hatte der Captain bereits die Kabinentür hinter sich geschlossen. Im Innern des kleinen Raumes war es vollkommen dunkel, doch Redhorse konnte das beinahe asthmatische Schnauben eines Mannes hören. Seine tastenden Hände fanden den Lichtschalter neben der Tür.
    Das Licht flammte auf, und Redhorse sah einen unglaublich dicken Mann auf dem Bett liegen. Er war unrasiert. Seine Uniform sah aus, als hätte er darin geschlafen. Der Mann blinzelte und verzog unwillig das Gesicht.
    „Ich will schlafen", erklärte er mürrisch. „Meine Zeit ist noch nicht um."
    Schweigend ging Redhorse zum Waschbecken und zapfte einen Becher kaltes Wasser ab. Er schüttete dem Dicken die Flüssigkeit ins Gesicht. Prustend kam der Mann hoch. Mit aufgerissenen Augen schaute er Redhorse empört an. Schließlich stellte er sich ächzend und stöhnend auf die Beine.
    „Gefängnis", sagte Redhorse dozierend, „ist so ziemlich der größte Gefallen, den man Ihnen tun kann, Brazos. Ich an Oberst Rudos Stelle hätte Ihnen befohlen, das gesamte Oberdeck zu reinigen."
    Brazos Surfat wischte die Wassertropfen von seinem Doppelkinn und begann sein Hemd in den Hosenbund zu stopfen.
    „Ich hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Leutnant Orson", berichtete er. „Orson behauptete, ich hätte mir eine doppelte Hauptmahlzeit ergaunert."
    „Zum drittenmal", nickte Redhorse bekräftigend. „Nach zwei Verwarnungen bedeutet das eine dreitägige Arreststrafe. Lange genug, um die doppelte Mahlzeit zu verdauen."
    „Sie scheinen mich ebenfalls zu verkennen, Sir", sagte Surfat bekümmert „Den größten Teil meine Lebensenergie muß ich damit verschwenden, ungläubige Menschen von meiner Ehrlichkeit, Treue und Aufrichtigkeit zu überzeugen."
    Redhorse hockte sich auf den Bettrand und schlug die Decke zurück. Eine fast vollständig geleerte Flasche kam zum Vorschein.
    Redhorse entkorkte sie und schnupperte am Flaschenhals.
    „Und wieviel Energie gedenken Sie zu verschwenden, um mir begreiflich zu machen, daß Kaffee in dieser Flasche ist und kein Alkohol?"
    Surfat kicherte. „Sie würden keinen unschuldigen, armen Mann verraten, Captain", sagte er.
    „Das kommt darauf an", meinte Redhorse betont.
    Surfat kämpfte noch immer mit seiner Hose. Er blickte den Captain mißtrauisch an, als ahnte er, daß ihm eine unangenehme Eröffnung bevorstand.
    „Sie werden den Arrest unterbrechen und mit mir und einigen anderen Männern einen Spezialauftrag ausführen", erklärte Redhorse „Ich bin Korporal", sagte Surfat mit einer Stimme, als habe er einen beeindruckenden militärischen Rang inne. „Ich bin kein Spezialist der irgendwelche besonderen Aufgaben durchführt. Es genügt mir, in aller Stille und Bescheidenheit meinen Vorgesetzten an Bord der CREST zu dienen, und ihr Dank ist mir Lohn genug.
    Mich gelüstet nich..."
    „Brazos!" unterbrach ihn Redhorses scharfe Stimme. „Sie werden mich begleiten."
    „Wenn Sie es sagen, Captain" seufzte Surfat unglücklich.
    „Wissen Sie überhaupt, was in den letzten Tagen passiert ist?"
    „Nein", gestand Brazos Surfat. „Ich habe fast nur geschlafen."
    „Wir haben den Eisplaneten Arctis nicht langer halten können", berichtete Redhorse. „Da die Gefahr weiterer Angriffe durch Mobys bestand und die Raumschiffe nicht mehr genügend STOG-Säure an Bord hatten, um die Ungeheuer zurückzuschlagen, mußten wir die Höhlen unter dem Eis verlassen. Sämtliche Schlupfwinkel wurden zerstört. Bei unserem Aufbruch wurde Andro-Beta noch immer von schweren Impulsstößen einer unbekannten Hyperstation erschüttert. Trotz unserer empfindlichen Geräte war es uns unmöglich, den Standort des Senders anzupeilen."
    „Das verstehe ich nicht", meinte Surfat erstaunt. Er zupfte an seinem verwildert aussehenden Bart. „Für unsere Funker müßte das doch eine Kleinigkeit sein."
    „Eben nicht. Die Fachleute stellten fest, daß es innerhalb Andro-Betas zahlreiche Echostationen geben muß, die die Hyperwellenflut der unbekannten Station nach allen Richtungen reflektieren. Eine Standortbestimmung ist deshalb innerhalb der kleinen Galaxis völlig unmöglich."
    „Das bedeutet, daß die Mobys weiterhin verrückt spielen", warf Surfat ein.
    Redhorse nickte zustimmend. „Außerdem tauchten ständig die eiförmigen Raumschiffe der Blaurüssel auf. Sie waren die einzigen,
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