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0240 - An der Schwelle der Hölle

Titel: 0240 - An der Schwelle der Hölle
Autoren: Unbekannt
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mußte die energetische Struktur des vierdimensionalen Raum-Zeit-Gefüges gestört haben.
    Nach und nach begannen die grünen Kontrollampen über den Strukturtastern wieder zu leuchten. Diesmal schlugen die Sicherungen nicht wieder durch.
    Aber das beständige Tosen der Strukturorter blieb.
    Es übertönte sogar das hohe Pfeifen des Hyperkomempfängers.
    Mourhik begann zu verstehen, als die Strukturtaster in allen Schiffen seiner Flotte zugleich durchbrannten.
    Das, worauf er insgeheim gewartet hatte, war eingetreten. Noch wußte er nicht, was diese furchtbare Strukturerschütterung ausgelöst hatte. Doch zweifelte er keinen Augenblick daran, daß eine ungeheure Gefahr sich anbahnte.
    Er zog seine Schiffe aus der Kreisbahn zurück. Eine Million Kilometer über Destroy formierte sich die Flotte zur Raumschlacht.
    Mourhiks Facettenauge glitzerte vor Erregung. Er beobachtete, wie die eiförmigen Raumer mit lohenden Triebwerksstrahlen heraneilten und sich in die typische Hohlspiegelformation einreihten. Die leichteren Einheiten setzten sich an die Ränder des „Hohlspiegels". Im Scheitelpunkt der Formation sammelten sich die schweren Einheiten. Mourhik selbst setzte sich mit seinem Schiff an den Krümmungsmittelpunkt. Er wollte an der vordersten Front sein, wenn es zum Kampf kam.
    Längst waren die Sicherungen der Strukturtaster wieder instandgesetzt. Sie brannten nicht mehr durch. Aber beständig brandete ihr grauenerregendes Tosen durch die Zentrale des Flaggschiffes.
    Mourhik wartete.
    Noch wußte niemand, woher die Gefahr kommen würde.
    Schnelle Aufklärer stießen bis zu den Grenzen des kleinen Sonnenystems vor und orteten. Sie würden das Nahen eines Feindes rechtzeitig melden. So dachte Mourhik jedenfalls.
    Er konnte nicht ahnen, daß die Besatzungen jener Schiffe die Nerven verloren, als sie das Ungeheuer entdeckten. Sie flohen, soweit sie noch fliehen konnten.
    So kam es, daß Mourhiks Flotte vom Auftauchen des Monstrums völlig überrascht wurde.
    Mourhik selbst war nicht fähig, die Auflösung seines Verbandes zu verhindern. Er brachte keinen Ton hervor und schaute immer nur auf das flammende, gigantische Blitze sprühende Etwas, das mit halber Lichtgeschwindigkeit näherraste.
    Es glich einer Sonne, die sich zur Nova entwickelte, während sie ziellos durch den Weltraum schoß. Aber diese Annahme erwies sich sehr schnell als Trugschluß. Das Gebilde war scheibenförmig, mit einem Horizontaldurchmesser von vierzigtausend Kilometern und einem Vertikaldurchmesser von fünfzehntausend Kilometern.
    Für eine Sonne war es viel zu klein.
    Als, Mourhik begriff, was da auf ihn und auf seine Flotte zukam, wußte er Bescheid. Das war der Untergang. Bitterkeit stieg in ihm auf. Man war unzufrieden mit seiner Rasse - und kurzerhand sandte man Vernichtung und Grauen über sie.
    Er wußte, daß jeder Widerstand vergeblich sein mußte. Dennoch versuchte er, seine Flotte zur letzten Schlacht zu führen. Doch die Formationen waren bereits in heller Auflösung begriffen. Die Schiffskommandanten hörten nicht mehr auf seine Befehle. Ein Rudel nach dem anderen löste sich aus dem Durcheinander und jagte davon.
    Mourhik befahl die Offiziere seines Flaggschiffes zu sich. Er erklärte ihnen die Lage, soweit das überhaupt noch nötig war, und fragte sie um ihre Meinung. Die meisten rieten zur Flucht. Aber nachdem Mourhik ihnen bewiesen hatte, daß sie keine Überlebenschancen mehr besäßen, sondern nur noch die Wahl hätten zwischen einem unehrenhaften und einem ehrenhaften Tod, stimmten sie seinem Plan zu.
    Kurz darauf setzte sich das Flaggschiff in Bewegung. Es steuerte geradewegs auf das nahende Ungeheuer zu, und es schien, als würde es allein in den Untergang gehen. Aber nach wenigen Augenblicken schlossen sich ihm noch vier Schiffe an.
    Mourhik hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen. Jetzt empfand er nur noch Stolz und Genugtuung bei dem Gedanken an den Eindruck, den sein Heldenmut hervorrufen würde.
    Doch das flammende Ungeheuer hatte keinen Sinn für solche Regungen. Es registrierte nur einige winzige Fremdkörper - und schickte ihnen eine schwache Entladung entgegen.
    Es war gelungen, das Heulen der Hyperkomempfänger und das Tosen der Strukturtaster auf ein erträgliches Maß zu drosseln.
    Nunmehr erfüllte wieder das stetige Summen der Geräte und der Schiffspositronik die Zentrale der CREST II.
    Nichts deutete darauf hin, daß das Superschlachtschiff sich in höchstem Alarmzustand befand. Jeder Offizier saß an
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