Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kilometern leer und frei von Gefahren war. Dann übertrug er das Kommando seinem Ersten Offizier und ging nach vorne zum Schaltpult des Cheftechnikers, um Hess Palter bei der Arbeit zuzusehen. Hess hatte den merkwürdigen Helm übergestülpt, der eigens für ihn gefertigt war und ihm erlaubte, sich rascher einen Gesamtüberblick über die Anzeigen der Instrumente zu verschaffen als irgend jemand anders, den Kim kannte. So gut wie jedes Meßgerät gab irgendein akustisches Signal von sich. Kleine Mikrophone in der Helmwandung übertrugen diese Signale, so daß Hess sie hören konnte ungestört vom Lärm der Umgebung. Im Laufe der Jahre hatte er sich ein so feines Gehör angeeignet, daß er jedem Signal das dazugehörige Instrument zuordnen konnte und innerhalb von Sekundenbruchteilen wußte, welches von seinen vier Dutzend Geräten etwas Außergewöhnliches anzeigte. Diese Begabung alleine machte Hess zu einem ausgezeichneten Techniker.
    Kim lehnte sich neben ihm gegen den Rand des Schaltpults. Hess sah zu ihm auf und schüttelte den Kopf.
    Dann beugte er sich nach vorne und kritzelte etwas auf einen Zettel. Kim las: „Nichts los. Nur Streuimpulse. Kein Signal von der CREST."
    Kim zögerte einen Augenblick dann schrieb er darunter: „Wir warten noch zwei Minuten. Dann Kode-Rufsignal an die CREST."
    Hess las es und nickte. Dann lehnte er sich zurück und schloß die Augen. Kim musterte den Panoramaschirm der sich rund um den Kommandoraum zog, eine ununterbrochene Bildfläche von fünf Metern Höhe Das Sterngewirr des Zwergnebels war weniger dicht, als Kim es im Kern der terranischen Galaxis gesehen hatte, aber die Sterne standen ungleich enger zusammen als am Firmament jenes galaktischen Seitenarms, in dem die irdische Sonne mit ihren neun Planeten stand.
    Die drei blauen Sonnen beherrschten das Bild. Jede von ihnen übertraf Sol an Leuchtkraft um mehr als das zehntausendfache. Wie die glühenden Augen eines unirdischen Monstrums schauten sie von der Bildfläche herab und ließen die Sterne in ihrer Nähe erblassen. Kim schauderte unwillkürlich. Es kam ihm zu Bewußtsein, daß er und seine Leute mit zu den ersten Menschen zählten, die diese Sonnen zu Gesicht bekamen. Wie hießen sie? Wer hatte ihnen einen Namen gegeben? Welchen fremden Rassen dienten sie als Leuchtfeuer auf sternenweiten Flügen durch die Randzonen einer fremden Galaxis?
    Mit Gewalt riß sich Kim von dem Bild los und sah auf die Uhr. Die zwei Minuten waren fast vergangen. Er tippte Hess leicht auf die Schulter und als er die Augen öffnete, stieß er mit dem Finger gegen das Uhrglas, um ihm klarzumachen, was er meinte. Hess schickte sich an zu nicken aber mitten in der Bewegung zuckte er zusammen und schaute mit großen, verwunderten Augen auf das Instrumentenpult. Mit einem unterdrückten Fluch riß er sich den Helm vom Kopf und legte ihn beiseite.
    Dann begann er, an den Einstellungen der Geräte zu drehen. Ein paar Lichtzeiger setzten sich in Bewegung und huschten über grünleuchtende Skalen. Hess redete vor Aufregung ununterbrochen vor sich hin.
    „Was ist es?" erkundigte sich Kim.
    Hess behandelte ihn, als wäre er nicht da. Fluchend und knurrend schaltete er an seinen Instrumenten las sie ab, veränderte die Einstellung abermals und knurrte weiter.
    „Da kommt das größte Ding, das ich je gesehen habe, mit der höchsten Geschwindigkeit, von der ich je gehört habe, direkt auf uns zu!"
    Es klang wütend, als mache er Kim für seine Entdeckung verantwortlich.
    „Wie groß?" wollte Kim wissen.
    „Masse größer als zehn hoch sechzehn Tonnen", rief Hess aufgeregt „Bewegt sich mit zirka elfhundert Kilometern pro Sekunde relativ zu uns. Abstand im Augenblick knapp zwei Astronomische Einheiten. Größte Ausdehnung wenigstens zehntausend Kilometer. Na - wie behagt dir das?"
    Kim drückte auf einen breiten, roten Schalter. Im selben Augenblick heulten die Alarmsirenen auf.
    Kim nahm das Interkom-Mikrophon zur Hand und erklärte in einem kurzen Rundspruch, was Hess beobachtet hatte.
    Inzwischen hatte Hess seine Beobachtungen fortgesetzt.
    „Es wird nicht mit uns kollidieren" erklärte er, über seine Instrumente gebeugt, „aber ziemlich dicht an uns vorbeiziehen. Es besitzt ein ansehnliches Schwerefeld. Du wirst mit den Triebwerken dagegenarbeiten müssen. Außerdem hat es..."
    Kim klopfte ihm auf die Schulter.
    „Nicht so hastig, Alter. Wie sieht es aus?"
    „Wie soll ich das sagen können?" rief er aus. „Es ist noch zweihundertachtzig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher