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0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen

Titel: 0236 - Ich ging in die Höhle des Löwen
Autoren: Ich ging in die Höhle des Löwen
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der Stadt, aber du streust Dollars um dich wie ein Weihnachtsmann die Nüsse. Woher kommst du? Was machst du hier?,Woher stammt das Geld?«
    Meine Heiterkeit verflog.
    »Polizei?« fragte ich.
    In den Augen des Rothaarigen blitzte es auf.
    »Polizei wäre dir unangenehm, was?«
    Ich zuckte die Achseln. »Mir ist jeder unangenehm, der sich an meinen Tisch setzt, ohne daß ich ihn eingeladen hätte.«
    »Jetzt wird er frech«, sagte der Untersetzte mit den fettigen Locken.
    Ich begriff, daß es sich bei den Typen nicht um Polizisten handelte. Wahrscheinlich gehörten sie zu Allan Rusters Männern, und das war genauso schlimm, als wären sie- Polizisten gewesen. Und vielleicht bestand überhaupt kein großer ' Unterschied, ob ich in die Hände von Cops oder von Rusters Leuten geriet. — In Charlesville war alles möglich. Der Rothaarige winkte dem Kellner. »Hat er bezahlt?«
    »Klar, Jim! Jede Flasche, sobald sie entkorkt wurde, wie es bei uns üblich ist.«
    Die Männer standen auf.
    »Komm«, befahl Jim. »Wir setzen die Unterhaltung draußen fort.«
    Der Untersetzte packte meinen Arm und zog mich vom Sessel hoch.
    »Sachte, Jungens, sachte«, lallte ich. »Warum wollt ihr nicht noch ein wenig bleiben. Ist doch hübsch in dem Laden, und die Girls sind erste Klasse.«
    »Fass an!« forderte der kleinere seinen Kumpan auf. »Er ist blauer, als ich dachte.«
    Der Rothaarige faßte meinen anderen Arm, und so schleiften sie mich aus dem Club, während ich jammerte:
    »Laßt mich wenigstens den Girls ›Auf Wiedersehen‹ sagen! Sie müssen denken, ich wäre kein Gentleman, wenn ich ohne Abschied verschwinde.«
    Ich war nicht annähernd so betrunken, wie sie annahmen. Ich kann ’ne Menge vertragen, und ich hatte nur einen Bruch,teil des Sektes getrunken, für den ich bezahlt hatte.
    Während ich nach den Mädchen schrie, mich in den Armen der Gangster schwer machte und die Füße nachschleifen ließ, überlegte ich, daß ich es hier im Nightclub erledigen müßte, falls sie versuchen sollten, mir die Luger aus der Tasche zu nehmen, aber sie kamen nicht auf den Gedanken, und so konnte ich warten, bis wir auf der Straße waren.
    Sie hatten einen Mercury vor dem Eingang des »Star-Nightclub« geparkt. Sie schleppten mich über den Bürgersteig bis zu ihm hin. Sie lehnten mich gegen den Schlitten. Dann ließ der rothaarige Jim mich los, um die Tür aufzuschließen.
    Sein lockenhaariger Freund dachte an nichts Böses. Er war so freundlich, mich festzuhalten, immer noch in der Meinung, ich würde sonst auf das Straßenpflaster rutschen. Sein Kinn, genauso viereckig wie sein ganzes Gesicht, lag so frei und deckungslos wie ein Mensch in der Wüste.
    Ich riß die linke Faust von unten hoch, und ich schlage links fast genauso hart wie rechts. Es war ein so harter, trockener und unerwarteter Einschlag, daß das Bewußtseinszentrum des Jungen schon ausgeschaltet war, bevor es den Treffer zu registrieren vermochte. Wenn ihm eine hundertjährige Eiche auf den Kopf geschlagen worden wäre, so hätte er nicht prompter reagieren können. Steif wie ein Pfahl fiel er um.
    Sein rothaariger Freund begriff schnell. Ich sah, wie seine Hand zum Jackenausschnitt zuckte, aber er stand viel zu nah, als daß er es hätte schaffen können, seine Kanone in die Hand zu bekommen.
    Mein erster Haken traf seinen Mägen, warf ihn zwei Schritte zurück und ließ ihn jeden Gedanken an die Pistole vergessen. Er brauchte seine Hände zum Schutz und zur Gegenwehr.
    Es nützte ihm nicht viel, daß er erst zurückzuschlagen versuchte und dann in Doppeldeckung ging. Ich zerschlug seine Deckung, dann krallte ich beide Hände um seinen Hals und drückte ihn über die Motorhaube wie über eine Marterbank.
    »Ich werde dir die Luft für deine albernen Fragen abdrücken, mein Junge«, knirschte ich.
    Er wand sich, zuckte, zappelte. Seine aufgeschlagenen Lippen zitterten.
    »Aufhören«, keuchte er. »Bring mich nicht um… bitte.«
    Ich ließ los, griff unter seine Jacke und fischte einen kurzläufigen Revolver aus der Schulterhalfter.
    Er rollte sich herum, tastete nach seinem Hals und begann würgend zu husten.
    Der Autoschlüssel stak noch im Türschloß. Ich öffnete den Schlag. »Einsteigen!«
    Immer noch mit beiden Händen am Hals befolgte er den Befehl.
    »Ans Steuer!«
    Er rutschte hinter das Steuerrad. Ich ließ mich auf den Nebensitz fallen. Den eroberten Revolver hielt ich in der Hand. Die Wagenschlüssel warf ich ihm zu. »Fahr los!«
    Er drehte den
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