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0220 - Kampf mit der Mumie

0220 - Kampf mit der Mumie

Titel: 0220 - Kampf mit der Mumie
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Der Rückruf erfolgte, ich hob ab, hörte die Entschuldigung des Mannes und bekam die Informationen.
    Aus Ägypten war ein Frachter namens Alexandria vor zwei Tagen in den Londoner Hafen eingelaufen.
    »Und was hat das Schiff geladen?« fragte ich.
    Ich hörte das Rascheln von Papier. Der Mann am anderen Ende der Leitung schaute nach. »Baumwolle.«
    »Ist das überprüft worden?«
    »Ja, der Zoll hat keine Bedenken. Er hat seinen Stempel auf die Papiere gedrückt.«
    »Kennen Sie den Namen des Kapitäns?«
    »Moment, Sir, er steht auch hier. Der Mann heißt Ahab Radamar!«
    Ich schluckte. Das war in der Tat eine Überraschung. Hatte der unbekannte Anrufer nicht von einem toten Radamar gesprochen?
    Natürlich, aber nun hörte ich, daß der Kapitän so hieß.
    Seltsam, wirklich sehr seltsam… »Ist noch etwas, Sir?«
    »Ja, wie lange will die Alexandria noch im Hafen liegen?«
    »Das ist uns nicht bekannt. Jeder Tag kostete allerdings Geld. So reich wird der Reeder auch nicht sein. Ich nehme an, daß die Alexandria morgen wieder in See stechen wird.«
    »Ja, das kann sein. Auf jeden Fall bedanke ich mich für Ihre Auskünfte.«
    »Gern geschehen.«
    Ein wenig schlauer war ich geworden. Trotzdem blieben noch mehr Rätsel, als mir lieb war. Radamar hieß der Kapitän. Das war eine seltsame Sache. Gab es vielleicht zwischen ihm und dem geheimnisvollen Toten mit dem gleichen Namen eine Verbindung? Möglich war es, wenn nicht sogar sicher. Um aber hundertprozentig überzeugt zu sein, mußte und wollte ich mir diesen geheimnisvollen Radamar erst einmal anschauen.
    Und dazu mußte ich auf das Schiff…
    ***
    Das Ächzen hörte sich an, als läge ein vorsintflutliches Tier im Sterben. Es erfüllte den gesamten dunklen Lagerraum. Kein Lichtstrahl drang durch die Schotten. Niemand außer den wenigen Eingeweihten sollte sehen, was sich dort unten aufhielt.
    Es war das Grauen…
    Zurückgekehrt aus einer unheimlichen, fernen Vergangenheit, zum Leben erweckt und bereit, sich wieder auf eine schreckliche Art und Weise in Erinnerung zu rufen.
    Das Ächzen wiederholte sich mehrere Male. Man konnte glauben, daß das Unheimliche aus dem Gefängnis heraus wollte, aber noch war die Zeit nicht reif. Noch brauchten seine Diener die Stunden, um alles vorzubereiten, denn in der Nacht sollte das große Totenfest starten.
    Dann kam er frei…
    So lag und schmachtete er in seinem Gefängnis, das ihn auf der langen Reise beherbergt hatte. Es war abgedeckt. Er sollte von keinem gesehen werden, und auch als hoch über ihm eine Luke geöffnet wurde und Licht in den Stauraum fiel, war von ihm nichts zu sehen.
    An der Luke erschienen zwei Gesichter. Stimmen flüsterten.
    »Da liegt, er«, sagte der eine.
    Das bärtige Gesicht des zweiten Mannes verzog sich zu einem scharfen Grinsen. »Bald kann er aufstehen.«
    »Ja, es ist sein Fest.«
    »Und die Sicherung?« fragte der eine.
    Eine akustische Antwort bekam er nicht. Statt dessen wurde die Klappe noch weiter aufgestellt, so daß die eintretende Lichtfülle stärker in den Stauraum fiel.
    Jetzt war noch etwas anderes zu sehen. Etwa zwei Yards über dem geheimnisvollen Gegenstand war ein Netz gespannt. Es zog sich quer durch den Lagerraum, war dünnmaschig, aber dennoch sehr stabil.
    Und es war nicht leer, denn die beiden Beobachter sahen an einigen Stellen das Zucken der gefährlichen kleinen Leiber mit dem langen Giftstachel an den Hinterteilen.
    Es waren Skorpione…
    ***
    Umgezogen hatte ich mich, denn trotz der kalten Dusche war ich wieder ins Schwitzen gekommen. Aus einem gemütlichen Feierabend wurde also nichts. Wahrscheinlich hatte ich wieder einen brisanten Fall am Hals.
    Der Weg zum Hafen war mir bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Zu oft hatte ich schon in dieser Ecke zu tun gehabt. Häfen sind eigentlich überall in der Welt gleich. Dort wird nicht nur hart gearbeitet, sondern auch dem anderen Extrem gefrönt.
    Licht und Schatten liegen an keiner Stelle so dicht nebeneinander wie im Hafen.
    Verbrecherbanden, Prostitution, Rauschgift, Überfälle, gefährliche Bars und Kneipen — all das fand man dort im Schatten der am Kai liegenden Schiffe.
    Man sah den Hafen nicht, man roch ihn schon vorher. Ich hatte das Fenster auf der Fahrerseite nach unten fahren lassen. Die Luft wehte in den Wagen. Sie war erfrischender als der Benzingestank in der City, und sie roch nach Salz, nach Feuchtigkeit und nach der Weite des Ozeans. Die Möwen, die über den Masten der Schiffe ihre Kreise
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