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0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls
Autoren: Rolf Michael
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durchtrainiert wie Professor Zamorra, der jede freie Minute im Fitneß-Center seines Domizils in Frankreich nutzte, um seinen Körper geschmeidig und kräftig zu halten.
    Denn obwohl ihn die dunklen Mächte, die er bekämpfte, meist auf magisch-mentaler Basis angriffen, hatte er seine Rettung doch oft genug seiner gesunden Konstitution und seiner recht beachtlichen Körperkraft zu verdanken. Zwar besaß er keine Body-Building-Figur, aber an seinem Körper war kein Gramm überflüssiges Fett zu finden.
    Geschmeidig lief er neben Michael Ullich, der als passionierter Langstreckenläufer einen Marathonlauf unter drei Stunden absolvierte und in dieser Disziplin sogar Professor Zamorra überbot. Und es wäre nicht das erste Mal, daß er mit dieser Fähigkeit Zamorra und anderen aus der Patsche geholfen hatte.
    Der Weg schien unter ihren Füßen nur so dahin zu wirbeln. Voran. Voran. Da - da war die Stimme wieder.
    Todesangst schwang darin. Jedenfalls glaubte Zamorra das zu verspüren. Und auch Michael Ullich mußte so etwas mitbekommen haben.
    »Was immer da vorne los ist!« knurrte er, »es wird dringend Zeit, daß einer von uns da mal nachsieht!«
    Wie er das gemeint hatte, bekam Zamorra gleich zu spüren. Denn nun legte Michael Ullich ein Tempo vor, bei dem der Franzose nicht Schritt halten konnte. Teufel noch eins, wollte er etwa bei der nächsten Olympiade dabei sein?
    »Komm nach, Zamorra!« hörte der Parapsychologe Ullichs Stimme verwehen. Na, sollte er mal den Retter spielen. Denn daß der Deutsche ganz schön zulangen konnte, hatte Zamorra schon mehrfach festgestellt.
    Dennoch, eine unbewußte Ahnung ließ Zamorra das Tempo verschärfen.
    Und ein solches undefinierbares Gefühl, wie er es jetzt verspürte, hatte ihn bisher noch nie getrogen.
    Und dann begann er es zu spüren…
    Langsam, ganz langsam erwärmte sich das Amulett. Die Silberscheibe mit dem im Zodiak eingeschlossenen Drudenfuß und den bisher unübersetzbaren Hieroglyphen. Merlins Stern, geschaffen aus der Kraft einer entarteten Sonne, war seine stärkste Waffe im Kampfe gegen die Mächte der Finsternis.
    Wenn das Erbe seines unseeligen Vorfahren Leonardo de Montagne Wärme ausstrahlte, dann gähnte sicherlich neben ihm der offene Höllenrachen. Dann manifestierten sich die Kräfte aus dem Reiche der Schwefelklüfte.
    Professor Zamorra wollte schier die Luft wegbleiben.
    Vor ihnen tobten ohne Zweifel höllische Gewalten. Und Michael Ullich war voraus gelaufen.
    Aber er besaß gegen einen Angriff aus dem Geisterreich keinen S chutz…
    ***
    Mit angstgeweiteten Augen beobachtete Christina Berner das Schreckensmahl. Entfernt wurde sie an Raubtiere erinnert, die ihre geschlagene Beute zerreißen.
    Aber das, was sie hier im unsicheren Mondlicht erblicken mußte, war nicht natürlichen Ursprungs. Alles in ihr sträubte sich gegen diese Erkenntnis. Ihr scharfer Verstand suchte nach einer logischen Erklärung.
    Aber es gab keine. Denn das, was sie sah, war wirklich !
    Wovor sie sich zeit ihres Lebens unterschwellig geängstigt hatte, die Welt des Übersinnlichen - das gab es wirklich!
    Was als Schauermärchen abgetan wurde, die Reiche der Geister, Gespenster und Nachtmahre - sie, Christina Berner, war in eines der Reiche eingedrungen!
    Und sie war gezwungen, den Spuk in all seiner Scheußlichkeit zu beobachten. Woher er kam und wohin er wieder ging - das Mädchen konnte und wollte nicht darüber nachdenken.
    Und was diese Wesen der Nacht mit ihr machen würden, wenn sie ihr grausiges Mahl belauscht wüßten, daran wollte sie erst gar nicht denken.
    Bis zu ihrem erhöhten Beobachtungspunkt hörte sie die abstoßenden Freßgeräusche.
    »Das — das ist alles nicht währ!« versuchte sich Tina Berner immer wieder einzureden. »Lieber Gott, laß nicht zu, daß es wahr ist…«
    Dann hörte sie hinter sich scharrende Geräusche…
    ***
    »Laufen ist gesundheitsschädlich!« Mit diesen Worten verzichtete Carsten Möbius darauf, Zamorra und Michael weiter nachzulaufen. Mit diesen beiden durchtrainierten Männern würde er es nie aufnehmen können. Und dann… den Weg mußte er auch wieder zurück. Und wer weiß, in was für einem Tempo?
    »Man müßte irgendwo einen fahrbaren Untersatz bekommen können!« sinnierte er laut vor sich hin, während er keuchend und prustend stehenblieb.
    Hinter ihm - die neue Siedlung am Nil. Da mußte es doch so etwas geben, was man als Auto bezeichnen konnte! Und es gab im Orient nichts, was man nicht kaufen oder durch ein
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