Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0219 - Teleporter Achtung!

Titel: 0219 - Teleporter Achtung!
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Richtungen, doch alle nahezu in derselben Ebene. Julian suchte sich einen von den wenigen aus, die aus dieser gemeinsamen Ebene hervorstießen und, wenn man sie gewähren ließ, in zwei bis zehn Millionen Kilometern Höhe über den Planetenring hinweggeschossen wären.
    Vorsichtig manövrierte sich die Kaulquappe an das fremde Objekt heran. Julian selbst steuerte das Boot. Voller Spannung starrte er auf den Frontbildschirm, auf dem der blitzende Punkt des Flugkörpers vor ein paar Sekunden zum erstenmal aufgetaucht war. Innerhalb weniger Minuten nahm er Formen an. Die Teleskope des Bootes zeigten einen zigarrenförmigen Gegenstand, der zumindest zum Teil aus poliertem Metall bestand und ein wenig mehr als vier Meter in der Länge maß. Der Durchmesser betrug knapp zwei Meter. Es handelte sich, wie einer der Offiziere bemerkte, um eine reichlich plumpe Zigarre.
    Julian brachte das Boot auf gleiche Geschwindigkeit mit dem dahingleitenden Körper und verhielt in hundert Metern Abstand.
    Die Teleskope waren jetzt in der Lage, das unbekannte Objekt in aller Ruhe zu studieren. Die Mannschaft der Kaulquappe fühlte sich von Sekunde zu Sekunde sicherer. Hätte die Zigarre Gefahr bedeutet, man hätte längst etwas davon merken müssen. Der Flugkörper gab nur schwache Zeichen von energetischer Aktivität.
    Es handelte sich um die gleiche Sorte von Streufeldern, wie sie von Mikro-Fusionsgeneratoren erzeugt wurden.
    Der Körper befand sich in langsamer Rotation um seine Längsachse. Für jede Umdrehung, ermittelte Julian, brauchte er rund zwanzig Minuten. Die Teleskope hatten bis jetzt erst die Hälfte der Oberfläche zu sehen bekommen. Mit fast unerträglicher Langsamkeit drehte sich jetzt die andere Hälfte ins Blickfeld. Julian erhöhte die Ausschnittvergrößerung. Die Zigarre erschien jetzt so, als läge sie unmittelbar vor den Aufnahmegeräten des großen Frontbildschirms.
    Langsam drehte sich das Gebilde weiter. Es gab winzige, kaum wahrnehmbare Spuren in der Schicht schimmernden Metalls, die es ermöglichten, die Drehung zu beobachten. Wahrscheinlich handelte es sich um Kratzer von Mikrometeoriten, denen die Zigarre auf ihrem Weg durch den Weltraum begegnet war.
    Ein Schatten erschien am oberen Bildrand. Die murmelnden Geräusche der Unterhaltung rings um Tifflor rissen ab.
    Mit angehaltenem Atem starrten alle auf den großen Bildschirm.
    Millimeter um Millimeter wuchs der Schatten in die Tiefe. Er sah aus wie ein Stück dunklen Materials, das in die glitzernde Metallhülle eingefügt war und sie auf einer Fläche von etwa dreißig Zentimetern Länge und bislang noch unübersehbarer Breite unterbrach.
    Tifflor zermarterte sich das Gehirn, um eine Lösung des Rätsels zu finden. Welche Funktion hatte die Zigarre? Wie war sie in den Transmitter geraten? War sie aus Zufall oder mit einer versteckten Absicht im Twin-System aufgetaucht?
    Die dunkle Fläche strahlte plötzlich einen grellen Blitz aus. Julian duckte sich unwillkürlich, aber nichts geschah. Verblüfft richtete er sich wieder auf, und im gleichen Augenblick wußte er die Antwort auf seine Frage. Der Blitz war weiter nichts gewesen als ein Lichtreflex. Der dunkle Fleck, der die Metallhülle durchbrach, war ein Stück Glas - dunkel anzusehen, weil es mehr Licht durchließ und absorbierte als das polierte Metall. Und ein Stück Glas in einer metallischen Hülle ...
    Es gab nur einen einzigen, logischen Schluß.
    Der obere Rand der Glasscheibe erschien jetzt im Bild. Für zwei oder drei Minuten war das Glas den Aufnahmegeräten frontal zugewandt. Die gläserne Substanz war tintiert, um, was immer sich innerhalb der Zigarre befand, vor den grellen Ausstrahlungen der Sonnen zu schützen. Das Fenster wirkte wie ein dunkles Loch.
    Aus dem Dunkel heraus starrten zwei große, blicklose Augen in die Linsen der Kameras. Julian Tifflor spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief.
    Minuten später hatten sie die Zigarre geborgen. Es handelte sich um einen Raumfluganzug, in dessen heckseitigem Ende ein Fusionsgenerator, Treibstoffdüsen und Steuergeräte untergebracht waren. Die Konstruktion war von jener unkomplizierten, fehlerfreien Einfachheit, wie sie nur von hochstehenden Technologien hervorgebracht werden konnte. Das Innere des Anzugs stand unter einem Druck von dreiundachtzig Atmosphären.
    Julian scheute sich zunächst, den Fluganzug öffnen zu lassen. Er gab Anweisungen, einen der Schleusenarme unter dem entsprechenden Druck mit demselben Gasgemisch zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher