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0218 - Generalprobe für einen Mord

0218 - Generalprobe für einen Mord

Titel: 0218 - Generalprobe für einen Mord
Autoren: Generalprobe für einen Mord
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Mister. Er schlief ein paar Stunden und ging wieder fort. Mitten in der Nacht kam er nach Hause. - Er weckte mich. Er war so guter Laune, dass er sich die Hände rieb. - Darling, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich weiß ’ne Sache, für die mir L…« Sie stockte, sah Calhoun an und fragte: »Wie war Ihr Name, Mister?«
    »Calhoun! John Calhoun!«
    Sie schüttelte den Kopf, dass ihre fettigen Locken flogen.
    »Okay, das war der Name, den er nannte. - Ich weiß ’ne Sache, für die mir Lieutenant Calhoun einen Haufen Dollar zahlen wird, sagte er, und er fügte noch hinzu, Sie, Lieutenant - vorausgesetzt, er hat sie gemeint - wären für ihn nicht so gefährlich, als wenn er sich mit den schweren Jungs einlassen müsste.«
    Ich sah Calhoun an. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel.
    »Haben Sie sonst noch etwas Besonderes beobachtet, Mrs. Krowsky?«
    »Ich habe ihn dann nur noch einmal gesehen. Das war vor zwei Tagen. Da war er wieder niedergeschlagen, aber er sagte nichts. Dann ging er fort, und ich habe ihn nicht mehr wiedergesehen.«
    Der Lieutenant stand auf. »Vielen Dank für die Auskünfte, Mrs. Krowsky. Es… es tut mir leid, dass Sid…, aber wir werden die Täter finden, und sie werden ihre Strafe bekommen.«
    Auf der Straße reichte Calhoun mir die Hand.
    »Vielen pank fürs Mitkommen, Cotton. Eigentlich war es überflüssig. Ich hatte Schlimmeres erwartet. Kann ich noch etwas für Sie tun?«- »Vielen Dank, Calhoun. Viel Erfolg bei Ihrer Jagd nach dem Mörder.«
    »Oh, danke. Weidmannsheil auch für Sie! Angeln Sie Monnier möglichst rasch aus der Bowery heraus. Wie haben genug Hechte in diesem Teich.«
    Ich sah ihm nach, als er die Straße hinunterging, bis seine hohe Gestalt um die nächste Ecke verschwand, und ich war nahe daran, mir ein paar Gedanken zu machen, doch überlegte ich mir, dass er und dieser Mordfall mich nichts angingen.
    Ich hatte meine eigenen Gründe, in der Bowery herumzulaufen, und ich machte mich auf die Socken um Ted Monnier zu finden.
    ***
    Abends gegen neun Uhr war ich es leid, mich mit unfreundlichen Kerlen zu unterhalten. Mike Wood, Wirt vom Hell’s Kitchen hatte mir ja auch die Namen von Damen geliefert, die mit Monnier befreundet gewesen waren. Ich schaltete auf die Damen um.
    Die erste Lady, deren Adresse ich mir aus dem Notizbuch fischte, hieß Hedy Lemon und wohnte in der Downing Street. Mit dem Haus war genauso wenig los wie mit allen Häusern in dieser Gegend. Auf einem halbdunklen Flur der 3. Etage entdeckte ich eine Visitenkarte, die mit einer Heftzwecke an der Tür befestigt war und auf der der Name stand.
    Ich läutete. Es dauerte einige Zeit, bis geöffnet wurde. Die Frau, die vor mir stand, hatte das platinblonde Haar voller Lockenwickler. Sie war mächtig geschminkt, und sie trug einen geblümten Morgenrock.
    »Was ist denn los?«, fragte sie mit einer Stimme, die so rau klang wie eine Raspel.
    Irgendetwas in dem Gesicht der Frau kam mir bekannt vor, aber das Halbdunkel im Flur erlaubte mir nicht, Einzelheiten zu erkennen.
    »Sind Sie Miss Lemon?«
    »Klar«, antwortete sie. »Wenn Sie mir irgendeinen Kram verkaufen wollen, so können Sie sich jede Mühe sparen, ich bin abgebrannt.«
    »Darum handelt es sich nicht. Ich bin Cotton vom FBI und möchte Sie um einige Auskünfte bitten.«
    Sie zuckte kaum merklich zusammen, behielt aber ihre Fassung und gab mir die Tür frei.
    »Kommen Sie herein!«
    Sie führte mich ins Wohnzimmer, und hier brannte genügend Licht, sodass ich ihr Gesicht genau sehen konnte, und jetzt erkannte ich sie auch, obwohl ich nur Bilder von ihr gesehen hatte. Ihr Gesicht war immer noch leidlich hübsch, obwohl Whisky, Zigaretten und lange Nächte ihre Spuren darin hinterlassen hatten. Früher war ihr Haar rötlich gewesen, aber die Haarfarbe spielt bei einer Frau keine wesentliche Rolle mehr.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Sie heißen nicht Hedy Lemon, sondern Sie sind Anny Roadfield.« Das war der Name jener Gangsterbraut, deretwegen Monnier Differenzen mit seinem Boss bekommen und New York verlassen hatte.
    Anny Roadfield war nicht sonderlich davon erschüttert, dass ich ihren wirklichen Namen kannte. Sie nahm eine Zigarette aus einem Kästchen und steckte sie zwischen die kräftig geschminkten Lippen.
    »Na und?«, fragte sie, während sie die Zigarette anzündete. »Sind Sie deswegen hergekommen? Lemon ist mein Künstlername. Unter diesem trete ich in Hicks Nightclub auf. Wenn Sie es nicht glauben, können Sie sich erkundigen, Mr.
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