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0217 - Die Hexeninsel

0217 - Die Hexeninsel

Titel: 0217 - Die Hexeninsel
Autoren: Jason Dark
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schienen und vor denen man Angst haben konnte, sie zu betreten.
    Ich tat es trotzdem, denn in den zwei unteren Räumen fand ich nichts. Auch oben nicht, wobei ich jedesmal einen Blick durch ein Fenster auf die Straße warf. Es konnte schließlich sein, daß sich Jane auf der Straße aufhielt. Dort ließ sie sich nicht blicken.
    Auch die nächsten drei Häuser durchsuchte ich mit dem gleichen negativen Erfolg.
    Beim fünften Haus endlich hatte ich Glück. Eigentlich war es auch nur ein Zufall, daß ich die Spur entdeckte. Direkt hinter der Schwelle sah ich einen noch feuchten Fußabdruck auf dem Holz.
    Er stammte von einem Damenschuh!
    Plötzlich spannten sich meine Nerven. Ich konzentrierte mich darauf, Jane Collins in diesem Haus zu finden, holte tief Luft und schob mich durch den engen, düsteren Flur. Bei den vorher durchsuchten Häusern hatte ich die kleine Lampe angeknipst. Hier ließ ich sie aus und bewegte mich im Finstern weiter. Umrisse konnte ich erkennen, und ich hörte auch über mir das Knarren von Fußbodendielen. Dort bewegte sich jemand. Für mich gab es keinen Zweifel, daß es sich dabei nur um Jane Collins handeln konnte. Jemand anderer hatte das Haus vor mir nicht betreten.
    Um meine Lippen zuckte ein hartes Lächeln, als ich mich so leise wie möglich der schmalen Treppe näherte. Leider hatte ich mit der Tücke des Objekts zu kämpfen, und bei mir ging es ebenfalls nicht lautlos ab. Das Knarren der Dielen mußte auch oben zu hören gewesen sein.
    Jane reagierte nicht. Sie hielt sich still, und so gelang es mir, die ersten Stufen zu nehmen. Ich zählte sie automatisch mit und war bei der Zahl vier angelangt, als ich über mir das Rollen und auch Poltern hörte.
    Augenblicklich blieb ich stehen, duckte mich und richtete meinen Blick nach oben in die Dunkelheit. Genaues konnte ich nicht erkennen, nur einen unförmigen Schatten, der das Poltern verursachte.
    Aber der Schatten stand nicht still. Er setzte sich in Bewegung, rollte über die Stufen und dabei genau auf mich zu…
    ***
    Der Schatten nahm fast die gesamte Breite der Treppe ein. Mit Schrecken erkannte ich, daß er mich von den Beinen reißen und zermalmen würde, wenn ich nicht auswich. Mit einem gewaltigen Satz warf ich mich aus dem Stand zurück, gab mir noch mehr Schwung, hörte das Rollen und harte Aufschlagen des Gegenstands und dazwischen ein rauhes, widerliches Lachen, das nur von einem Mann stammen konnte, aber von einer Frau ausgestoßen wurde.
    Dann krachte ich gegen die Tür und hämmerte sie so hart ins Schloß, daß das Holz nachzitterte.
    Dann hatte mich der Schatten erreicht. Im letzten Moment sah ich, worum es sich bei ihm handelte. Es war ein gewaltiges Faß, das dort oben gestanden haben mußte. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Die Geschwindigkeit des Gegenstandes war zu groß, so daß mir nichts anderes übrigblieb, als mich so klein wie möglich zu machen.
    Trotzdem wurde ich getroffen. Zwar begrub mich das Faß nicht unter sich, aber an der Schulter spürte ich den harten Aufprall, der mir den Atem raubte. Dann schien etwas vor meinem Kopf zu explodieren, dabei war es nur der Gegenstand, der gegen die Tür gewuchtet war, zurücksprang und langsam zur Ruhe kam. Da hatte ich noch einmal Glück gehabt.
    Aber es blieb nicht beim Faß. Da erschien noch jemand, um sich vom Erfolg seiner Bemühungen zu überzeugen. Jane Collins!
    Die unheimliche Kraft des Rippers trieb sie an. Sie leitete ihre Aktionen, und Jane Collins war schnell wie ein Wiesel. Ihre Füße polterten über das Holz, sie nahm die Treppe mit langen Schritten, und die Echos dröhnten in meinen Ohren. Dazwischen vernahm ich das böse Lachen, und ich versuchte verzweifelt, auf die Füße zu gelangen, was gar nicht so einfach war, denn das verdammte Faß hatte mich zwischen sich und der Wand eingeklemmt. Als Jane die Treppe hinter sich gelassen hatte, stieß sie einen Laut aus, den ich bei ihr noch nie gehört hatte. Es war eine Mischung zwischen Keuchen und Knurren, triumphierend anzuhören. Sie schien sich zu freuen, daß es mir nun an den Kragen ging.
    Ich setzte all meine Kraft ein und bewegte das schwere Holzfaß so, daß es in Janes Richtung rollte.
    Mein Glück, denn Jane war so mit sich selbst beschäftigt, daß sie gegen das Faß fiel, ihr Gleichgewicht verlor und nach vorn kippte, mir quasi entgegen.
    Es tat mir in der Seele weh, nach ihr zu schlagen, doch es blieb mir keine andere Möglichkeit. Trotzdem schlug ich nur mit gebremstem Schaum. Aber Jane
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