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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen, aber ihm fehlte der direkte Draht zur Funk- und Meßbude. Verärgert wollte er sich umwenden, als er Köpfe sah.
    Eins, zwei, drei… mehç gab es nicht. Drei Überlebende einer gesunkenen MS GIOVANNI?
    Wie groß oder wie klein war denn das verschwundene Schiffchen gewesen?
    Immerhin waren sie ihm jetzt auf der Spur, denn hier, -zig Meilen abseits jeder Insel oder jedes anderen Schiffes, schwammen diese drei Leute nicht aus purem Vergnügen herum.
    Im nächsten Moment sah Goohan etwas, das ihm kalte Schauer über den Rücken jagte. Dreieckige Rückenflossen, die sich pfeilschnell näherten!
    Haie!
    »Haie!« brüllte er mit aller Lautstärke, die er entfesseln konnte. Ein paar Köpfe von Matrosen flogen herum. »Da!« brüllte der Commander und deutete in die Richtung! »Haie auf Jagd!«
    Jetzt sahen es auch die anderen. Sahen die drei Schwimmer, von denen nur die Köpfe auf den Wellen tanzten, und auch das Hairudel, das sich näherte und schneller sein mußte als die ARIES.
    Midshipman Joe Pradd fragte nicht erst bei seinem Commander nach. Daß die ARIES ihren Standort aufgegeben hatte, um einem havarierten Schiff zu Hilfe zu kommen, hatte sich in der kurzen Zeit auch bis zum letzten Schläfer herumgesprochen. Aber selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre - hier waren Menschen in Bedrängnis.
    Die ARIES konnte es nicht mehr schaffen, sie aufzunehmen, ehe die Haie heran waren, Weißkopfhaie, die ungekrönten Könige dieses Seeabschnittes mit ihren mörderischen Gebissen.
    Die ARIES hatte einen Forschungsauftrag, aber sie war ein Kreuzer und demzufolge auch gut bestückt. Vorn im Bug standen zwei MG-Körbe. Spielzeuge im Vergleich zu den Geschütztürmen auf Deck 2, aber dennoch wirkungsvoll.
    »Wilkins! Ambur!« gellte Pradds Stimme. »MG-1 besetzen! Feuer frei auf die Haie!«
    Commander Goohan turnte schon den Aufgang zur Kommandobrücke hoch. Die konnte von außen betreten werden wie auch durch eine Innenverbindung. Als die beiden Matrosen vorn herumwirbelten, um das MG in Betrieb zu nehmen, flog vor Goohan die Luke auf. Er stürzte förmlich in den Leitstand.
    Laut Dienstplan hatten momentan dort zwei Männer Wache: Goohan selbst und Jens Parker, sein 2. Offizier. Der beobachtete nur die Instrumente vor seinem Arbeitsplatz.
    »Echolot spricht an…«, rief er Goohan zu. Der winkte heftig ab und hieb die Faust auf einen Schalter.
    Schaurig röhrte das Nebelhorn. Lärm sollte Haie schrecken, aber wußten diese ewig hungrigen Kameraden mit ihren Sägeblatt-Gebissen das auch?
    Vorn begann das MG-1 zu hämmern. Leuchtspurgeschosse zogen ihre feurige Bahn über das Wasser.
    »Schießt mir bloß nicht die drei Schwimmer in Fetzen!« brüllte Midshipman Pradd, der Kummer gewöhnt war. Trotzdem machte sich der eiserne Drill, den Goohan ständig abhielt, bezahlt.
    Die beiden Männer, einer am Drücker, der andere am Muni-Band, arbeiteten wie am Schießstand. Dort hatten sie nur schlechtere Resultate erbracht.
    Sieben, acht Haie hatten plötzlich Futter im Überfluß, das aus drei ihrer Artgenossen bestand. Den kannibalisch veranlagten Knorpelfischen machte es nichts aus, wessen Fleisch -sie in sich hineinschlangen.
    Da rauschte die ARIES schon in das Rudel.
    »Maschinen stopp!« brüllte Goohan in die Bordsprechanlage. Inzwischen sah auch Parker die drei Schwimmer in knapper Nähe der gefährlichen Räuber im Wasser.
    Die Schrauben, die die ARIES mit aller Kraft vorwärts katapultiert hatten, arbeiteten plötzlich mit derselben Kraft gegenläufig und verzögerten die rasende Fahrt des Kreuzers.
    Midshipman Pradd hatte an Deck alles unter Kontrolle, ohne daß einer der Offiziere einzugreifen hatte.
    Fünf Mann packten zu, während die ARIES noch verzögernd lief. Ein Kran schwenkte eines der Beiboote über Bord und ließ es hinab. Zwei Mann sprangen hinein, während das Beiboot A-5 abgesenkt wurde. Klatschend und schwankend kam es auf.
    »Das Manöver habe ich aber auch schon sauberer erlebt!« hörte Goohan Pradd unten brüllen. »Herrschaften, wir haben das Wassern lange nicht mehr geübt, freut euch schon auf etwas!«
    Alle Rettungsboote der ARIES waren motorisiert. Der Diesel sprang an und schob das plumpe Gefährt von der ARIES ab. Die Trossen schwangen lose hin und her, während der Kreuzer zum Stillstand kam und antriebslos in der See dümpelte.
    Jens Parker zeigte sich von der eiskalten Seite. Mit unnatürlicher Ruhe sah der 2. Offizier auf seine Armbanduhr. »Gute Zeit, Sir! Seit Sichtung der
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