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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache
Autoren: A.F. Morland
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Zeitpunkt zu erwischen.
    Der Meister des Übersinnlichen atmete auf. Diese Runde ging wieder einmal an ihn. Er hoffte, noch viele weitere gewinnen zu können in diesem immerwährenden Kampf, der manchmal enorm aufreibend war.
    Zamorra kehrte zu jenem Haus zurück, in dem sich der Höllen-Agent versteckt hatte. Balder Odinsson war es mittlerweile gelungen, die Hausbewohner zu beruhigen.
    Der Colonel trat aus dem Gebäude. Er erblickte Zamorra und schaute ihn fragend an.
    »Ist er dir entwischt?«
    Zamorra grinste. »Wofür hältst du mich?«
    »Du bist nicht Superman.«
    »Ich habe ihn gekriegt. Wir können ihn vergessen. Er existiert nicht mehr.« Zamorra berichtete, was sich ereignet hatte.
    Odinsson schlug ihm lachend auf die Schulter. »Das freut mich, zu hören«, polterte er. »Damit hast du dir eine Belohnung verdient. Was würdest du zu einem Konzertbesuch sagen?«
    »Wer spielt?«
    »Die Chicagoer Symphoniker.«
    »Wann?«
    »Heute abend. Zwanzig Uhr.«
    Zamorra blickte auf seine Uhr. »Es ist bereits neunzehn Uhr.«
    »Weiß ich.«
    »Und wir haben noch keine Karten.«
    Odinsson grinste. »Das laß mal meine Sorge sein, Freund. Ein bißchen zaubern kann ich auch. Ein Anruf genügt, und drei Karten liegen für uns an der Abendkasse bereit. So ausverkauft kann das Konzert gar nicht sein.«
    »Einverstanden«, sagte Zamorra.
    Die beiden Männer stiegen in den mitternachtsblauen Buick. Odinsson führte zwei wichtige Gespräche über das Autotelefon. Als erstes gab er die Erfolgsmeldung durch. Mit dem zweiten Anruf sicherte er für Nicole Duval, Professor Zamorra und sich die Konzertkarten. Anschließend griff sich der Parapsychologe den Hörer und setzte sich mit seiner Sekretärin und Lebensgefährtin in Verbindung, um sie an der Freude teilhaben zu lassen. Der zweite Grund seines Anrufes war, daß sie sich inzwischen fertigmachte. Frauen benötigen ja immer so viel Zeit, wenn sie ausgehen.
    Sie wollten ihren Aufenthalt in Chicago auf diese angenehme Art ausklingen lassen und über den Kunstgenuß den Ärger mit Randall Clough vergessen. Die Chicagoer Symphoniker bildeten einen Klangkörper, der für einen wahren Ohrenschmaus garantierte.
    Zamorra plante, schon morgen nach Frankreich zurückzukehren. Er konnte nicht wissen, daß alles ganz anders kommen würde. Die Weichen waren bereits gestellt, doch davon ahnte der Meister des Übersinnlichen zu diesem Zeitpunkt noch nichts.
    ***
    Lee Gutter starrte das Wesen entgeistert an. War diese schillernde schwarze Blase aus Glas? Befand sich dahinter ein menschliches Gesicht? Der Hausbesorger konnte keines sehen. Er fühlte sich in höchstem Maße unbehaglich. War der Mann maskiert? Was sollte diese verrückte Aufmachung? Was wollte der Kerl damit erreichen?
    Gutter sah sein Spiegelbild in der Wölbung. Er fragte sich, was der Mann hier in diesem leeren Haus zu suchen hatte.
    »Was… was wollen Sie hier?« fragte er stockend.
    Re Arm-nyo bediente sich der menschlichen Sprache. Sie war ihm, wie viele andere Sprachen, mit denen man sich in den verschiedenen Dimensionen verständigte, geläufig. Doch nicht nur das. Er ahmte Lee Gutters Stimme so perfekt nach, daß dieser glaubte, sich selbst sprechen zu hören.
    »Ich bin deinetwegen hier«, sagte der Gesichtslose.
    Gutter schauderte. »Meinetwegen? Kennen wir uns?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Warum verstecken Sie Ihr Gesicht unter diesem Glashelm, oder was das ist?«
    Re Arm-nyo lachte abgehackt. »Ich verstecke mein Gesicht nicht, ich besitze keines. Noch keines, sollte ich besser sagen, denn ich bin gekommen, um mir deines zu nehmen!«
    Lee Gutter fuhr sich mit den Händen an die bleichen Wangen. »Mein Gesicht?«
    »Deine ganze Persönlichkeit wirst du mir zur Verfügung stellen«, sagte Re Arm-nyo.
    Der Hausbesorger wich erschrocken zurück. Jetzt verspürte er Angst. Dieser Kerl war ihm nicht geheuer. Mit dem stimmte irgend etwas nicht. Vielleicht war er verrückt. Der Mann konnte nicht ganz bei Trost sein.
    Mein Gesicht will er haben, dieser Wahnsinnige! dachte Gutter. Gott allein weiß, wie er es mir wegnehmen möchte. Vielleicht bringt er mich um.
    Gutter wich noch weiter zurück.
    Re Arm-nyo lachte wieder. »Du möchtest fliehen, aber die Flucht wird dir nicht gelingen. Du kommst aus dieser Wohnung nicht mehr lebend raus. Ich werde in deiner Gestalt durch diese Tür gehen.«
    Er ist wahnsinnig! schrie es in Gutter. Er ist wirklich wahnsinnig!
    Der Hausbesorger spürte, wie sein Herz hoch oben im Hals schlug. Er
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