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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache
Autoren: A.F. Morland
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Hubstapler setzte sich, wie von Geisterhand bedient, in Bewegung.
    Clough lenkte ihn. Das Fahrzeug sollte Zamorra an der Wand zerquetschen. Der Meister des Übersinnlichen kletterte an einem Kistenstapel hoch. Unter ihm krachte der Gabelstapler gegen die Wand.
    Zamorra sprang in einen dunklen Gang und glitt vorsichtig vorwärts. Sicherheitshalber öffnete er jetzt schon sein Hemd. Er legte das Amulett frei, damit sich die silberne Scheibe voll entfalten konnte, wenn es zur Konfrontation mit dem Dämon kam.
    Der Talisman lenkte seine Schritte. Das Amulett wußte, wo sich Randall Clough befand. Immer deutlicher spürte Zamorra die Nähe des Gegners. Er bereitete sich auf den Angriff des Feindes vor.
    In der Dunkelheit zwei Glutpunkte.
    Augen!
    Die Augen des Dämons!
    Jetzt legte er sein menschliches Aussehen ab. Der Körper, der sich Randall Clough nannte, schwoll zu einer unförmigen Masse an, veränderte sich, wurde dunkelgrau, fast schwarz. Das Wesen wuchs zu doppelter Größe an. Blitzweiße, gefährliche Zähne, spitz wie Eispickel, ragten aus einem Maul mit schorfigen Lippen.
    An den Fingern hatte das Wesen lange, messerscharfe Krallen, die jetzt vorschnellten.
    Zamorra konnten sie jedoch nichts anhaben, denn den Parapsychologen schützte Merlins Stern.
    Als die Krallen das Amulett berührten, schlug der Talisman zurück, und zwar mit einer Kraft, der der Dämon nicht gewachsen war. Grelle Lichtkaskaden wirbelten über den Arm des Ungeheuers. Die anthrazitfarbene Haut brach auf. Flammen schlugen heraus. Der Dämon brüllte entsetzt auf. Er schnellte zurück.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelte er sich in eine Fackel. Das Feuer fraß ihn restlos auf. Bald war von dem Dämon nichts mehr übrig.
    Es gab ihn nicht mehr, den Höllen-Agenten.
    Der Dämon hatte zu existieren aufgehört. Es war ihm ergangen, wie vielen Dämonen vor ihm: Er hatte die Kraft des Amuletts unterschätzt.
    ***
    Sally Gutter stand am Herd. Lee Gutter, ihr Mann, ließ die Zeitung sinken und sog tief die Luft ein. Grinsend erhob er sich. »Mh, riecht das gut«, sagte er. »Was gibt’s denn heute?«
    Er wollte einen der Deckel heben, doch Sally schlug ihm blitzschnell auf die Hand. »Finger weg! Es wird nicht geguckt!«
    »Nur einen ganz kleinen Blick.«
    »Nichts da, setz dich wieder hin und lies deine Zeitung fertig.«
    »Hab’ ich schon. Weißt du, was mich wundert?«
    »Was denn?«
    »Daß jeden Tag genauso viel passiert, wie in die Zeitung hineinpaßt«, sagte Lee Gutter schmunzelnd.
    Sally tippte ihm auf die Stirn. »Du Dummkopf. Immer zu einem Scherz aufgelegt, was?«
    »Wärst du mit einem alten Griesgram lieber verheiratet?«
    »Du bist schon in Ordnung.« Sie küßte ihn. Seit zehn Jahren waren sie verheiratet. Am Anfang ihrer Ehe hatte es finanzielle Probleme gegeben. Lee hatte das Geld nicht halten können. Und leider auch nicht den Mund. Wenn ihm etwas nicht gepaßt hatte, dann hatte er das frei von der Leber weg gesagt - und war seinen Job losgewesen.
    Mit der Zeit war er ruhiger und vernünftiger geworden. Sally hatte das aus ihm gemacht. Heute konnte er mit dem Geld ebensogut haushalten wie sie, und er eckte auch nirgendwo mehr an. Er wußte nun, wann es besser war, still zu sein und sich sein Teil zu denken.
    Sally, eine Seele von einem Weib. Mollig, ein Muttertyp, mit einem großen Herzen und sehr viel Liebe für ihren Mann.
    Im Vergleich zu ihr war er mager, und Freunde meinten hin wieder scherzhaft, Sally würde ihm alles wegessen, aber das stimmte nicht. Sally schaute immer zuerst auf ihn, und wenn ihm etwas besonders schmeckte, trat sie ihm sogar noch etwas von ihrer Portion ab. Aber er nahm nicht zu.
    Manchmal sagte sie: »Ich brauche bloß an einem Restaurant vorbeizugehen, und schon bringe ich zwei Pfund mehr auf die Waage.«
    Sie hatten sich vor einem Jahr um einen Hausbesorgerposten beworben, und vor einem Monat waren sie hier eingezogen, in einen neuen Wohnblock, an dem teilweise noch gearbeitet wurde.
    Es wohnten noch keine Mieter in dem Gebäude. Vorläufig waren Sally und Lee Gutter die einzigen Bewohner des Hauses, aber das würde sich in einigen Wochen ändern, denn dann würden die ersten Leute einziehen. Das Ehepaar Gutter hoffte, mit allen gut auszukommen. Was Sally und Lee dazu beitragen konnten, würden sie auf jeden Fall tun. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit würden ihnen oberstes Gebot sein. Sie hofften, daß die Mieter das zü schätzen wußten.
    Lee Gutter zog
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