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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache
Autoren: A.F. Morland
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täuschen. Sie fiel auf diese hinterhältige Finte herein, steckte ihr Schwert weg und wandte sich um.
    Da handelte Re Arm-nyo.
    Er sprang auf. Thia Medixa war ahnungslos. Seine Finger verwandelten sich in lange Waffen, die er der Amazone in den Rücken stoßen wollte…
    ***
    Das Nachthemd, dieses hauchzarte Gebilde, klebte während des Laufens an Nicole Duvals aufregendem Körper. Das dünne Gewebe schmiegte sich an jede Erhebung und in jede Vertiefung. Unter anderen Voraussetzungen hätte sich Professor Zamorra wohl kaum zurückhalten können, doch im Moment stand ihm nicht der Sinn nach einer glühenden Umarmung.
    Solange Re Arm-nyo am Leben war, hatte nur ein Gedanke in Zamorras Kopf Platz: Du mußt ihn vernichten!
    Als er mit Nicole aus der Höhle stürmte, sah er Masis und Serkana. Beide erheblich verletzt. Furchtbare Schmerzen peinigten die tapferen Mädchen. Er erfuhr, daß das schwarze Schwert des Dämons schlimmere Wunden schlug als jede andere Waffe.
    »Wenn das so ist, kann ich helfen«, sagte Zamorra.
    Das Amulett, das er in der Höhle abgenommen hatte, hing wieder an seinem Platz. Er streifte die dünne Kette noch einmal über den Kopf. Er legte die Silberscheibe auf die Verletzungen der Mädchen und zerstörte damit die peinigende Kraft, die das schwarze Schwert hinterlassen hatte.
    Masis und Serkana waren ihm dafür unendlich dankbar. Die Höllenqualen waren vorbei. Die gewöhnlichen Schmerzen waren zu ertragen.
    Der markerschütternde Schrei des Dämons riß Professor Zamorra hoch. »Ich muß zu Thia Medixa!« keuchte er. »Bleib hier und kümmere dich um die Amazonen, Nicole.«
    »Sei vorsichtig!« rief ihm Nicole Duval nach.
    »Bestimmt!« gab er atemlos zurück und verschwand gleich darauf hinter einem der Felsen.
    Nach wenigen Schritten stoppte er. Er sah Thia Medixa. Dieses unerschrockene, großartige Mädchen hatte es geschafft. Ohne Hilfe. Der Dämon lag gekrümmt vor ihren Füßen, war erledigt. Re Arm-nyo hatte sich zuviel zugemutet. Er hatte sich auf einen Zweifrontenkrieg eingelassen, und war nicht einmal mit einer Front fertig geworden.
    Der größenwahnsinnige Dämon war an der obersten Feldherrin der Amazonen gescheitert.
    Zamorra brauchte nicht mehr einzugreifen. Der Kampf war zu Ende.
    Thia Medixa steckte das Schwert weg und wandte sich um.
    Plötzlich standen Zamorras Haare zu Berge. Diese Hinterlist hätte er Re Arm-nyo nicht zugetraut. Wieder einmal erwies es sich, daß man bei Dämonen mit allem rechnen und auf alles gefaßt sein mußte.
    Das schwerverletzte blaugrüne Wesen erhob sich hinter Thia Medixa wieder. Aus seinen Fingern wurden metallene Bajonette, die er dem nahezu nackten Mädchen in den ungeschützten Rücken stoßen wollte.
    Der Parapsychologe besann sich des Zauberspeers, den ihm die Amazonen überlassen hatten. Er hetzte los. Ein Warnschrei allein wäre zuwenig gewesen. Hier mußte gehandelt werden, sonst war die Oberpriesterin verloren.
    Thia Medixa verstand die Situation falsch. Sie wußte nicht, was sich hinter ihr abspielte. Sie sah Zamorra auf sich zurennen. Er hatte den Zauberspeer zum Wurf erhoben. Für die oberste Feldherrin der Amazonen sah es so aus, als wollte Zamorra sie töten. Hatte sie ihr Vertrauen an einen Unwürdigen verschwendet?
    »Zur Seite, Thia Medixa!« schrie der Parapsychologe.
    Es war kein Wissen, höchstens ein Ahnen. Vielleicht fühlte die Oberpriesterin in diesem Moment auch, daß der Dämon sich noch einmal erhoben hatte. Ohne zu überlegen, schnellte das geschmeidige Mädchen, diese schöne, wendige Kriegerin, zur Seite.
    Und Zamorra schleuderte den Zauberspeer.
    Wie ein Blitzstrahl fegte die Waffe durch die Luft. Die Spitze durchbohrte die Blase, die das blaugrüne Wesen an Stelle eines Gesichts trug. Die schillernde Wölbung zerplatzte, und ein grauenerregender skelettierter Schädel kam zum Vorschein. Die Kraft des Zauberspeers zertrümmerte den bleichen Knochen. Re Arm-nyo brach erneut zusammen, und diesmal schaffte er es nicht mehr, sich zu erheben.
    Sein blaugrüner Körper verwandelte sich in eine teigig-breiige Masse, die träge über den Felsen herabrann.
    Übelriechende Dämpfe stiegen davon auf. Die Masse erhitzte sich so sehr, daß sie innerhalb weniger Sekunden verdampfte. Von Re Arm-nyo blieb nichts übrig. Die Auflösung bewahrte ihn vor einer Bestrafung durch Asmodis.
    Thia Medixa sprang vom Felsen und kam mit wiegenden Hüften auf Zamorra zu. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »War mir ein Vergnügen«, erwiderte
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