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0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
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Geschäft«, sagte Charles. »Wie heißen die Leute, die die Dollar fabrizieren?«
    »Wie hoch ist mein Anteil?«, fragte ich zurück, und damit befanden wir uns mitten in den Verhandlungen.
    ***
    Charles Nachname lautete Stunt, obwohl das vielleicht nicht der Name seines Vaters war. Jedenfalls hörte Charles darauf.
    Die Frau hieß Yvonne Boos. Trotz ihres französischen Vornamens war sie eine waschechte Amerikanerin. Ebensolche echten Amerikaner waren die fünf Gorillas, die den Kern der Gang bildeten.
    Der Passkontrolleur hieß Stan Farmer. Der Mann, der sich so intensiv mit seinen Zähnen beschäftigte, wurde Bloody gerufen. Sein richtiger Name war Andy Rysk. Die drei Burschen, die mehr oder weniger ständig in Hawaii-Hemden herumliefen, hießen: Tom MacCran, Hank Hurter und Glen Wendy. Keiner von ihnen war ein Mann, dem man unbedenklich den Rücken zudrehte.
    Meine Verhandlung mit Charles Stunt dauerte drei Stunden, und sie endete damit, dass ich schließlich die Namen und die Adressen zweier Männer in Boston herausrückte, die angeblich die Hersteller und Besitzer der falschen Dollar waren. Die Adresse stimmte, und die Männer, die dort wohnten, sahen sich sogar ähnlich. Vom Drucken verstanden sie freilich nichts. Dennoch verfügten sie über einige Koffer voll falscher Dollar. Allerdings stammten die Scheine aus dem Washingtoner Kriminalarchiv, und die beiden angeblichen Falschgeldfabrikanten bezogen das bescheidene Einkommen eines FBI-Beamten.
    Unsere Leute hatten gut vorgesorgt. Stunts Nachprüfer mussten sich mächtig Mühe geben, wenn sie mich der Lüge überführen wollten. Wie die Dollar-Geschichte ausgehen sollte, blieb noch offen. Vorläufig hatte sie ihren Zweck erfüllt, indem sie mich in die Bande eingeschleust hatte, die im FBI-Hauptquartier schlicht die Zentrale genannt wurde.
    Der Chef der Zentrale verfügte über mehrere Möglichkeiten, als je zuvor ein Gangsterboss außerhalb der Vereinigten Staaten. Immer wieder im Laufe der Jahre waren wir bei allen nur denkbaren Verbrechen auf die Tatsache gestoßen, dass der Organisator der dunklen Geschäfte nicht in den Staaten, sondern in Südamerika sitzen musste. Er hatte seine Finger in einer Mädchenhandelsgeschichte. Er organisierte illegale Einwanderungen. Er war einer der größten Schmuggelunternehmer. Kurz und gut, er machte sich die Finger an jedem Geschäft schmutzig, das Dollar versprach.
    Niemand wusste, wer der Chef der Zentrale war, und lange Zeit wussten wir nicht einmal, wo die Zentrale saß. Immer erwischten wir nur die Leute in den-Vereinigten Staaten, die bei ihm oder für ihn arbeiteten. Erst im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass die Zentrale ihren Sitz in Cascarez haben musste. Als das FBI dann feststellte, dass W. Christmas in New York für die Zentrale arbeitete, benutzte unser Generalstab die Gelegenheit, einen Mann in den Gangsterring in Cascarez einzuschleusen. Der Mann war ich.
    Ich wusste nicht, wen Charles Stunt nach Boston geschickt hatte, um mit den angeblichen Geldfälschern Kontakt aufzunehmen. Einer von den Gorillas konnte es jedenfalls nicht sein, denn die Gentlemen blieben vollzählig in Cascarez.
    Vier Tage nach der Unterredung mit Stunt riskierte ich es, die Telefonnummer anzurufen, die Washington mir genannt hatte. Sie lautete 25 312. Ich ging äußerst vorsichtig zu Werke, um sicher zu sein, dass niemand mich bei dem Telefongespräch beobachtete. Ich benutzte ein Taxi, wechselte es zwei Mal, fuhr ein Stück mit der Straßenbahn, dann mit einem Bus und landete schließlich wieder dort, wo ich gestartet war: an der Hauptpost.
    Von einem Münzfernsprecher aus wählte ich 25 312. Ich hörte das Summen des ankommenden Rufes. Dann meldete sich eine Männerstimme in Spanisch.
    »2 - 5- 3- 1- 2 —«
    Ich antwortete in Englisch: »Hier ist 28! Haben Sie Nachrichten für mich?«
    Der Mann am anderen Ende der Strippe wechselte ins Englisch hinüber. Sein Akzent bewies, dass er irgendwo in Texas geboren sein musste.
    »Hallo 28!«, sagte er. »Ich erwarte Ihren Anruf schon seit Tagen. Sie sind mir von Washington angekündigt worden. Dachte schon die Haifische hätten Sie als Delikatesse verzehrt - Keine Nachricht für Sie. Haben Sie Meldungen für Washington?«
    »Geben Sie bitte Folgendes durch: Erster Kontakt gelungen. Boston wird nachgeprüft. Zentrale nimmt Verbindungen auf. Bisher festgestellte Mitglieder der Zentrale…«
    Ich nannte die Namen, obwohl anzunehmen war, das Washington längst wusste, wer zu der
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