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0208 - Die blauen Herrscher

Titel: 0208 - Die blauen Herrscher
Autoren: Unbekannt
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haben?"
    „Das werden wir ganz bestimmt noch erfahren."
    Am Tonfall stellte Atlan fest, daß Rhodan sich nicht weiter darüber auslassen wollte. Wieder warf er ihm einen prüfenden Blick zu. Rhodan ignorierte ihn. Seine volle Aufmerksamkeit galt der Landschaft, die immer mehr Ähnlichkeit mit einem unregelmäßigen Wabenmuster bekam.
    Langsam setzten sich die drei Blauen Herrscher in Bewegung.
    Sie strebten einem gemeinsamen Punkt zu. Dabei entfernten sie sich immer weiter vom dunkelroten Himmelsgewölbe.
    Die Zahl der Mitteilungen, die sie sich zusandten, stieg nicht. Über die Nachricht, die sie empfangen hatten, brauchte nicht diskutiert zu werden. Jeder wußte, was er zu tun hatte.
    Im Abstand von hundert Kilometern blieb jeder in der Luft stehen.
    Ihre Standpunkte bildeten ein gigantisches gleichschenkliges Dreieck. Vom Boden aus waren sie kaum zu erkennen.
    Stunde um Stunde verging. Die Blauen Herrscher veränderten ihren Standort nicht. Dann aber setzten sich alle drei gleichzeitig in Bewegung. Als Schnittpunkte des gleichschenkligen Dreiecks trieben sie in einer Richtung davon. Tragenden Felsgiganten wichen sie aus. Aber es waren immer gemeinsame Kursveränderungen. Sie bewiesen, daß sie jede Stelle kannten und auch wußten, wie es hinter Felstürmen und Wänden aussah.
    Unmerklich bremsten sie ab. Weder der Himmel noch der Boden zeigte irgendwelche charakteristischen Merkmale, die ein Verharren erklärt hätten.
    Kaum standen die Blauen Herrscher in der Luft still, als sie sich langsam senkten, bis sie zwanzig Kilometer Höhe erreicht hatten.
    Erneut begann ihr Warten. Sie waren sich ihrer großen Aufgabe, die sie zu erfüllen hatten, bewußt.
    Auf Perry Rhodans kaum angedeutete Kopfbewegung hatte der Spähermutant Wuriu Sengu die Kommandozentrale des Superriesen verlassen. Niemand achtete darauf. Alle Offiziere, soweit sie Zeit dazu hatten, beobachteten den Chef, um zu erraten, was er plante.
    „Rudo, gehen Sie mit der Geschwindigkeit noch mehr herunter", rief Rhodan dem Epsaler zu. „Mit fünfzig Kilometer pro Stunde sind wir schnell genug."
    Der Kommandant zeigte sein Erstaunen nicht. Er flog das Schiff mit Handsteuerung und führte es gerade in einer kurzen Kurve um eine wohl zehn Kilometer durchmessende Felsstütze herum, als ob die CREST II ein winziger Flugkörper wäre und kein Raumgigant. „Okay, Sir. Fünfzig Kilometer in der Stunde!" wiederholte er die Anweisung und schaltete gleichzeitig.
    Unmerklich war die Spannung in der Zentrale größer geworden.
    Die meisten Ortungen lagen still oder zeigten Nullwerte an. Die Offiziere an den großen Aggregaten hatten Gelegenheit, ihrer verständlichen Neugier nachzugeben. In jedem fieberte der Wunsch, möglichst schnell die Oberfläche des Planeten Horror zu erreichen.
    Die Männer waren enttäuscht, als Rhodan plötzlich die Zentrale verließ. Auch Atlan blickte ihm erstaunt nach, aber er unterdrückte den Wunsch, ihm zu folgen.
    Rhodan traf den Späher in der Nähe seiner Kabinen. „Kommen Sie herein, Wuriu." Sie nahmen Platz. „Sengu, jetzt hängt es von Ihrer Kunst ab, ob uns der Durchbruch zur nächsten Etage gelingt.
    Finden Sie eine Stelle, hinter der die Felsdecke nicht stärker als fünfzig Kilometer ist. Sie haben doch gewiß auch beobachtet, welche Landschaft wir zur Zeit überfliegen. Sie ist von Höhen, die sich mehr oder weniger tief in den Boden erstrecken, durchsetzt.
    Was Sie aufspüren sollen, muß groß genug sein, die CREST einfliegen zu lassen - es muß aber auch so tief ins Deckgestein reichen, daß wir ohne weiteres bis auf fünfzig Kilometer eindringen können. Alles klar, Wuriu?"
    Der Späher nickte. Er konzentrierte sich und entfesselte seine paranormalen Fähigkeiten, Materie zu durchdringen und zu erkennen, was sich darunter befindet.
    Ruhig, als ließ er seine Gedanken Spazierengehen, saß der Großadministrator im Sessel und blickte an Sengu vorbei. Im Laufe der vielen Jahre hatte er das Arbeiten seiner Mutanten schon so oft erlebt, daß es ihm längst nichts Neues mehr war. Ihre Fähigkeiten wurden eingesetzt wie die normalen physischen Kräfte der anderen. Die Mutanten selbst waren am allerwenigsten daran interessiert, daß von ihrem Können Aufhebens gemacht wurde.
    Als Rhodan seinen Späher zum erstenmal ansah, glitzerten viele kleine Schweißperlen auf dessen Stirn. Ein Zeichen, wie energisch sich Sengu konzentrierte, dabei ahnte Rhodan nicht, daß der Mutant in diesen wenigen Minuten schon einige hundert
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