Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Kosmos einzugreifen, wo es vonnöten war.
    So wie hier…
    Er bedauerte, daß es ihm verwehrt war, selbst in der Straße der Götter zu erscheinen. Aber der Charakter jener Dimension und seine eigene Ausstrahlung vertrugen sich nicht miteinander, arbeiteten gegeneinander und würden zum Chaos, vielleicht zur Auflösung führen. So konnte er nur seine Helfer aussenden, seine Verbündeten. Menschen, denen der Zutritt in jener Welt nicht verwehrt war. Menschen wie Professor Zamorra…
    Kurz fragte er sich, ob Asmodis es gelingen mochte, hinüber zugehen in die andere Dimension. Obgleich er ihn gut kannte, sehr gut kannte seit jenen längst vergangenen Tagen, in denen alles anders war als jetzt - alles wußte er immer noch nicht über den Fürsten der Finsternis.
    Und ausgerechnet der Fürst der Finsternis hatte jetzt Teri Rheken entführt!
    Wenigstens, überlegte der Magier mit leichtem Grinsen, hat er vorher noch das Weltentor dicht gemacht! Da kommt kein Meegh mehr hindurch…
    Er hob die Hände.
    Ein seltsames Leuchten strahlte zwischen ihnen auf. Das Bild, das die große Kugel wiedergab und das dreidimensional und gestochen scharf war, erwischte, veränderte sich. Seltsam verwaschen schälten sich die Umrisse eines Kopfes aus dem nebelhaften Wallen, dessen Anblick ausreichte, einem Menschen schlagartig den Verstand zu rauben oder gar ihn zu töten.
    Asmodis!
    Asmodis in seinem wahren Aussehen!
    Merlin brauchte die Augen nicht zu schließen. Er allein vermochte den Anblick des Dämons zu ertragen, aber auch er war nicht in der Lage, dessen wahres Aussehen in Worte zu kleiden. Alle ihm bekannten Sprachen versagten dabei.
    Zu unbeschreiblich, zu fremdartig und zu grauenhaft war das Teufelsantlitz! Es gab nichts vergleichbares in allen Universa, die Merlin kannte.
    Das Bild blieb unscharf, undeutlich. Merlins Geist griff aus. Die Detektoren in den Wänden des Saals schwangen und vibrierten. Sie suchten nach Asmodis, versuchten seinen Aufenthaltsort zu ermitteln. Wohin war er mit seiner Geisel geflohen? Wo hielt er sich auf, wohin hatte er Teri Rheken gebracht?
    Doch auch Merlins Macht besaß ihre Grenzen.
    Der Größte aller weißen Magier fand den Teufel nicht mehr; Asmodis mußte sich in einen Bereich zurückgezogen haben, der zu stark gegen die Kräfte der Weißen Magie abgeschirmt war.
    In jene Sphären, die von den Menschen vereinfachend als »Hölle« beschrieben wurden.
    ***
    Der graue Räuber zog die Lefzen hoch und grinste wölfisch. Wie sollte er auch sonst grinsen - als Wolf? fragte sich Zamorra unwillkürlich. Er ging in die Hocke und grinste zurück.
    Sonst geht's dir gut? fragte Fenrir telepathisch an. Zamorras Hand griff nach dem Wolf, und spielerisch schnappte er zu und nahm die Hand vorsichtig zwischen seine Zähne. Zamorra erinnerte sich noch deutlich an ihre erste Begegnung. Damals war der Wolf wesentlich zurückhaltender gewesen. Eine unheimliche Wesenheit hatte wahllos Menschen durch künstlich geformte Weltentore in eine andere Dimension gerissen. Zamorra und der Wolf gehörten zufällig auch dazu. Zwischen dem Parapsychologen und dem Tier hatte sich rasch eine enge Freundschaft entwickelt. Hinzu kam, daß Fenrir über eine gehörige Portion Intelligenz verfügte, die schon weit über alles Tierische hinausging.
    Später hatte sich dann Merlin des Wolfs angenommen und seine natürlichen Anlagen weitergebildet und geschult. Inzwischen war Fenrir zu einem leidlichen Telepathen geworden, der Gedanken sowohl aussenden als auch empfangen konnte.
    Und jetzt waren sie hier, in dieser seltsamen Welt, die den noch seltsameren Namen Straße der Götter trug und in der Dämonen und Götter noch äußerst lebendig und körperlich wandelten. Eine Welt, in der Kriegerheere auf fliegenden Teppichen reisten und sich mit Schwertern und Strahlwaffen bekämpften. Eine Welt, in der es nur drei Länder gab - Grex auf der einen Seite, wo sich der Dämonenhort ORTHOS befand, Rhonacon auf der anderen Seite, den Götterberg OLYMPOS beherbergend, und in der Mitte Khysal, das neutrale Land.
    Und eine Welt, die von den Meeghs überfallen worden war. Meeghs, die kompromißlos zuschlugen und mordeten. Eine neuerliche Kostprobe hatten Zamorra und seine Begleiter vor ein paar Stunden erlebt, als in der Hauptstadt Rhonatoon der Göttertempel niedergebrannt wurde. Nur mit Mühe hatten sie fliehen können, und Thors Hammer, mit dem der Abgesandte des OLYMPOS eines der Dämonenraumschiffe zerstört hatte, war mit dem Meegh-Spider
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher