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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
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Post aus dem Briefkasten, schaute kurz auf die beiden Umschläge. Neben der Rechnung des Schreiners war noch ein zweiter Brief angekommen, der an Jayden adressiert war. Als ihr Blick auf den Absender fiel, wurde sie blass.
    »Was ist denn?«, fragte Laura ahnungslos, als sie Cassys Gesicht sah.
    »Tyler – scheinbar hat er seine Drohung wahrgemacht.«
    Gegen Abend kamen Sam und Jayden zurück, und nach einer kurzen Begrüßung drückte Cassy Jayden wortlos den Brief in die Hand.
    Nervös schauten sie ihm zu, wie er das Kuvert öffnete, und nachdem er den Inhalt kurz überflogen hatte, runzelte er die Stirn und reichte das Schreiben an Sam weiter.
    »Es ist die Kündigung, oder?«, fragte Cassy leise, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    Jayden nickte. »Ja, aber wir sollten uns jetzt darüber keine Gedanken machen, ich werde das schon irgendwie regeln.«
    Trotz allem Ärger verbrachten sie einen einigermaßen entspannten Abend; nachdem sie in Ruhe gegessen hatten, saßen sie im Wohnzimmer und unterhielten sich noch lange. Weit nach Mitternacht gingen sie nach oben, wünschten sich eine gute Nacht und lagen kurz darauf in ihren Betten. Obwohl sie total müde war, drehte Cassy sich schlaflos hin und her, dachte an alles, was seit ihrer Ankunft hier geschehen war, dachte an die Kündigung, dachte an Jayden, und fragte sich unglücklich, wie alles weitergehen würde.

Kapitel 36
    E s war fast Mittag, als Laura und Sam sich auf den Rückweg nach Kingstown machten. Nach einem ausgedehnten Frühstück verabschiedeten sie sich alle voneinander.
    »Bis morgen«, winkte Laura noch einmal vor dem Einsteigen, und wenig später verschwand Sams Wagen hinter der Straßenbiegung.
    »Cassy, ist es in Ordnung, wenn ich dich für eine Weile alleine lasse? Ich muss nochmal nach Harrisburg, es gibt da noch einige Dinge zu regeln«, fragte Jayden, nachdem sie wieder ins Haus gegangen waren.
    Cassy versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Sie hatte gehofft, den Nachmittag mit ihm verbringen zu können, hatte darauf gehofft, dass sich eine Gelegenheit ergeben würde, ihm endlich zu sagen, was sie fühlte.
    Obwohl sie sich bereits seit einer Weile darüber im Klaren war, dass sie nicht mehr ohne ihn sein wollte, hatte sie in den letzten Tagen immer deutlicher gespürt, wie sehr sie ihn liebte, und sie sehnte sich danach, endlich in seinen Armen zu liegen.
    »Ja, sicher«, nickte sie jetzt, und bemühte sich eine unbeteiligte Miene aufzusetzen. »Fahr nur, ich habe hier auch noch ein bisschen zu tun.«
    »Okay, ich beeile mich«, versprach er, und trat zögernd einen Schritt auf sie zu.
    Sekundenlang hatte sie das Gefühl, er wolle sie küssen, doch dann drehte er sich um und ging zur Tür.
    »Bis dann«, murmelte er über die Schulter und verschwand.
    Mit einem leisen Seufzen machte sie sich daran, die Küche aufzuräumen.
    Draußen war es bereits dunkel, und Jayden war immer noch nicht zurück. Ein wenig beunruhigt bereitete Cassy etwas zu essen für ihn vor, und ging danach hinüber ins Wohnzimmer. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten gelang es ihr, ein Feuer im Kamin zu entfachen, und anschließend rollte sie sich in eine Decke ein und machte es sich auf dem Boden davor gemütlich.
    Irgendwann fielen ihr die Augen zu, und sie schlief ein. Sie kam erst wieder zu sich, als zwei Arme sie hochhoben und die Treppe hinauftrugen.
    »Jayden«, murmelte sie schlaftrunken, als er sie auf ihr Bett legte. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Pst, schlaf weiter«, flüsterte er und deckte sie zu. »Wir sprechen morgen über alles.«
    Sie spürte noch seinen Mund auf ihrer Wange, und mit einem Lächeln glitt sie wieder hinüber in den Schlaf.
    Am anderen Morgen waren sie schon in aller Frühe auf, tranken rasch eine Tasse Kaffee und machten sich dann auf den Weg nach Kingstown. Es war genau das richtige Hochzeitswetter, die Sonne strahlte und es war kein Wölkchen am Himmel zu sehen.
    Entspannt kuschelte Cassy sich in den Beifahrersitz und schloss die Augen, hing ihren Gedanken nach. Als sie nach einer Weile die Augen wieder öffnete, ertappte sie Jayden dabei, wie er sie lächelnd von der Seite ansah.
    »Beobachtest du mich etwa?«, platzte sie irritiert heraus, und er lachte.
    »Ist das verboten?«
    »Du solltest lieber auf die Straße schauen«, brummelte sie ungnädig, musste dann aber schmunzeln. »Außerdem gibt es dieses Mal nichts zu sehen, ich habe eine Hose an.«
    Sie sah, wie er schluckte.
    »Danke, dass
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